Wein am Limit - Hendrik Thoma
30.05.2013 - Folge 112 / Teil 2

Blind Baby!

Weine im Video

Name des Weines Soulfaktor Preisspanne
2012 Skerpioen „Ouwingerdreeks“ - Chenin Blanc & Palomino
Sadie Family Wines, Swartland
Soulfaktor
10-20 Eur

Liebe Walinauten,

heute folgt der 2. Teil mit Roman Horvath, „Master of Wine“ und Weingutsleiter der Domäne Wachau. Ich war sehr perplex und unvorbereitet, als er mir den dritten Wein dieser Folge einschenkte. Mehr wird zu diesem Zeitpunkt nicht verraten.

Ich will den Spannungsbogen nicht kaputt machen und deswegen werden die Informationen für diesen Wein zu einem späteren Zeitpunkt nachgeliefert.

Es lebe die Ehrlichkeit der Blindprobe!

Mehr Spaß im Glas,

Euer Hendrik

Kommentare

17 Kommentare zu “Folge 112 : Blind Baby!

  1. Sehr geehrter Herr Thoma, sehr geehrter Herr Horvath,

    hinsichtlich der Sendung kann ich mich nur wiederholen: es ist sehr erfreulich, wenn Interviews, bzw. Verkostungen mit hochgradig kompetenten Leuten gezeigt werden, das ist für den Zuschauer deutlich bereichernder.

    Bezüglich der Frage von Herrn Horvath muss ich sagen, dass das „Image“ von Genossenschaften im Zweifel eher negativ ist. Dieses Urteil ist jedoch keineswegs apodiktisch, gerne lasse ich mich vom Gegenteil überzeugen und verkoste die Weine auf Messen, Weinproben und im privaten Kreis. Häufig bestätigen sich Vorurteile – manchmal überraschen die Weine allerdings.

    Auch die Weine der Domäne Wachau sind mir nicht fremd. Dies mag einerseits an der talentierten Führung liegen, andererseits ist die Qualität auch den Lagen geschuldet. Das ist auch in Übereinstimmung mit meiner empirischen Erfahrung: Genossenschaften, welche Weine aus namhaften Lagen keltern, sind deutlich eher empfehlenswert. Viel Fleiß, viel Talent und gute Koordination nützt nichts, wenn das Lesegut mangehaft ist oder die Böden bei gut gepflegten Trauben nicht mehr zustande bekommen. Entsprechender Einsatz und gute Böden lassen die hintergründige Konstruktion in Vergessenheit geraten.

    In diesem Sinne zum Wohl mit einem 2000 Riesling Unendlich des Kollegen F. X. Pichler!

    Vinophile Grüße

    Diollysos

    1. Dem stimme ich zu. Europaweit geht ja fast die Hälfte der Weinproduktion über Genossenschaften, zum größten Teil ist es aber der Preiseinstiegsbereich. Entweder von Genossenschaften selbst abgefüllt oder dann an Händler und Abfüllbetriebe weiterverkauft (oder Supermarktkellereien). Allerdings in Gebieten mit besten Voraussetzungen (also top Terroir, Lagen, etc.), einer straffen Gebietsabgrenzung und entsprechenden Ambitionen der Verantwortlichen kann schon wirklich Großes herauskommen, siehe La Chablisienne, Produtorri del Barbaresco, Champagen-Coops, Cave de Tain-l’Hermitage, und hoffentlich Domäne Wachau :-).
      Grüße aus der verregneten Wachau
      Roman Horvath

  2. Wieder einmal 2 sehr spannende Folgen mit kompetentem Gast. Zum Thema Genossenschaften nur soviel, wichtig ist und bleibt das Produkt was rauskommt. Das hängt natürlich in erster Linie von den örtlichen Bedingungen in den Weinbergen ab aber ohne abitionierte Winzer bekommt man keinen guten Wein. Wenn dann die Führung der Genossenschaft gut organisiert ist und alle in die selbe Richtung arbeiten wird man auch am Markt erfolgreich sein. Habe einige Weine aus der Wachau probiert und wurde bis jetzt nicht enttäuscht.
    P.S. Würde den Skerpioen gern mal probieren, ist der Stoff noch irgendwo zu haben?
    Grüße von der Saar

  3. Fand die Folgen auch sehr spannend und informativ. Mehr davon bitte.

    In Sachen Genossenschaften kann ich Pierre nur zustimmen. Wenn das Produkt stimmt und top ist dann gibt es nichts zu meckern.
    Allerdings hab ich schon das ein oder andere mal gehört das Genossenschaft dazu da sein den Geschmack der Masse abzudecken und eher nicht die Möglichkeit haben sehr spezielle und Individuelle Weine zu keltern die die „Winegeeks“ eher ansprechen. Die beiden Sendungen sprechen allerdings eine andere Sprache.
    Ich muss zugeben ich bin auf diesem Gebiet auch nicht gerade ein Profi, ihr könnt mich gerne belehren. :-)

    Cheers
    Marc

  4. Hallo Hendrik, guten Abend Herr Horvath,

    als ich die Ankündigung zu dieser Folge auf Hendriks-FB Seite gesehen habe, freute ich mich und wusste, dass es eine tolle Sendung werden würde.
    Ich hatte das Vergnügen einige Tastings mit Herrn Horvath machen zu dürfen und habe diesen stets als extrem kompetenten Weinfachmann mit ungeheurem Wissen erlebt. Besonders gefällt mir seine Herangehensweise an Fragen und die darauf gegebenen Antworten, die zum Denken anregen und mir persönlich manchmal einen ganz neuen Zugang zum Thema verschafft haben.
    Großes Kompliment!

    Zur Frage: Auch hier in Südtirol gibt es bekanntlich viele Genossenschaften. Ich muss jedoch sagen, dass diese hier bei uns ein nicht allzu schlechtes Image haben, weil sie doch irgendwo „normal“ sind und einfach zu Südtirols Weinwirtschaft zählen, bzw. für diese unersetzlich sind. Außerdem ist man sich hier durchaus der Vorteile einer Genossenschaft bewusst. (Flexibiliät,Vielfalt etc.)

    Ganz liebe Grüße aus Südtirol
    Johannes

    1. Kann ich nur unterstützen. Die ersten richtig aufrüttelnden Weine aus Südtirol waren Genossenschaftsweine. Einer der größten Weine aus der Wachau kam z.B. aus der Genossenschaft Dürnstein unter Direktor Wilhelm Schwengler. Ein 86er Riesling Smaragd aus der Spirtzenlage Achleiten. Es kommt immer auf die Person in der Führung der Genossenschaft an. In Franken kann ich in der GWF diese Tendenz nicht entdecken. Vielleicht sind in Deutschland die meisten Genossenschaften einfach viel zu groß. Allerdings gibt es viele Beispiele von Winzern, welche nicht mehr ihre Trauben an die Genossenschaft abliefern und aussergewöhnliche Weine produzieren. So Herr Huber in Baden und auch Eva Vollmer in Rheinhessen.

    2. Hallo Johannes,
      Südtirol ist da sicherlich ein ganz spezieller Fall, nirgendwo (abgesehen von Champagne) haben Genossenschaften in hoher Dichte eine so hohen qualitativen Stellenwert. Warum das so ist, habe ich selbst noch nicht ganz durchschaut (bin aber dran :-). Hat sicherlich auch mit historischen Entwicklungen zu tun und auch mit der Mentalität der Winzer. Jedenfalls gibt’s viele spannende Weine aus Südtirol, die uns schmecken.
      liebe Grüße, Roman H

    3. Da kann ich nur zustimmen, mit den Weinen der Südtiroler Genossenschaften habe ich durchwegs nur gute Erfahrungen gemacht – im Gegensatz zu den meisten Weinen von deutschen Genossenschaften die ich kenne, kein Vergleich.

      Und die Wachau ist mir sowieso jedes Jahr eine Reise wert mit Besuch bei alten Bekannten und Verkostung der neuen Jahrgänge! Zustimmung auch für Praterralle, es gibt in den weniger bekannten Gebieten Österreichs viel zu entdecken für wenig Geld.

      Danke für diese zwei Folgen Hendrik und weiterhin viel Erfolg Roman Horvath!

  5. Hallo Hendrik,
    schöne Folgen, aber was mir ein bißchen fehlt, ist die Darstellung der jetzt aufstrebenden Weinbaugebiete in Östrreich. Wachau und Burgenland sind sicher sehr gut, aber auch etabliert und teuer. Wahrscheinlich wäre es für Deine deutschen Vinonauten auch sehr interessant andere österreichische Weinbaugebiete kennen zu lernen. Vor allem, weil hier immer nach günstigeren Weine gefragt wird, frag ich mich schon , weshalb noch nicht über Weinviertel, Wagram, Carnuntum etc. berichtet wurde. Das sind eigentlich die typischen Konsumweine in Österreich unter 10 EUR mit sehr guter Qualität im Rotweinbereich und um die 7 EUR im Weißweinbereich.

  6. Hallo zusammen,
    ich habe bisher lediglich drei Genossenschaften kennen- bzw. schmeckengelernt. Zum einen die Cave de Turckheim, die durchweg eine verlässliche Qualität auf die Flasche bringen und als Vin d’Alsace erkennbar bleiben. Ich muss allerdings gestehen, dass hier hier emotional nicht ganz unvoreingenommen bin ;-). Abfüllungen dieser Genossenschaft sind auch in DE erhältlich, jedoch in einer anderen optischen Aufmachung. Vor Ort schmeckten Sie mir besser. Weiterhin ist mir die Winzergenossenschaft Freyburg bekannt. Auf Grund der Tatsache, dass Weinbau in der Region Saale-Unstrut, bis auf wenige Ausnahmen, als Hobby stattfindet, ist das ökonomisch sicher sinnvoll. Die Erzueugnisse landen teilweise auch im Supermarkt, stellen dort dann die qualitative Spitze dar. Die verlangten 5 EUR pro Flasche sind angemessen. Den Rose finde ich ziemlich gut für warme Sommerabende (wenn Sie denn nur kämen). Die Produtorri del Barbaresco hat Herr Horvath schon angesprochen. Sicher die beste Genossenschaft der Region. Spielt preislich dann aber auch im „Einzelwinzer-Geschäft“ mit.

    Frage an Herrn Horvath als Mann vom Fach: Wenn der Wein die Handschrift des Winzers trägt, trägt dann der Genossenschaftswein die Handschrift des Produktionsleiters?
    (Frage ist nicht abwertend gemeint)

  7. Auf die Frage von Messias: Ja, bin davon überzeugt, dass ebenso wie ein Familienbetrieb auch ein größerer Betrieb, bzw. ebenso eine Genossenschaft eine Hausphilosophie im Wein-Stil hat, sprich die Handschrift des Kellermeisters seinen Einfluss hat. Bei sehr großen Kellereien besteht die Gefahr, das Weine zu uniform werden, hat mit großen Traubenübernahme-Einheiten, großen Gärvolumen, Sicherheit der Gärführung, etc. zu tun. Die Individualität einzelner Lagen, Terroirs herauszuarbeiten ist die große Herausforderung. Heinz Frischengruber, unser Kellermeister & Önologe hat das mit unseren Winzerfamilien super in Griff. Wir haben uns in den Anfangsjahren intensivst über unseren Weg in Bezug auf Weinstil unterhalten, diskutiert, verkostet (keine Botrytis, Eleganz vor Kraft, Straffheit im Wein, etc.), den eingeschlagenen Weg verfolgen wir nun konsequent.

    @Praterralle, preiswerte Weine gibt’s in allen Regionen und Weinbaugebieten. Geheimtipps mit tollem Preis-Genuss-Verhältnis sind manchmal nur lokal vertreten, weniger in Exportmärkten. Die gibt’s auch in der Wachau. Aber natürlich sind Gebiete wie Weinviertel, Klosterneuburg, Wagram sehr aufstrebend.
    Übrigens liegen unsere klassischen Steinfeder und Federspiel-Veltliner, wenn als Gemeinde-Selektion (Dürnstein, Weissenkirchen) bzw. als Terrassen-Selektion auch unter € 10,00 erhältlich. Die Wachau hat ein Hochpreis-Image aufgrund von einigen Top-Produzenten, übrigens alle ihren Preis wert, das ist jedoch sehr subjektiv betrachtet :-).
    Grüße aus der Wachau, wo wir hoffen, dass das Donau-Hochwasser aus bleibt.
    Roman H

  8. Hallo Hendrik, Servus Herr Horvath,
    ich habe vor kurzem einen DW Grünen Veltliner Smaragd 2011 Kollmütz erstanden. Was hat es denn mit dem auf sich? Kenne diese Lage nicht – nur Kollmitz! Ab wann befindet sich dieser Wein in seinem Trinkfester und bis wann ist er lagerfähig/trinkbar? War im übrigen eine tolle Sendung – Keep on rollin‘
    Frank

    1. Hallo, die Lage Kollmütz ist Nachbarlage zu Kollmitz. Kollmitz gehört zu Joching, Kollmütz zu Wösendorf. Beide Rieden sind von deutlicher Lössauflage geprägt, die Weine daher etwas cremiger, frucht-orientierter. Als Domäne Wachau sind wir praktisch in jeder Lage der Wachau vertreten. Von der Kollmitz selektieren wir jedes Jahr ein Einzellagenfederspiel, der angesprochenen Smaragd von der Kollmütz ist eine Sonderselektion für einen deutschen Weinhändler :-). Der Smaragd Kollmütz ist eher jung zu trinken, also in den ersten 1-4 Jahren würde ich sagen.
      Grüße aus der Wachau, Roman.

  9. Schoene Sache Zufälle gibt’s

    Warum ziehen sich diese folgen so lange hin dachte die blindproben kommen in kürzeren Abständen :-)

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