Wein am Limit - Hendrik Thoma
17.04.2012 - Folge 13

Wählt Lina aus der Pfalz!

Weine im Video

Name des Weines Soulfaktor Preisspanne
2011 Grüner Veltliner “S” vom Löss
Weingut Peter Klein, Pfalz
Soulfaktor 3
10-20 Eur
2011 Grüner Veltliner “GK” Himmelsberg
Weingut Peter Klein, Pfalz
Soulfaktor 3
10-20 Eur

Heute ist wieder Freebie-Tag. Das sind die Flaschen, die uns Profis zur Bewertung zufliegen. Wenn man so möchte, kann es die Büchse der Pandora sein. Es ist alles drin, und alles kann passieren.

Auf Österreichs Nationalrebsorte, den Grünen Veltliner, bin ich immer neugierig. Vor allem, wenn der Grüve (wie er in den USA genannt wird) aus Deutschland stammt. Es gibt hier nur eine Handvoll Winzer, die sich mit dem Veltliner auseinandersetzen. Ich hatte erst einmal mit einem deutschen Exemplar dieser Rebsorte zu tun. Das war der hervorragende Grüne Veltliner vom Weingut Koegler aus dem Rheingau. So etwas lässt hoffen. Im übrigen wurde er früher in Deutschland vermehrt angebaut, und zwar als Teil des gemischten Satzes.

Peter Klein hat 2006 ein Praktikum bei F. X. Pichler in der renommierten Wachau gemacht. 2007 hat er dann die ersten 1000 Rebstöcke nach Deutschland gebracht, um sie in der Pfalz zu pflanzen. Ganz bewusst hat er den Boden gewählt, den diese Rebsorte am besten verträgt: den Lössboden, ein urzeitlicher Flugsand, der sedimentiert ist. Das heißt, er ist verfestigt und verfügt über einen guten Wasserhaushalt. Das warme Klima der Pfalz ist dieser Rebsorte von jeher nicht abträglich.

Ich war gespannt. Peter Klein aus Hainfeld kenne ich von einer Gruppe vielversprechender Erzeuger, die sich zu der Vereinigung „Barriqueforum“ zusammengeschlossen haben. Diese bringen bezahlbare Weine und hochwertige Weine auf den Markt.

Sehr gut gelungen ist es ihm, die Typizität dieser Rebsorte mit ihrem aprikosenartigen und pfefferartigen Bukett auf die Flasche zu füllen. Obwohl die Weinberge noch sehr jung sind, zeigen die Weine schon jene salzige Mineralität, die sie auf Lössboden bekommen können. Vor allem gelungen empfinde ich die Frische beim Veltliner „S“, der wunderbar rassig ist. Dabei bietet er einen weichen Schmelz. Der Spargelknaller überhaupt.

Wer noch keine Berührung mit deutschem Grünen Veltliner gemacht hat, der findet hier zwei sehr gute Vertreter zu einem absolut vertretbaren Preis.

Kommentare

16 Kommentare zu “Folge 13 : Wählt Lina aus der Pfalz!

  1. Wow, Grüner Veltliner aus der Pfalz. Hab‘ ich in der Tat noch nie von gehört – wieder was gelernt und neugierig darauf. Spannende Sendung, gut auch zu sehen, dass teurer ganz häufig nicht gleich besser ist… Werde beim nächsten Pfalzbesuch schauen, dass ich ein wenig Zeit für einen Besuch beim Weingut Klein einplane….

  2. Veltliner ist mir bisher nur von zwei Top-Erzeugern aus Österreich bekannt. Hört sich spannend an und ist bestimmt mal eine Probe wert. Wenn das Barrique-Forum schon angesprochen wird: warum nicht mal einige Barrique-Weine aus der Pfalz auf den Tisch und eine Verkostung damit durchführen? Wäre mal ne Maßnahme ;-) Ansonsten, lieber Hendrik, weiter so.

    Gruß,
    Michael

  3. Hilffeeee,die Kamera-Technik wird leider nicht besser!Die Schärfe liegt ständig woanders,die Etiketten brauchen ewig bis sie scharf sind,das geht anders.Die Inhalte sind gut,aber die Filmerei
    ist mau..Als Thema würden mich gereifte vs junge deutsche Rieslinge interessieren,da ich
    nicht an die Qualität von gereiften,deutschen Rieslingen glaube-dennoch aber immer noch hoffe.

    1. Desweiteren finde ich den oben genannten Vorschlag Barrique Weine aus der Pfalz vorzustellen sehr gut. Ich habe auf der diesjährigen ProWein an Spätburgunder der Verkostung des Barrique Forums, welche du moderiert hast, teilgenommen und war begeistert !

      1. Na wenn wir noch ein paar Barrique-Forum-Fans finden, dann wirds ja vielleicht was :-)
        Die Barriqueweine von Immengarten Hof sind meine Favorites!

        Bezüglich Kamera-Technik: wichtig sind Inhalte und der Spirit. Wenns mal ein wenig unscharf ist: what schells… ;-) Bezüglich Blickwinkel darf man in diesem Format auch mal ein bischen „schräge Wege“ gehen. Meine Meiniung…

        Gruß,
        Michael

  4. Grüner Veltliner gefällt mir selber sehr gut.Habe meinen ersten von Bründlmeyer aus Österreich getrunken und war begeistert.Der von Koegler aus dem Rheingau gefällt mir auch gut.Spannende Rebsorte !
    Kameratechnik hin oder her,das was rüber kommt ist wichtig.Nicht beirren lassen,weiter so !

  5. Das macht für mich die Pfalz so interessant: Sehr mutig…einfach mal ausprobieren was so geht. Die Vielfalt macht einfach Spaß und die Ergebnisse stimmen meist!

  6. Finde ich immer wieder erfrischend, wenn deutsche Winzer sich an Rebsorten und Weinen versuchen, die ursprünglich ganz woanders beheimatet sind. Mittlerweile gibt es deutsche Chardonnay, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc,, Merlot, Syrah, Tempranillo, Sangiovese, Nebbiolo usw., und natürlich auch Cuvees in allen Varianten … All das wäre vor 20 Jahren noch undenkbar gewesen. Hut ab vor dem Mut und der Innovationsfreude der deutschen Winzer, die dafür gesorgt haben, daß man eigentlich keine Weine aus dem Ausland trinken muß, um neue und aufregende Erfahrungen zu machen. :-)

  7. Hendrik

    wir sind zwar keine Österreicher, haben aber gleichwohl auf deinen Rat ein paar Flaschen grünen Veltliner (2011) geordert – und sind begeistert. Das gilt auch für den Muskateller, den wir gleich mitgeordert haben.

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