Wein am Limit - Hendrik Thoma
08.05.2012 - Folge 19

Besuch vom Saftonkel!

Weine im Video

Name des Weines Soulfaktor Preisspanne
Traubensaft vom Grüner Veltliner
Erwin Gegenbauer, Wien
Soulfaktor 4
0-10 Eur
Weißer Tomatensaft
Erwin Gegenbauer, Wien
Soulfaktor 5
0-10 Eur
Cannabis Ice Tea
Swiss,
Soulfaktor 4
0-10 Eur
Yuzu „Ile Four“
Fruit Saké,
Soulfaktor 5
10-20 Eur
Poiré „Granit“
Eric Bordelet, Charchigne, Normandie
Soulfaktor 6
10-20 Eur

Den Meerbuscher Feinkostspezialisten Ralf Bos kenne ich seit einigen Jahren. Allerdings war unser gemeinsamer Berührungspunkt in erster Linie seine große Leidenschaft und Kenntnis für das teuerste aller Lebensmittel, den Trüffel.

Doch Ralf darauf zu reduzieren, wird ihm nicht gerecht. Denn sein florierendes Unternehmen setzt dort an, wo die großen zahlengetriebenen Discounter, der Lebensmitteleinzelhandel und die C&C-Märkte keine Lust oder Möglichkeiten haben. Er bietet ausgefallene Lebensmittel an, die mit Leidenschaft und Handwerk gefertigt sind. BOS Food ist heute clever positioniert, außerhalb des Meers der Mittelmäßigkeit. Der Erfolg seiner Philosophie liegt sicherlich an der persönlichen Beratung und seinen kundenorientierten Mitarbeitern. Wer sagt überhaupt, dass in Deutschland kein Platz für Dienstleistung und Qualität sei? Hier wird man eines Besseren belehrt.

Da Bos Food auch ein großes Getränkeangebot führt, habe ich Ralf auf der diesjährigen Düsseldorfer „Prowein“ besucht. Es war mein kleines Messe-Highlight und ein Augenöffner. Ich war total begeistert von seinem Angebot an hochwertigen Säften und anderen interessanten weinaffinen Getränken.

Hier setzt diese Folge bei Wein am Limit an. Häufig fehlt mir ein umfassendes homogenes Getränkeangebot in Restaurants und Bars. Nicht jeder trinkt Wein, aber wer nicht mitmacht ist häufig raus und wird wie ein Gast zweiter Klasse behandelt. Das geht gar nicht! Hier fordere ich künftig mehr Fantasie und Mut, sich mit allen Bedürfnissen seiner Gäste auseinanderzusetzen. Auch Kinder und Jugendliche kann man auf diese Weise schon früh an guten Geschmack heranführen. Abgesehen davon, ist es auch viel gesünder.

Denn was man hierzulande angeboten bekommt, ist häufig die gähnende Langeweile im Glas. Emotionslos hergestellte Zuckerware der Industrie, erzwungen im Sortiment zu sein, einzig und allein durch hohe Werbekostenzuschüsse.

Abgesehen davon lässt sich mit solchen Spezereien guter Umsatz generieren. Aber nicht nur im Bereich von Säften. Auch in der Peripherie von leicht alkoholischen Getränken wie Apfelwein und Bier sehe ich viel mehr Möglichkeiten.

Dieser Beitrag sei allen mutigen und qualitätsbesessenen Mitstreitern für eine bessere Getränkekultur in diesem Land gewidmet. Habt Spaß und schreibt mir.

Kommentare

24 Kommentare zu “Folge 19 : Besuch vom Saftonkel!

  1. Mein lieber Hendrik,
    da fange ich doch gleich mal an: Ab heute gibt es bei uns die Biere der Brasserie de la Pigeonnelle aus dem Herzen der Touraine. Alles bio, in der Flasche zu Ende vergoren, nicht gefiltert und – besonders wichtig – nicht pasteurisiert. Vom leichten Weizen (3,5%) für den großen Durst bis zum 7,5%igen Dunkelbier sind es 4 wunderbare Sorten, die ich Dir gern zur Probe schicke wenn Dich das interessiert.
    Viele Grüße
    Bernd

  2. Hey Hendrik, Hey Ralf
    Absolute geilogalaktische Sendung und danke für den Blick über den Tellerrand.
    Hoffentlich krieg ich den Stoff auch bei Ralf und es ist nich schon alles out of stock!
    Viele Grüße
    Björn

  3. Super Sendung! Habe gerade schon auf der Internet-Seite geguckt, aber leider weder die Gegenbauer-Säfte noch den Yuzu gefunden… Und bei dem Poiré Granit müsst ihr, fürchte ich, nochmal den Preis korrigieren.

      1. Ja, danke, hab’s gefunden, auch die Säfte! (hätte ja auch gleich mal auf die Idee kommen können, die Stichworte in der Produktsuche einzugeben…)

  4. Ein etwas anderes Thema heute, das mal wieder zeigt das du absolut nicht zurück sondern nach vorne und über den Tellerrand hinaus schaust. Wirklich interessante Produkte und der Ralf passt perfekt in diese Folge. Great stuff! Weiter so!

  5. Tatsächlich sind interessante alkoholfreie und alkoholarme, oder wenigstens „leichte“ alkoholische Getränke, die ein außergewöhnliches Geschmackserlebnisse bieten, nach wie vor eine große Marktlücke. Kenne kaum ein Lokal, das in dieser Hinsicht etwas Verlockendes bereithält. Eure heutige Sendung hat daher voll ins Schwarze getroffen! Mein besonderen Dank für den Tipp in Sachen „Yuzu“ und auch „Poiré“.

  6. Hallo Hendrik,
    Superidee die Sendung. Aber kannst Du nicht auch ein paar regionale Produkte einbauen? Natürlich ist der Poiré ein Spitzenprodukt und Trendsetter. Mich würden aber auch kleinere Erzeuger aus Deutschland mit Produkten von Streuobstwiesen interessieren.

  7. Ahoi

    Super Video ! Diese Folge ist erfrischend wie das Bier nach der Weinprobe.
    Du als Wahl Hamburger könntest auch mal gut eine Folge mit einem der Jungs oder Mädels von Samova machen…Ich glaube da hätten beide Seiten Spass.

  8. Ich muss doch nochmal dem Ralf Bos danken für sein Plädoyer für restsüße Weine! Ich kann ihm da nur zustimmen. Gerade der Riesling mit seiner prägnanten Säure verträgt gerne mal ein paar Gramm Restzucker mehr. Ich glaube, diese extreme Trocken-Präferenz ist immer noch ein Relikt der 80er mit ihren Skandalen um Glykol und aufgezuckerte Weine. Sicher gibt es immer noch genügend „Oma-Weine“, die einfach nur süß sind, aber Kellertechnik und Qualitätsbewusstsein sind heute, glaube ich, soweit fortgeschritten, dass es eine Vielzahl an hervorragenden, nuancenreichen restsüßen Weinen gibt. Ich finde, auch hier sollte man vorurteilsfrei an die Sache herangehen und einfach mal auf seine Sinne vertrauen. Zucker ist schließlich auch ein Geschmacks- und Aromaträger (jede gute Soße hat z.B. auch eine gewisse süße Komponente) und gerade, wenn man Weine, wie ich, meistens nicht zum Essen sondern solo trinkt, ist ein bisschen Süße ganz angenehm, insbesondere bei aromareichen Rebsorten wie Rieslaner, Gewürztraminer oder Muskateller. Gerne mal eine Sendung dazu!

  9. Hallo Hendrik,

    mal wieder ne super Sendung!
    Habe mir heute direkt was von dem Poiré „Granit“ bestellt, da Ihr mich da wirklich neugierig gemacht habt…

    Grüße aus Stuttgart
    Flo

  10. Bitte erkläre er mir die „arti-nasale“ Herstellung :D Also eingedeutscht weckt aber „artisanal“ auch nicht so schöne Assoziationen fällt mir beim Schreiben grade auf.

  11. den ice tea kann man ja mal bestellen und denn mit n bisl gras ansetzen damit da dann auch das fehlende THC dazu kommt :-))))))

  12. den Bos fand ich ja im fernsehen schon immer lustig
    nette sachen da wenngleich natürlich die letzten beiden preislich schon echt nichts alltägliches sind

    den ice tea und so ordere ich mir aber auf jeden fall mal

  13. Hallo Hendrik,

    eine Super Sendung!
    Habe den Link gleich mal weiter geleitet an unser „Stammlokal“. Wäre eine super Sache dort im Restaurant.
    Sind aber selber auch schon gespannt und werden einige Sachen ordern.
    Also vielen Dank für diesen Beitrag – weiter so!
    Grüße aus Elmshorn
    Harry

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