Wein am Limit - Hendrik Thoma
01.06.2012 - Folge 25

Sondersendung

Weine im Video

Name des Weines Soulfaktor Preisspanne
2011 Riesling „Bruck“
Veyder-Malberg, Wachau
Soulfaktor 4
30- 40 Eur

Peter Veyder-Malberg gehört zu der noch jungen Generation des neuen „Wachauer Stils“. Seine Weine sind weniger alkoholbetont und konzentriert als die von vielen anderen Produzenten. Mit hohem Aufwand bewirtschaftet er alte Terrassenanlagen im etwas kühleren Klima der westlichen Wachau rund um den Ort Spitz.

Die Wachau ist ein sehr kleines, feines Anbaugebiet, auf dessen steilen Hängen der Grüne Veltliner, gefolgt vom Riesling, die erste Geige spielt. Da wir schon ein sehr südlich-warmes Klima in dieser Region haben, hat Peter Veyder-Malberg hochgelegene, kühle Weingärten gewählt. Seine Intention ist, eine ausreichend lange Reifephase zu haben, um einen möglichst intensiv aromatischen Wein aus reifen, aber nicht überreifen, Trauben zu keltern. Diese sollen eben jene Filigranität aufweisen, die wir uns in der Wachau manchmal auch von den sehr berühmten Produzenten wünschen. Denn Trinkigkeit ist letztlich wichtiger als ein imposanter Verkostungswein, der zwar Eindruck schindet, aber am Ende den Gaumen schlaff und müde macht. Die Lage Bruck im Spitzer Graben liegt auf 400 Meter Meereshöhe, und die Reben stehen auf Glimmerschiefer. Ein ideales Terrain um diesen frischen mineralischen Stil umzusetzen. Peter klassifiziert auch ganz bewusst seine Weine nicht in die übliche Wachauer Nomenklatura – Federspiel, Steinfeder, Smaragd – ein. Dafür haben sie auch einen zu geringen Alkoholgehalt. Er und einige Mitstreiter verfolgen ein ganz anderes, tiefergehendes Ziel: die Weine sollen eine Leichtigkeit und trotzdem auch eine geschmackliche Tiefe haben. Ich nenne es mal „den Ritt auf der Rasierklinge“, oder die Suche nach der perfekten Balance.

Nun hatte ich bei einer privaten Verkostung neulich den 2010er Riesling “Bruck“ im Glas. Er wurde blind, d. h. verdeckt, serviert. Doch so richtig gefallen wollte dieser Stoff niemandem. Zu hoch und unreif war die Säure, er hatte wenig Geschmack, und die Farbe war schon recht vorangeschritten. Auch das Aroma war nicht klar. Für einen Wein jenseits der 30 Euro war es eine absolute Enttäuschung. Als mir klar wurde, um wen es sich handelte, war ich schockiert. Obwohl ich ein Fan von diesen leichtfüßigen Weinen bin, habe ich bei Facebook ein kurzes Statement zu diesem negativen Erlebnis hinterlassen. Solche Weine ärgern mich. Sie werden vom Handel und den Weingutes gehypt und dem Kunden als das absolute Nonplusultra verkauft. Doch dann sind sie schon nach kurzer Zeit am Ende ihrer Kräfte. Das kann nicht sein!

Der 2010er war bestimmt kein schlechter Wein. Doch 30 Euronen würde und werde ich dafür nicht ausgeben. Ich kann diesen Wein auch nicht weiterempfehlen, weil ich auf Wein am Limit keine halben Sachen machen möchte. Das Vertrauen und Feedback, das ich hier von euch erhalte, kann nicht durch Rücksichtnahme auf Befindlichkeiten verwässert werden. Am Ende ist es (m)eine Meinung.

Kurze Zeit später hat mit Peter Veyder-Malberg – ein Freund hat ihm offenbar mein Posting gesteckt – mir eine Flasche seines 2011 mit einem sehr rührigen Brief geschickt. Das ist Social Media at its best! Anstelle den Kopf beleidigt in den Sand zu stecken und so tun als ob nichts passiert wäre – oder gar die Faust in der Hose zu ballen –, hat Peter den direkten Weg zu mir gewählt. Das hat mich sehr gerührt.

Sein 2011er Riesling „Bruck“ ist wieder fein, brillant und klar. Er hat die Stilistik, die ich an Peters Weinen so schätze. Der feuchte und kühle Jahrgang 2010 ist insgesamt eine große Herausforderung für die Produzenten gewesen. Für mich bleibt nach diesem Erlebnis die Frage, wie künftig Kritik im Netz aussehen kann. Denn eines dürfen wir nicht vergessen. In wenigen Minuten entscheiden wir über die Jahresleistung eines passionierten Menschen, der sich vor allem eines gegeben hat: große Mühe! Genau diese verlangt auch einen respektvollen Umgang und Ton. Weinbau ist wie eine Garage ohne Dach. Die ambitionierten Winzer kitzeln alles aus der Natur heraus und riskieren ein großes finanzielles Risiko, um ihre Leidenschaft in die Flasche zu füllen. Dafür verdienen sie mindestens eines: unseren Respekt!

Kommentare

29 Kommentare zu “Folge 25 : Sondersendung

  1. Mir kommt es so vor, als ob wir uns zunehmend zweigleisig bewegen: Einerseits sind wir ungehalten, offen, laut, voller bunter Bilder und verrückter Gedanken. Auf der anderen Seite sind wir immer mehr darauf bedacht, niemandem unrecht zu tun. Wir entschuldigen uns schnell, wir wollen nicht für Unmut verantwortlich sein. Vor allem durch den zunehmend indirekten Kontakt zur Außenwelt, über Internet, Mobiltelefon, Fernseher etc., wird dieses Verhalten gefördert.
    Ich finde es wichtig, dass man so sein kann, wie man ist und lernt, mit den Konsequenzen umzugehen und sie in Kauf zu nehmen, um mehr „Ich“ zu sein.
    Facebook ist in meinen Augen eine sehr heikle Plattform, weil wir meistens nicht echt sind, wenn wir uns dort „begegnen“.
    Facebook ist eine Scheinwelt und meiner Meinung nach in den meisten Fällen total überflüssig.
    Die Menschen, die mir wirklich etwas bedeuten und die ich an meinem Leben beteiligen möchte,
    die erreiche ich ohne Facebook. Warum muss ich jede kurze Bekanntschaft online weiterführen?
    Zum Großteil derer hat man trotzdem keinen Kontakt.
    Das Leben wird nicht wertvoller durch mehr und mehr und weiter und schneller.

    Was den Wein betrifft. „Wein am Limit“ ist sicher kein Facebook-Wein, der massentauglich sein will. Er soll Persönlichkeit entwickeln, soll erkennbar sein, soll Kanten aufweisen, an denen wir die tollsten Ideen und Aromen hervorkitzeln können.
    Who the … is Parker? Das ist so uninteressant, wie dem ein Wein schmeckt.
    Wein ist Leben! Leben ist Freundschaft, Familie, Natur…
    Das ist etwas ganz ureigenes. Ein tiefes Vertrauen in sich und das eigene Erleben.
    Das sind Tränen in den Augen, weil man nicht fassen kann, wie geil der Wein schmeckt, den man gerade im Glas hat und man schaut in die Runde und sieht das Glänzen in den Augen seiner besten Freunde und fühlt sich zu Hause!
    Bedauerlicherweise kenne ich Ihre Facebook-Seite nicht Herr Thoma.
    Dieser „blog“ ist schlicht und gut. Passen Sie gut drauf auf!
    Danke für dieses sehr persönliche Video!

  2. Eine tolle menschliche Reaktion von dir Hendrik!
    Respekt und Verantwortung sind Tugenden , damit richtig umzugehen ,da sind viele Social Media Nutzer leider nicht in der Lage zu!
    Jeder der über diese Kanäle kommuniziert sollte
    sich bewusst sein ,dass er dass was er schreibt
    immmer eine Reaktion auslöst, positiv wie negativ!
    Etwas zu kritisieren was einem nicht gefällt ist total legitim, es ehrt dich Hendrik dass du sofort
    auf diesen ehrlichen Brief reagiert hast!
    Das zeigt Größe !!!
    Nur so funktioniert lebendige und wahrhafte fruchtbare Kommunikation!
    Dein Block soll unabhängig sein betonst du
    oft- solche Sendungen fördern das ungemein
    und du schärfst dein eigenes Profil auf das Feinste!
    Keep on running Hendrik und bring uns die Weinwelt weiterhin so authentisch und Fröhlich näher !!

  3. Ganz toller Beitrag. Sehr authentisch und persönlich und auf den Punkt gebracht. Bezüglich Facebook kann ich sowieso nichts abgewinnen und nur Jean Marcel recht geben. Und bei Peter Veyder-Malbergs Weine kann schon sein das man „etwas mehr“ erwartet. Wird ja von vielen Wein-Journalisten in den Himmel gehoben. Aber wie du richtig sagst man muß auch Respekt vor der Leistung und Hingabe haben. Und wen einem diese Stilistik nicht gefällt gibt es genug Alternativen. Auch finde ich es nicht richtig die Stilistik so mancher „Berühmtheiten“ der Wachau zu verdammen. Auch hier gilt doch Respekt zu zollen und wen es einem nichht gefällt andere Rieslinge und Grüne Veltnier zu kaufen. Aber ich will an einem kalten Herbstag oder bei den Weihnachtsfeiertagen nicht immer zu einem kräftigen Roten greifen sondern genau diese feinen und großartigen Smaragde dieser besagter Wachauer genießen. Jeder Wein zu seiner Zeit. Und der Riesling Bruck von peter paßt bestimmt auch ganz wunderbar zum richtigen Zeitpunkt, ob alleine oder zum paßendem Essen.
    Danke Hendrik für diesen tollen Beitrag.
    Übrigens: derzeit läuft in Wien die Vievinum, die größte Weinmesse in Österreich, ganz bestimmt auch mit Peter Veyder-Malberg und den anderen Top Wachauern. ;-)
    Genug Platz für alle und alle Stilistiken. Es lebe die Vielfalt und der Respekt!

  4. Hab ja schon öfter gehört, daß Wachauer Rieslinge die besten Rieslinge der Welt sein sollen. Aber 30-40 Euro pro Flasche? Für einen solchen Preis erwarte ich ein wirklich umwerfendes Geschmackserlebnis, und totale Begeisterung. Und die kann ich hier, trotz des eindeutigen Lobes, nicht erkennen. Sonst hätte Hendrik mehr Soul-Faktor-Punkte gegeben. Dennoch: Schöne Geste von Hendrik, daß er diesem Weine eine zweite Chance gegeben hat.

  5. Hallo Hendrik,
    tolle Aktion! Ich hab auch mal was negatives über einen Winzer gepostet und gerade eben von eben diesem Weingut 12 Flaschen in meinem Keller eingeräumt. Das ist Social Media und genau deshalb macht das Spass. Veyder-Malberg hab ich kürzlich in Hamburg kennengelernt uns hat es geschmeckt. Mach weiter so.

  6. Klar muss man Respekt vor der Arbeit des Winzers haben. Auch die Einstellung und Philosophie von Peter Veyder-Malberg ist ehrerbietend. Dennoch muss (!) es auch möglich sein, seine Arbeit und deren Ergebnis zu ktitisieren. Ich sehe hierbei auch keinen Unterschied zwischen einem Facebook Posting oder einer Äußerung im kleineren, persönlichern Kreis. Vielmehr ist dieser Vorgang hier doch ein perfektes Beispiel für gelebtes Social Media. Herr Veyder-Malberg ging ja sehr professionell mit der Kritik um und hat gleich die richtige Antwort geliefert.

    Und an die „Facebook ist unnötig/überflüssig/überschätzt Fraktion“: Weder dieses Video, noch die anschließende Diskussion wäre ohne Facebook entstanden. Seht Facebook doch nicht als Konkurrenz zum persönlichen Gespräch, sondern als ergänzendes Medium zum gegenseitigen Austausch. Nichts anderes ist Facebook.

    Wer übrigens in die „neue“ Wachauer Stilistik reinschnuppern möchte: Martin Muthentaler ist ein hervorragender und preislich vernünftiger Einstieg. Einige 2010er von der geringen Produktion (3 Hektar) gibt es noch bei der Weinhalle.

  7. Schon als du die Flasche geöffnet hast war mir klar, das du den Wein positiv bewerten willst.
    Nach diesem ganzen Vorspiel ging es gar nicht anders mehr.
    Ein Wein zu diesem exorbitanten Preis, speziell für Weisswein, muss auf Anhieb überzeugen!
    Das tut er offensichtlich nicht. Da hilft auch dieses totale Gutmenschgerede nicht.
    Der Winzer muss zu diesem Preis liefern und kein Mitleid einfordern. Tut mir Leid

    1. Was heißt denn hier „speziell für Weißwein“? Vom Produktionsprozess her müsste Weißwein der teurere Wein sein! Ansonsten gebe ich dir aber vollkommen Recht. Das Video wirkt ein bisschen wie der Versuch, etwas wieder Gut zu machen. Und das ist imho vollkommen unnötig! Wenn der Wein nicht passt/schmeckt, dann muss sich gerade ein so ambitionierter Winzer auch Kritik gefallen lassen.

  8. Respekt habe ich auch vor der offenen Meinungsäußerung von Hendrik.
    Facebook ist ein schnelles Medium in dem Momentaufnahmen festgehalten werden. Für viele die sich dort bewegen lebt FB von Spontanität. Wenn jedes Wort genau bedacht wird das man Äußert kann es im Raum sehr still werden und dann wird irgendwann nur noch der Wetterbericht gepostet. Das ursprüngliche Posting von Hendrik hatte ich gesehen und mich über die Emotion darin ein klein wenig gefreut. Es war einfach und direkt, er hat seiner Enttäuschung Luft gemacht und einfach gesagt „Nein, das gefällt mir nicht“.
    Jeder der ein Produkt herstellt und Anbietet möchte oder muss es hinnehmen das es von Anderen bewertet wird, Punkt.
    Mir persönlich, aus eigener Erfahrung, ist lieber wenn es auch einmal auf eine so direkte offene Art passiert. Dann kann ich mich mit der Meinung des Anderen auseinandersetzten und sie von meiner Seite bewerten und vielleicht etwas dazu lernen, reflektieren halt. Das hat Veyder-Malberg auch getan, er ist aktiv geworden und gewiss hat er auch darüber nachgedacht ob er bei seinem 2010 etwas anders hätte machen sollen. Wie auch immer sein ganz persönliches Ergebnis dieser Überlegung war, es hat seine Meinung gefestigt oder leicht verändert.
    „Alles Gut, weiter geht es“

  9. Ach Hendrik, ich glaube es hat Dich doch ein wenig angerührt, was Peter geschrieben hat. Mich auf jeden Fall. Du weist ja selber was alles hinter so viel Arbeit und Leidenschaft beim Weinmachen steckt.Ich für meinen Teil konnte das nur ( LEIDER !! ) in Bruchstücken erleben. Ein Kommentar hat mir aber voll und ganz aus dem Herzen gesprochen, der Beitrag von Jean Marcel GANZ LIEBEN DANK DAFÜR Jean Marcel !! Erst wollte ich gar nicht schreiben, weil viel besser kann ich es mit meinen Worten nicht sagen. Und jetzt noch mal zu Dir Hendrik, es war und ist für mich immer ganz wichtig, dass Du so bleibst wie Du bist !!! Du mußt einfach sagen was Du denkst das hilft nicht nur uns als Weinliebhabern sondern auch den Weinmachern! Also eine Win Win situation !!!! Ich wünsche mir, dass wir in der Pfalz eine Gelegenheit finden ( “ ohne moderne Medien“ ) bei all dem Trubel darüber ein wenig plaudern zu können.
    Lieben Gruß Michael

  10. Sehr schöne Sache und gute Reaktion.

    Nichts desto trotz halte ich hier eine Entschuldigung nicht unbedingt für nötig denn du
    stehst ja – sicher auch zu recht – zu deiner Meinung über den 2010er und das ist deine Meinung und darauf hat jeder sein recht.

    OK du als MS und deutschlandweit bekannter Weinvideoblogger erreichst sicher mehr und der Effekt einer solchen Kritik kann einen größeren Effekt haben als man denkt aber dafür is Social Media da, es muss nicht alles „Sonnenschein in den Himmel lobpreisen“ sein – ich finde es swehr gut wenn auch mal was kritisiert wird das gehört dazu!!!

  11. Hut ab Hendrik, das macht auch nicht jeder was du im heutigen Video gebracht hast. Natürlich darf man seine Meinung sagen – ob auf FB oder live – solange man fair bleibt und jemanden der mal eine nicht so tolle Leistung abliefert auch eine zweite Chance gibt ist alles OK. Aber genauso hab ich dich auch kennengelernt, online und dann auch persönlich – ehrlich, authentisch und fair – mach weiter so! Die Zeiten wo du bei T… nicht alles sagen konntest sind ja vorbei.

    Den Bruck kenne ich leider nicht, aber ich kenne sehr spannende Wachauer Rieslinge von meist unbekannten aber 100 % leidenschaftlichen Erzeugern wie z.B. Fritz Geith wo man auch für 12-15 € was richtig tolles in Glas bekommt.

  12. Hallo Hendrik,
    es gehört sicher Größe zu Deiner Reaktion. Finde ich toll.
    Was den Wein betrifft, ist es aber sehr schwierig eine Entscheidung zu treffen. Es ist großartig vom Winzer nicht tricksen zu wollen in schwierigen Jahrgängen. Vielleicht wäre es aber auch fair dem Weintrinker gegenüber zu sagen, in diesem Jahr kommt der Wein nicht an den üblichen Standard heran und wird daher nicht unter dieser Bezeichnung vermarktet. Ich denke die Italiener geben hier z.B. mit dem Brunello ein gutes Vorbild. Bedingt in solchen Jahren natürlich auch einen niedrigeren Preis. Auch ein Zeichen von Größe.
    Ich hatte das große Vergnügen dieses Wochenende auf der VieVinum in Wien Wachauer Rieslinge probieren zu dürfen. Es gibt hier sehr interessante z.B. Weingut Geyer, doch haben alle ihren Preis. Ich glaube auch nicht, dass die besten Rieslinge der Welt nur aus der Wachau kommen. Es gibt dort absolute Spitzensmaragde, nur ist mir der elegantere Stil deutscher Rieslinge ( mit besserem Preis-/Leistungsverhältnis) lieber. Geschmackssache. Von anderen Regionen, wie Kamptal, Carnuntum und Wagram war ich wesentlich positiver überrascht, da man hier von sehr innovativen, modernen Winzern wahnsinnig gute Weine bekommt, die wesentlich besser für die Geldbörse zu verkraften sind. Zu facebook kann ich nichts sagen, da ich es nicht benutze. Hat sicher alles zwei Seiten. Zumindest war es ein interessanter Börsengang.

  13. Nennt sich ja auch nicht umsonst ’social media‘.. ;) Und es gehoert mit zur ’sozialen Erziehung‘ das wir anderen gegenueber (im Besonderen wenn wir sie noch nicht kennen) immer mit Respekt und einer gewissen Vorsicht begegnen. Eine eigene Meinung ist sehr wichtig, wie man sie kundtut aber auch immer!
    Ausserdem finde ich es bewundernswert wie profi Sommeliers immer den richtig ‚funktionierenden‘ Gaumen haben sollen, ich glaube da kann auch schon mal was daneben gehen ;)

  14. Komme grad aus Wien von der Vievinum-Messe (wo man mir von dieser Seite erzählt hat) in die Wachau zurück und staune…
    Ich danke Dir, Hendrik, für deine spontane, ehrliche Reaktion (die ich mit meinen Brief samt 11er Bruck nicht hervorzurufen beabsichtigt hab).
    Würde gern auf all die mich oder meine Arbeit betreffende Kritik selbstbewusst und bestimmt eingehen. Das übersteigt aber meine Kräfte – nach drei Messetagen allein am Stand. Auf alle Fälle nehme ich diesbezüglich nix auf die leichte Schulter. Vielmehr hab ich in den letzten Tagen resp. die „Sache“ hier wieder mal erkannt, wie nah Erfolg und Misserfolg, Zuneigung und Ablehnung etc. zum unserem Dasein gehören.
    Ihr Kommentatoren habt Recht, wenn ihr schreibt, dass sich Hendrik für nix entschuldigen muss. Sehe ich genau so. So wie ich für mich auch in Anspruch nehme, mich nicht für meine Arbeit in einem mühsamen Jahrgang wie 2010 entschuldigen zu müssen.
    Dass ich natürlich dafür die Konsequenzen tragen muss, aber auch daraus lerne ist klar. Und deine Arbeit, Hendrik, und dieser Blogg hier haben mich zusätzlich zum Nachdenken angeregt. Danke für all die Beiträge, mich und meine Arbeit betreffend! Es ehrt mich und macht demütig. Das zeigt mir, dass sie (die Arbeit) Sinn macht. So wie offenbar die Deine, Hendrik. Mach DU bitte weiter so. ICH machs hoffentlich künftig noch besser. Zumindest werd ich ab nun Stamm-Seher/Leser. Gute Nacht.

    1. Großartig! Hoffen wir, dass der Ton in diesem Blog auch weiterhin so konstkruktiv, offen, ehrlich und ehrenvoll bleibt. Das ist was besonderes!
      Danke Hendrik, danke Peter für dieses Paradebeispiel positiver Kommunikation in den sozialen Medien. Nehmen wir uns alle ein Beispiel dran!

      1. wenn sich eine – wohl berechtigte – kritik im nachgang in eine entschuldigung und kaufempfehlung verwandelt, empfinde ich dies prinzipiell nicht als beispielhaft, sondern es hinterlässt im gegenteil einen negativen beigeschmack, der diesem format eigentlich gar nicht gerecht wird, gruss

  15. Ein schöner Beitrag. Etwas emotional und auf jeden Fall authentisch. So mögen wir dich Hendrik und so soll es auch weitergehen, allerdings sollst auch du deine Meinung kundtun dürfen auch wenn diese nicht immer positiv ausfallen mag.

    Grüße aus Stuttgart
    Marc

  16. Ein schöner Beitrag aber es war ja wohl klar, dass dieser Beitrag eine Entschuldigung und Wiedergutmachung sein soll. Warum eigentlich? Wenn der Wein an diesem Tag, zu dieser Stunde, in jener Stimmung, etc. nicht geschmeckt hat, dann ist’s halt so, umsomehr wenn der Wein € 35,00 kostet. Dass sich ein Winzer, der in Terrassenweingärten arbeitet, bemüht, viel Arbeit und Herzblut reinsteckt sollte ja selbstverständlich sein, und das er nicht trickst wird ja wohl nicht heißen, das es ander täten. Abgesehen davon meine ich, dass die Wein absolut toll sind von Peter Malberg, sehr linear, fokusiert mit toller Spannung am Gaumen, echt elegant. Aber ein neuer Stil ist es nicht, ohne Botrytis haben vor Peter Malberg schon viele andere gearbeitet in der Wachau und tun es weiterhin. Allerdings ist der Spitzer Graben sicher ein differenzierter Zugang verglichen zum Rest der Wachau. Trotz meines mangelnden Verständnisses für dies Sondersendung werde ich beides weiterhin genißen, Hendriks Beiträge und Peter Malbergs Weine.

    1. Denke auch, daß man die Kirche langsam im Dorf lassen sollte und jetzt nicht in Sonntagspredigten enden sollte. Kritik ist notwendig. In Österreich wird hierbei nur wesentlich diplomatischer verfahren als in Deutschland. Das sind die feinen Unterschiede zwischen Nachbarn. Das Ergebnis ist aber das Gleiche. Der Wein hat nicht so gemundet und sollte besser gemacht werden, was 2011 anscheinend erfolgte. Kann man für den Preis aber auch erwarten. Ehrlichkeit ist absolut unabdingbar und sollte auch als Chance betrachtet werden. Sonst wird man nie die Qualität erreichen, die man eigentlich will.

  17. Hallo Hendrik schaue das erste Mal bei dir rein, kompliment gefällt mir sehr gut! Wenn du in nächster Zeit mal in die Schweiz kommst, melde dich bei mir bitte.

  18. dieses mal als „sondersendung“ leider viel zu schwülstig geraten (hast du vielleicht vorher „kramer vs kramer“ oder ähnliches geschaut ?), gerade teure weine muss man kritisieren, da wirkt eine entschuldigung unangebracht und verärgert eher die vielen anhänger dieses formats. gruss

    1. Hi Martin, zu meiner Kritik stehe ich weiterhin. Der 2010 ist und wird nicht meiner. Ich bin entäuscht von disesm Wein. Der 2011 ist wieder ein anderes Niveau und den kann ich auch empfehlen. Mich hat Peter Veyder-Mahlbergs‘ souveräne Reaktion wirklich beeindruckt. Die war echt und offen. Es geht mir um etwas anderes: Der Ton macht die Musik, auch im Web.

      1. alles klar, hendrik, es ist deine veranstaltung hier, und die machst du auch ganz überwiegend sehr gut, was die vielen anhänger belegen. es bringt uns „weininteressieren banausen“ nur nix, alles zu loben, es gibt viele schlechte weine fürs geld, und wen dem so ist, muss das gesagt werden. der worte sind genug gewechselt, lass uns nun europameister werden …..!!! gruss aus brasilien, martin

  19. Das Jahr 2010 war ja auch verdammt heikel. Das zieht sich kreuz und quer durch ganz Europa durch. Komme gerade von einem „südlichen“ Weinanbaugebiet zurück und sehe dies nur bestätigt. Auch dort wo die klimatischen Verhältnisse überwiegend eher als konstant angesehen werden können, schlug das Wetter in jenem schwierigen Jahr Kapriolen.
    Auch meiner Meinung nach war dieses Video überflüssig. Das wurde ja nicht auf persönlicher Ebene ausgetragen, sondern rein sachbezogen. Hendrik ist ja bekanntlich kein Politiker, zu dessen rhetorischen Mitteln Denunziation und Verunglimpfung fremder Leistungen gehört. Das sollten man zwischenzeitlich erkannt haben.
    Man sollte auch die Chance zur Gegendarstellung erhalten. Herr Veyder-Malbergs Reaktion empfinde ich als angemessen.
    Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass Hendriks Kommentar einen Umsatzeinbruch des Weinguts zur Folge haben wird. Ich sehe diesen Blog nicht als Werbeveranstaltung, sondern vielmehr als Anregung mich mit dem Thema Sensorik und Weingenuß auseinanderzusetzen. Sooooo mächtig ist Wein am Limit letztenendes nun auch nicht. (sehet die Weinregale in den Discountmärkten)

  20. Hi Hnedrik,
    starke Sendung und gutes Verhalten. Die Reaktion des Winzers kann ich aber auch verstehen, da ich selber einen Freund habe der Winzer an der Mosel ist und ich dort ab und zu helfe. Für die Plackerei eine schlechte Kritik wegzustecken ist nicht leicht. Allerdings würde ich mir nie einen Wein kaufen, der mir nicht zu sagt, selbst wenn der Winzer die schlimmste Plackerei der Welt hinter sich hätte. Daher die Reaktion des Winzers ok, aber eine Entschuldigung finde ich nicht nötig. Er ist Winzer, Du Kritiker. So ist das eben. Kritiken können einen treffen, aber auch an dieWeltspitze befördern (siehe Parker-Punkte).
    Liebe Grüße
    Reblaus1975

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