Wein am Limit - Hendrik Thoma
06.06.2012 - Folge 26

Natürlich Baby!

Weine im Video

Name des Weines Soulfaktor Preisspanne
2011 La Chaussee Rouge
La Grange aux belles, Loire
Soulfaktor 3
0-10 Eur
2010 L’Échalier
Domaine Bertine-Delatte, Loire
Soulfaktor 4
10-20 Eur
2009 Brouilly „Vieilles Vignes“
Domaine Georges Descombes, Beaujolais
Soulfaktor 5
10-20 Eur

Mein heutiger Gast ist Alex Zülch, ein auf der Weinbauschule Geisenheim ausgebildeter Önologe, der seit einiger Zeit in Paris lebt. Dort führt er interessierte Weinfreunde oder Touristen zu den Geheimtipps der Stadt, z. B. in authentische, preisgünstige Restaurants. Das ist ein tolles Konzept, um ein aufregendes Paris jenseits der kulinarischen Dekadenz kennen zu lernen. Ich habe es in der Metropole schon häufig erlebt, wie gut man bei ambitionierten (häufig ehemals hochdekorierten Köchen und Sommeliers) essen und trinken kann. Es lohnt sich, diese Juwelen der Gastronomie zu besuchen und wirft ein völlig neues Licht auf die französische Trink- und Esskultur. Doch Alex‘ große Leidenschaft gilt einem neuen Trend, der vor allem die jungen Weintrinker in Frankreich und Italien in ihren Bann gezogen hat: die „natural wines“ – Naturweine.

Worum es sich bei diesem neuen Begriff genau handelt, darüber streiten die Gelehrten zurzeit, d. h. es gibt noch keine genaue Definition oder Grundlagen, was „natural wines“ überhaupt sind. Auf alle Fälle sind es Weine, die meistens (fast) ohne Zusätze, vor allem ohne Schwefel und andere Beigaben auskommen. Auch im Weinberg steht der totale Verzicht auf alle synthetischen Zusätze im Vordergrund. Im Keller wird nicht gepumpt, geschönt, filtriert oder auf irgendeine Weise manipuliert. Eigentlich nichts Neues, denn es gibt eine Menge großartiger Erzeuger, die schon lange nach diesen Kriterien arbeiten und es nicht für nötig halten, so etwas zu deklarieren.

Eine große Streitfrage ist und bleibt aus meiner Sicht die Haltbarkeit und Sauberkeit dieser Weine. Einige „mikrobiologiosche Wunder“ habe ich schon erleben dürfen: Stinker, Böckser, Kohlensäure auf der Zunge und in der Nase. Da habe ich schon gruselige Tropfen verkostet. Ich mag keine Experimente auf Verbraucherkosten.

Selten schmecken „natural wines“ nach dem, was uns bekannt ist oder sich als typisch bezeichnen ließe. Letzteres finde ich auch nicht unbedingt schlimm, da „Weingenuss“ etwas mit Offenheit zu tun hat. Da es selten wirklich schmeckt, bin ich auch nur bedingt Fan dieser Weine. Es ist wie immer: kaum gibt es einen neuen „Hype“ im Weingeschäft, kommen die Stümper auf den Plan. Mein Respekt gilt allerdings den Produzenten, die ihr Handwerk verstehen, und die gibt es auch bei den „Naturweinwinzern“.

Schwefel halte ich weiterhin für Hygiene im Wein. Abgesehen davon sind die Mengen auch in konventionellen Weinen sehr gering und nicht gesundheitsschädlich. Die Kopfschmerzen kommen zumindest nicht davon… Aber lassen wir das.

Es geht es um mehr. Diese Weinbewegung wird die großen Weinfirmen dieser Welt dazu bewegen, ihr perfides Ausbeutungssystem der Natur künftig zu überdenken. Nachhaltigkeit und Transparenz sind wichtige Säulen des Geschäfts. Ein Teil des Marktes hat schon heute keine Lust mehr auf lächerliche Kunstprodukte. Deswegen gibt es auch diese neue Bewegung. Wie gut sie wirklich ist, das muss sie noch beweisen.

Alex hatte in seinem Gepäck ein paar sehr gelungene Weine, und als Kenner der Materie versteht er auch etwas vom Geschmack, oder davon, sie zu „sourcen“. In der Tat sind „natural wines“ irgendwie anders. Ich finde sie häufig leichter und irgendwie bekömmlicher. So ist zumindest meine ganz persönliche Empfindung.

Ein schöne neue Erfahrung und ein Trend der uns alle, die wir gute Weine schätzen, noch viel beschäftigen wird.

Kommentare

67 Kommentare zu “Folge 26 : Natürlich Baby!

    1. Hallo Herr Schiller,
      ist ein guter Spot, war einer der ersten von Pierre Jancou, bevor Serge Mathieu übernommen hat. Weiß gar nicht ob Serge den Laden noch führt. Mal wieder eine Chance auf ein Glas Wein und die feinen Schinken vorbei zu schauen! Danke
      Cordialement
      Alex

  1. Interessantes Thema! Wurde bisher kaum mit solchen Naturweinen konfrontiert, kannte bislang nur Vin Doux Naturelle (den ich köstlich finde!). Würde aber gerne mal mehr Weine dieser Art probieren. Gibt es zu diesen (französischen) Naturweinen auch so etwas wie eine deutsche Entsprechung?

    1. Hallo Peter,
      ja die vin doux naturel sind französische Süßweine, bei denen die Gärung mit hochprozentigem Alkohol gestoppt wird. Wie beim Port!
      Zu deiner Frage, eine 100%ige Entsprechung gibt es bisher nicht! (Ich arbeite daran) Einige Winzer kommen dem Nahe (Kühn, Busch etc.), aber es ist schon noch ein wenig anders. In Österreich gibt es etwas mehr, allerdings sind viele Weine dann gleich auch etwas teuer! Hoffe das hilft dir weiter

      Gruß

      Alex

  2. Kenne von früher noch die Domaine Gramenon,die ihre Weine auch kaum geschwefelt hat und dann nach und nach alle deutsche Händler verloren hat.Als ich die Weine vor 2 Jahren das letztemal probiert habe,waren die aktuellen Jahrgänge großartig.
    In Paris kann ich das „Chateaubriand“ in der Ave Parmetier empfehlen,obwohl das eigentlich
    kein Geheimtipp mehr ist.
    Außerdem gibt es ab und an immer ein paar gute Empfehlungen auf dem Blog:www.thepariskitchen.com

    1. Hallo Stephan,

      ja das Chateaubriand von Inaki Aizpitarte ist weit über die Grenzen bekannt und dort einen Tisch zu bekommen nicht immer ganz leicht! Früher hatte er noch mittags auf, denn Abends wirds schnell recht teuer!
      Ich werde im nächsten Jahr vorraussichtlich mit ein paar mehr Weinen von der Rhone beginnen beginnen! Michelle Aubery keltert hier wunderbaren Syrah und vor allem unglaublich feine Grenache. Ich kenne nur die aktuellen 3-5 Jahrgänge und die fande ich alle sehr sehr gut. Der Syrah allgemein verständlicher, der Grenache hochfein und teils etwas divenhaft!

      Cordialement

      Alex

  3. Hendrik Thoma le nouveau ministre de l’agriculture pour l’ensemble de la filiére viticole ainsi que pour les différentes catégories de vins (en France),tableaux, des analyses et de la consommation !!!!! Bravo , habe ich mir zweimal angesehen,(professionnelle) !!!!! Chapeau Herr Weinbotschafter und an deinen Gast !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Karl Gilles

  4. Alex,
    Du erwähnst hier,dass die angesprochenen franz. Naturweine „noch ein wenig anders“ sind,als z.B. die Weine von Kühn.Mich würde interessieren,worin Du da den Unterschied siehst.Ich frage deshalb, weil ich einige der Kühn Weine kenne, jedoch noch keinen Wein der hier disskutierten Kategorie.
    Super Sendung.Auch die Infos über Paris/Frankreich.
    Weiter so, Hendrik!

    1. Hallo Bernd,

      einer der Hauptunterschiede ist, dass der Gesamtschwefelgehalt der franz. vins naturels immernoch die Hälfte von dem ist, was zum Beispiel Kühn benutzt. (Für die Techniker 20-40mg Gesamt SO2 statt 80 bis 120mg/L)

      Was für mich geschmacklich passiert ist, neben der erwünschten stabilisierenden Wirkung des Schwefel, dass der Wein auf ein Geschmacksbild/Aromenspektrum fixiert wird. In diesem Sinne sind die vins naturels freier und lebendiger! Sie verändern sich beständig, die Aromen changieren und man kann sich immer wieder neu auf den Wein einlassen, weil er sich schwieriger greifen lässt. Das macht für mich das trinken solcher Weine spannender. Im Bereich Riesling kenne ich bisher wenige gute vins naturels, aus dem Elsaß macht Patrick Meyer, Domaine Julien Meyer, einen fantastischen Job!

      Allgemein Frage ich mich oft, warum auch Weine die jung getrunken werden sollen, so hohe Schwefelgehalte brauchen. Ich sehe für z.B. deutsche Rieslinge auch keinen Nutzen darin, komplett auf Schwefel zu verzichten, aber eine gewisse Reduktion wäre schon fantastisch. So bewahren wir die Typizität dieser Weine und erhöhen die Trinkigkeit!

      Bei Fragen zu Weinen einfach direkt auf mich zukommen, ich habe Weine die sich für das Herantasten an diese Machart besser eignen als andere!

      Cordialement

      Alex

      1. Danke für die einleuchtende, ausführliche Antwort. Das hört sich irgendwie logisch an.Ich hatte bisher noch nicht über die Aroma- fixierende Wirkung des Schwefels nachgedacht.
        Aber ist schon nachvollziebar. Gerne nehme ich ein paar Empfehlungen für Einsteiger entgegen…

      2. Hallo Bernd,
        schreib mir am besten mal eine kurze Mail an alex@vins-vivants.de mit Weinen die du sonst so trinkst! Ich habe schon eine Idee, weiß/rot/petillant – Mischung, aber wenn du Preferenzen bei weiß/rot hast kann ich das anpassen!

        Cordialement

        Alex

  5. Sehr informative und ehrliche Sendung! Durfte bei einer Reise an die Loire auch die Weine und Persönlichkeit von Jacky Blot auf der Domaine de la Taille aux Loups kennen lernen. Geniale Weine!! Die Philosophie kann schon polarisieren uns als dogmatisch empfunden werden, schlussendlich waren es die genialsten Chenins die ich auf der Reise probieren durfte. Und die Gastfreundlichkeit und Gemütlichkeit auf der Domaine ist der Hammer!
    Danke für diese Sendung!

    1. Hab vergessen zu erwähnen, dass ich die Weine von Jacky Blot bei euch im vins-vivants-shop gesehen habe! Good to know :)

      1. Hallo Marietta,

        da stimme ich dir zu, die Blots machen echt feine Weine! Mich hat besonders der Triple Zero fasziniert! Sehr handwerkliches Arbeiten auf, für die größe der Domaine, enormem Niveau! Habt ihr den Triple Zero verkosten können?
        Cordialement

        Alex

  6. Also das finde ich ja jetzt mal ganz großartig, dass ein Gast hier so ausführlich und kompetent die Fragen und Kommentare beantwortet. Großes Lob und Dank an Alex! (Inhaltlich kann ich leider momentan nicht so viel beisteuern – hab noch nicht probiert…)

    1. Hallo Mathias,

      vielen Dank für dein Lob! Ich finde das gerade das Tolle an Hendriks „Wein am Limit“ Format, dass man mal Weine außerhalb der ausgetretenen Pfade vorstellen darf und zeigen kann das sie trinkig, bekömmlich und hochwertig sind! Viele haben bei dem Begriff vin naturel nur „Freakweine“ im Kopf. Das will ich ändern! Die Franzosen habe schon eine weiter gefasste Herangehensweise an eine solche Art Wein. Sie trinken aber bei weitem nicht alles und sind sehr wählerisch was ihren Genuß angeht.

      Auch habe ich selbst meine Konditionierungen nicht vom einen auf den anderen Tag verloren, es braucht eine gewisse Zeit sich voll auf diese Weine einzulassen. Tut man dies, und hat man eine gute Auswahl, wird man reichlich belohnt!

      Cordialement

      Alex

  7. Ganz tolle Show Hendrik/Alex! Das ganze Thema „Naturwein“ ist für mich leider auch immer noch sehr verwirrend. Im Collio oder in Istrien wird mit den „Orange Wines“ wenig Schwefel mit langer Maische Standzeit kombiniert, in Deutschland wird der Biodyn Ansatz mit minimalen Eingriffen in Weinberg und Keller oft als „Naturwein“ verkauft, wie gerade gelernt ist in Frankreich die Schwefelung sehr wichtigt für diese Kategorie.

    Wie uns bei Drunkenkmonday einige Proben gezeigt haben, können Naturweine durchaus „Freakweine“ sein – müssen es aber nicht. Für mich sind sie – egal ob Freak oder nicht – eine unglaublich große Bereicherung der Weinwelt. Ich gehe gerne das Risiko ein, von der oxidativen Keule gestraft oder der glänzenden Reiheit belohnt zu werden.

    Doch ein ist ganz klar: Trinkt mehr Naturweine!

    http://drunkenmonday.wordpress.com/?s=naturwein

    Grüße aus Mittelhessen,

    Nico
    http://www.drunkenmonday.de

    1. Hallo Nico,

      danke für deinen Kommentar! Für mich liegt die Faszination der „Orange Wines“ in dem meist sehr langen Ausbau und Hefelager, was den Weinen in Kombination mit den extrahierten Phenolen eine wahnsinnig schöne Textur verleihen kann.

      Die Reduktion der Schwefelmenge ist für mich ein entscheidender Faktor den Wein zu befreien und irgendwie die letzte Stellschraube die den lebendigen Wein ausmacht! Davor gibt es aber eine ganze Reihe anderer Faktoren die stimmen müssen, um gute Ergebnisse zu erhalten. Reanimierung des Bodenlebens, keine Herbizide(!), Reduktion der Spritzmittel S/Cu durch Tees etc., Respektvolle Weinbereitung mit minimaler Intervention; ein genügend langer Ausbau den der Wein und nicht der Markt vorgibt!

      Diese Weine sind eine Bereicherung für den Trinker. Sie zeigen neue Geschmacksdimensionen auf! Zum Beispiel war ich zu beginn sehr stark auf reduktiv ausgebaute Weine konditioniert und konnte einen oxidativen Ausbau nicht in seiner vollen Wertigkeit warnehmen, selbst wenn es sehr gut war! In diesem Sinne wird einem geholfen den weinigen Schleier der Mayas zu lüften!

      Ich hasse Weinfehler! Ausprägungen von Weinfehlern begegne ich aber mitlerweile zunächst als eine Art Charakter im Wein (reduktive Weine sehe ich z.B. als introvertiert an), wenn es jedoch alles überlagert und nichts anderes mehr mitschwingt und der Wein sich nicht mehr bewegt, ist er fehlerhaft und tod.

      „Freakweine“ sind, wenn gut gemacht, für mich eine Avantgarde im Wein! Denn wer kann den behaupten, dass es den Klassizisten gefallen hat auf einmal impressionistische Bilder sehen zu müssen! Wer sagt den, das vor 20 Jahren der Bioanbau nicht als Spinnerei abgetan wurde, bevor wir neue Erkenntnisse gewinnen konnten und auch die Ergebnisse zusehends besser wurden!

      In diesem Sinne, sorry für den etwas langen Text, immer schön offen und lebendig bleiben!

      Keep the real wines alive!

      Alex

  8. Starke Sendung. Ich werde definitv Gaumen und Ohren nach Weinen dieser Mach-Art offen halten und versuchen, mich an dieses Thema heran zu trinken! Auch der Restaurant Tipp ist wirklich toll. Wenn der Paris Trip ansteht werde ich mich um eine Audienz bemühen!
    Alex, dein Angebot schaut wirklich sehr gut aus. Ich hoffe, unsere Paris-Tour fällt mit einem deiner Wein Abende zusammen! Ich werde mich sicherlich vorher bei dir erkundigen!

    Danke und weiter so! Dieses Engagement bzgl des Genusses von Weinen ist einfach genial!

    1. Hallo Christopher,

      vielen Dank! Weinverkostungen gibt es das nächste mal am 20/21.07! Weinabende können individuell jederzeit abgemacht werden. Ich stelle je nach Wunsch eine kleine Tour zusammen und begleite euch mit einigen Geschichten und Empfehlung rund um Paris, seine authentischen Bistros und die vins naturels! Dabei kann man private Touren (1-8 Personen) buchen, oder aber sich an einer offenen Gruppe beteiligen (4-8 Personen)!
      Würde mich freuen euch begleiten zu dürfen, denkt daran im August ist vieles geschlossen!

      Cordialement

      Alex

  9. Hallo Alex
    Bin richtig an-gefixt von dem Betrag und hab schon mal ein Paket bei dir bestellt. Ich hoffe das sie mir schmecken werden!! Ich musste da sofort an Musik denken, und zwar an Indie Bands die Singles & Alben in einer Auflage von 300 oder 500 Stück veröffentlichen. Endlich hab ich die Wein Indies gefunden… Vielen Dank dafür!!! Wenn es nach Paris mal geht, werde ich dich auf alle fälle vorher Kontaktieren…

    Keep On

    Florian

    1. Hallo Florian,

      ja habe ich gesehen;-) Super! Du kannst alle Weine außer den 2008er Morgon dekantieren. Es ist schon richtig, dass die Weine in (fürs Weingeschäft) verschwindend kleinen Mengen produziert werden. Alles kleine, handwerkliche Betriebe und Menschen die ihren Beruf lieben! Diese Weine werden nicht in Supermärkten auftauchen und das ist gut so! Ich kann mich auch im künstlerischen Anspruch dieser Menschen wiederfinden, Jahr für Jahr individuell, passioniert und intuitiv neue Weine entstehen zu lassen – das ist einfach spannend!

      Cordialement

      Alex

  10. wirklich sehr spannendes Thema.
    Ich finde am Ende zählt die Qualität und der Geschmack und wenn beides gegeben ist, ist vin naturell sicher ein sehr guter Weg Wein zu produzieren.
    Spannend finde ich auch die Frage, wo der Unterschied zwischen einem französischem Weintrinker und einem deutschen liegt und ich habe den Eindruck das in Deutschland immer erst nach dem Preis gefragt wird und dann versucht wird Geschmack und Preis ins Verhältnis zu setzen. Dem Franzosen geht es dann doch mehr um Qualität und Geschmack.

    Gruß Steffen

    1. Hallo Steffen,

      über Geschmack lässt sich zum Glück streiten;-) Ich bin stark dafür, dass jeder seinen ganz persönlichen Geschmack erforscht und offen&neugierig dabei bleibt! Das ist eine Entdeckerlust des Gaumens. Es gibt auch in Frankreich Leute die nur auf den Preis schauen, wie bei uns. Da sind wir alle gleich! Der Unterschied für mich ist, dass wir eher analytisch an die ganze Sache ran gehen, während der Franzose eher sinnlich ist!

      Letzendlich kocht es sich auf eine Gruppe von Leuten runter, denen es wichtig ist, was sie essen&trinken und die hinterfragen wie es produziert wird. Ich kenne viele, gerade jüngere Leute denen das immer wichtiger wird und das ist doch eine gute Entwicklung! Bei mir ruht gerade ein schöner Rotwein im Dekanter und eine handgemachte Wurst brutzelt in der Pfanne vor sich hin – das Wochenende darf beginnen;-)

      Cordialement

      Alex

    2. Hallo Steffen,
      also ich finde es schon legitim auch nach dem Preis zu fragen. Die schwierigste Frage ist es eigentlich einen oder mehrere Alltagsweine zu finden. Ein gutes Weingut bietet eben auch diese an, nämlich Weine zwischen 5 und 10 Euro. In Österreich bekommt man interessante Veltliner auch für 3-4 Euro in der Literflasche direkt beim Winzer. Einfache unkomplizierte Weine, die jung getrunken werden und hervoragend zum Kochen geeignet sind. Es hat wenig Sinn zwei Flaschen 15 Euro Riesling in den Fischfondsansatz zu schütten. Das sehen Franzosen, Deutsche, Italiener, Spanier etc. genau so. Außerdem sollte man schon nachfragen, wie der Wein angebaut wurde, so weit man es nicht schmeckt. Ein Winzer aus einer Moselsteillage hat einen höheren Arbeitsaufwand als die meisten Winzer in Rheinhessen, wo ein umfangreicher Maschineneinsatz ( auch Vollernter) möglich ist. Das sollte sich dann auch im Preis zeigen. Für Naturweine sehe ich schon einen großen Markt, da viele Weintrinker ja eh junge Weine bevorzugen und die längere Einlagerung von Wein eine zunehmend geringere Rolle spielt. Hierzu könnten diese Weine eine interessante Alternative
      darstellen. Ist jedoch keine Alternative zu lange gelagerten Weinen mit Schwefeleinsatz.

  11. Colle Sendung, denke ist ein wichtiges Thema grade für junge Leute wie mich die mit dem ganzen „Umgang mit Natur“, regionalität etc. aufwachsen.
    Denke man kann Naturweine nicht pauschalisieren, wie Alex schon sagte, manchmal weiß man garnicht das man einen im Glas hatte. Es schmeckt oder nicht :)
    Respect an Alex innovative Idee !!

    Cheers

  12. Lieber Hendrik

    „Natural Wines“….., dass klingt für mich wie der weisse Schimmel, die schwarze Krähe oder weiss ich was alles. Wenn Wein nicht Natur sein sollte, was dann!!!
    Aber mal ganz ehrlich, ganz ohne Schwefel?! Für mich klingt das unglaublich, da dies kein Wein über längere Zeit überstehen würde. Vielleicht sollte es heissen, dass sie so wenig Schwefel benutzen, wo keine deklarationspflicht mehr besteht?! Ich meinte, mal irgendwo gelesen zu haben, dass man unter 175 mg pro Liter keine Deklaration mehr machen muss.
    Item: Natural Wines = Neues Marketingmittel??
    Man kann das Rad nicht neu erfinden, aber man kann schauen das es rund bleibt. das heisst: so wenig wie möglich in die Natur eingreifen, die Böden leben lassen (verzicht auf Herbizide, Pestizide, nur wenig Dünger…am besten das was beim Pferd hinten rauskommt) und sauberes arbeiten im Keller.

    Apropos Pferd: Man sieht eine Wende in vielen Rebbergen: Nocht mehr sie tonnenschweren Traktoren die den boden unter ihrer Last zerdrücken und jegliches Bodenleben zerstören, nein, das Pferd ist wieder auf dem Vormarsch. Gut so.
    Und zum Abschluss:
    Deine Sendungen sind eine absolute Bereicherung in dem gabzen Hype um den Wein. Eigentlich wie ein guter Wein:
    Klar, vielschichtig, tiefgründig, körperreich und doch filigran. un mit einem langen Abgang, dass man im Kopf behält.

    1. Hallo Herr Brommer,

      vielen Dank für den Kommentar. Kurze Anmerkung meinerseits dazu:

      Das Wein Natur ist, ist vielleicht das beste Marketingmittel von allen. Leider ist auch Wein mittlerweile zum großen Teil ein industrialisiertes, konfektioniertes und profitorientiertes Massenprodukt geworden. Über den kleinen Rest streiten wir uns, weil er nicht belanglos ist, sondern eine Aussage hat! Das schließt für mich alle respektvoll arbeitenden Spitzenwinzer ein, egal ob bio, biodyn oder konventionell!

      Eine Deklarationspflicht von Sulfiten besteht meines Wissens ab 10mg/L! Darunter kann der Gehalt technisch schwer nachgewiesen werden, aber was viel wichtiger ist: Jeder Wein hat einen gewissen Schwefelgehalt auf ganz natürliche Weise, nämlich durch die Gärung! Gesetzliche Grenzwerte liegen je nach Weinart irgendwo zwischen 150 und 400mg/L. Gute Produzenten liegen meist deutlich darunter und Weinmacher die mit einem Minimum an Schwefel arbeiten liegen etwa bei einem zehntel des gesetzlichen Wertes!

      Bei guter Lagerung können auch vin naturel nach mehreren Jahren Reifung mit Genuß getrunken werden! Ich hoffe ich konnte ein wenig weiter helfen.

      Cordialement

      Alex

      1. Lieber Alex

        Das sehe ich genau so. Dass mit dem Schwefel ist halt so eine Geschichte, wo sich auch die Fachlieteratur schwer tut. Es ist klar, dass es Schwefel braucht. Die Frage ist: wieviel??
        Je mehr der Wein im Keller zusammengeschustert wird, um so mehr Schwefel, um die „Brühe“ auch irgendwie zusammen zu halten.
        Ich stehe zu Bio- oder Biodynamischen Produkten offener, als zu irgwelchen Hypes, wo nur die Geschichte zählt.

        Auf jeden Fall war die Sendung spannend und kompetent. Wieterhin viel Erfolg bei Ihrer Tätigkeit. Vielleicht sehen wir uns ja mal in Paris (steht bei mir schon lange auf der to do liste)

        Mit lieben Grüssen aus der Schweiz

        Markus (Herr Bommer macht mich noch älter als ich schon bin)

      2. Ein Grüezi in die Schwytz! Da hat sich auch ein r eingeschummelt sehe ich gerade! Vielen Dank lieber Markus und vielleicht auf bald in Paris.

        Cordialement

        Alex

  13. Was war das denn für ein abruptes Ende ??

    Aber ein interessantes Video. Trotzalledem bleibt Frankreich , französischer wein und auch vin naturelle etwas was bei mir ganz hinten ansteht und mich Null interessiert

    Wenn sich mal eine Gelegenheit bietet werde ich aber mal probieren

  14. Hallo Hendrik und Alex,
    interessantes Thema. Von den hier verkosteten Weinen kenne ich zwar keinen, aber mit Biowein habe ich schon einige sehr positive Erfahrungen gemacht. Zwei Beispiele: Grüner Veltliner Silberbichl, Weingut Harm Kremstal/Wachau, Rioja Crianza Pena Aldera . Beide knapp unter 10 € und beide machen richtig Spaß!

  15. Hallo Hendrik,

    ich beobachte Deine Sendung (Deinen Videoblog) nun schon eine Weile und finde diese sehr sehr gut. Für mich persönlich ist es eine der (wenn nicht die) besten Weinseiten Deutschlands. Du schließt für mich so ein Bisschen die Lücke, die Garry Vaynerchuk hinterlassen hat. Und genau da sehe ich ein kleines Problem. Das ganze Format erinnert schon sehr an Wine Library TV. Vor allem die Anmoderation mit der passioniertesten Weinsendung…
    Da würde mir ein etwas eigenerer Stil noch besser gefallen. Aber wie gesagt sonst ist das großes Kino!

    Grüße
    wine nerd

    1. Merci Nerd, ohne Frage hat Gary mich zu diesem Weinlog inspiriert. Bezüglich der Anmod. arbeite ich gerade dran. Du hast recht, daß ist zu nah. Ich denke, daß der Rest aber schon weit davon entfernt ist. Das liegt auch schon an den unterschiedlichen Persönlichkeiten. Ich sage Danke für diese offene Kritik!

  16. Wird eine Plörre aus dem Supermarkt urplötzlich interessant, sobald man erfahren hat, dass sie €1,59 kostet? Vermutlich passt dann das Preis-/Leistungsverhältnis.

  17. ohlalala! da wird ja über vin naturel gesprochen! Hallo Alex und hallo Hendrik! Ich danke schon mal, dass das Thema aufgegriffen wird…habe auch den Artikel im Feinschmecker gelesen! Zum Thema Schwefel und Zähneputzen: die komplett ungeschwefelten Weine – die sogenannten zero/zero – putzen sich andauern die Zähne ( aber eben ohne Schwefel) sonst wird das nichts! Und das ist mein kleiner Beitrag: es ist eine enorme Arbeit, jeden Tag im Keller was die Hygiene angeht. Ich trinke seit vier Jahre nur noch diese Weine, und natürlich nicht aus Ideologie, sondern weil ich einfach keine anderen mehr ertrage – vom Trinkgenuss her. Es gibt auch ganz viele vins naturels, die mir nicht schmecken. Und das ist genau das Thema: probieren, probieren, probieren, also trinken, trinken, trinken! Man kann vin naturel nicht pauschalisieren, jeder ist anders, jeder ist ein Charakter. Und das ist eben wie mit Menschen, die muss man auch erst mal kennen lernen, bevor man sie beurteilen kann! Bei meinen Weinproben streiten sich die Menschen immer, der ist trocken, nein, fruchtig, find ich überhaupt nicht: die Geschmäcker sind nun mal doch verschieden, und jeder hat ein Recht auf seinen eigenen Geschmack! Die Klassifizierungen aus der traditionellen Weinwelt sind hier kaum anwendbar! Bald gibt es auch in Deutschland einen Tempranillo von 1995 ( reiner vergorener Traubensaft), der mir auf jeden Fall hervorragend schmeckt! So jetzt hör ich mal auf zu quatschen!
    Also seid neugierig und mutig, eure Gaumen können noch ganz viel erleben! Viel Spaß dabei!

  18. An dieser Stelle nochmal vielen Dank an alle von meiner Seite für euer Interesse und eure rege Beteiligung, darüber habe ich mich sehr gefreut! Vins Vivants representiert einen kleinen aber sehr spannenden Teil der Weinwelt. Es ist sehr motivierend zu wissen, dass da draußen genug von euch sind die dieses Engagement schätzen.

    Keep the real wines alive!

    Alex

  19. Salut à tous les deux,

    ich habe erst heute diese Beitrag angeschaut. Interessant, kurzweilig und informativ. Habe eine kurze Anmerkung: die beiden ersten Weine waren „Vin de France“ was der ehemaligen Kategorie des Tafelweins entspricht , nicht des Landweins, vormals Vin de Pays, jetzt IGP.
    Es ist mir aufgefallen, dass seit letztem Jahr gerade auch im Bioweinsektor immer mehr Weine die als Vin de France deklariert werden. Das hat dort auch logistische Gründe, weil bei der großen Nachfrage nach Biowein, vor allem die großen Hersteller von „Massenweinen“ nicht mehr genug Biotrauben in ihrem Landweingebiet einkaufen können und deswegen auf Taubengut aus gesamt Frankreich zurückgreifen wollen und müssen. Das geht nur bei Vin de France, bei dem alles gemischt werden darf.
    Welches ist aber der Hintergrund für das Chenin blanc oder eine Cuvée aus Cabernet Franc und Grolleau von der Loire nicht als AOC/P oder als IGP Wein deklariert wird. Es ist mir klar, dass dies bei solch speziellen Weinen und kleinen Mengen, die Deklaration keine große Rolle spielt. Trotzdem bleibt für mich die Frage, nach dem Grund. Ist es die der „bürokratische“ Aufwand? Der Wunsche jenseits von gesetzlichen Regeln sein Ding zu machen? Oder was ist es sonst?

    1. Hallo, die Frage nach der Klassifizierung der Weine, und warum fast alle vins naturels vins de france sind ist sehr einfach. Die ganze Prozedur kostet Geld und Zeit, und da die Winzer sich extrem um ihre Weinberge und ihren Keller kümmern müssen, fehlt beides. Zudem eine AOC auch nicht unbedingt dem entspricht, was man vielleicht denkt. Ein Wein der den Bestimmungen vollkommen entsprach wurde von der Jury aus anderen Winzern und Oenologen als „vin de merde“ tituliert, weil er den oenologisch hergestellten Geschmäckern nicht entsprach. Rebsorten, Terroir …alles war da. Und da die Herstellung von vin naturel extrem vom Traubengut abhängig ist, wollen sie sich auch nicht durch andere Bestimmungen einengen lassen. Weil sie andauern reagieren müssen, auf die Natur! Es ist also ein Spiel, welches sie nur mitspielen, wenn es ihnen gerade passt. Sie fühlen sich nicht dazu gezwungen. Du wirst auch im vin naturel AOC und Côtes du lalala finden, aber eben vorwiegend vin de France. Hierzu einen kleinen Hinweis: da es bei vin de France nicht erlaubt ist den Jahrgang auf das Etikett zu schreiben, haben sich die Winzer andere Dinge ausgedacht – L-10 oder eine Zahl im Weinname, oder irgendwo ganz klein – Lot 16782009. Der Jahrgang ist ganz wichtig beim vin naturel, da es jedes Jahr anders sein kann. Also merkt euch den Jahrgang! Beste Grüße!

      1. Danke für die Antwort. Das bestätigt meine Annahme, dass es den Winzern wichtiger ist, den Wein so machen, wie sie es für richtig halten, als den Regularien einer AOP zu folgen, die ja auch nicht unumstritten sind.

        Aber seit dem neuen EU-Weingesezt haben sie es leichter: im Gegensatz zum Vin de Table, dürfen jetzt beim Vin de France Jahrgang und Rebsorte angegeben werden. Also braucht man nicht mehr den Geheimcode zu knacken, sondern kann seit 2010 den Jahrgang auf dem Etikett ablesen. Salut!

      2. Hallo ihr beiden,
        ja ich denke auch das es viel der administrative Aufwand ist! Daneben aber auch der Wunsch der freieren Expression der Weine ohne bürokratische Gängelung! Sehe ich diese im Bereich der Massenweine als notwendig an (dein Beispiel mit den Bioweinen ist schon erschreckend) sind sie im Bereich der vin naturel, aber auch anderer Spitzenweine meist kontraproduktiv. Ich denke in Deutschland da immer an die Vergabe der amtlichen Prüfnummern etc. und das einigen sensationellen & ausdrucksstraken Weinen, wie denen von Peter Jakob Kühn, diese häufig schwer gemacht werden! Ich glaube der Massenmarkt hat das Bio-Label mittlerweile auch soweit aufgeweicht, das ein nicht unerheblicher Prozentsatz aus konvetionellem Anbau stammen darf. Müsste man mal nachprüfen.

        Cordialement

        Alex

  20. Mal ne Frage (ist ja ein interaktiver Blog :) ). Wollte im Juli mit meiner lebensgefährtin ne kleine Weinreise machen so 3-5 Tage, darf nicht zu weit von einem Flughafen entfernt sein und echt nicht teuer, hat jemand paar ideen. In diesem Beitrag gings ja auch bisschen um Reisen deswegen dachte ich, ich packs mal hier hin.

    Thanks

    1. Hallo

      ich würde Nordspanien/Roussillon empfehlen! Flughafen Girona – Barcelona/Priorat/ Costa Brava/ Banyuls / Perpignan / Calce / Maury etc.! Hotels kenne ich mich weniger aus, aber Restaurantstipps etc. kann ich dir geben! Gerne per mail!

      Cheers

      Alex

    1. Hallo Supersaxo,

      piwi meinst du gezüchtete pilzwiederstandsfähige Rebsorten (Johaniter, Solaris et al.) nehme ich an. Geht in die Richtung, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und die Arbeitskraft/-zeit für den Rebschutz zu minimieren. Ich habe noch keine fertigen Weine probieren können leider. Ich kenne noch keinen Kollegen der begeistert war geschweige denn Konsumenten! Halt uns mal auf dem laufenden wie die weine waren…!

      Cordialement

      Alex

  21. Schöne Sendung zum Thema Naturwein die meine Neugierde geweckt hat.Habe den Amphorenwein von Peter Jacob Kühn im Keller,der ja in diese Richtung geht.Bin schon gespannt wenn ich ihn probiere !

  22. Hallo, eine tolle Sendung mit einem sehr netten interessanten Gast ! Hab’s mir auch zweimal angeschaut, großes Lob, hat richtig viel Spaß gemacht. Nun hab ich auch eine Frage, habe mir u. a. von dem Brouilly „Vieilles Vignes“ zwei Flaschen bestellt, die eine wird nicht lange durchhalten, jedoch würde mich interessieren welches Trinkfenster ein Wein solchen Formates hat. Gibts da eine Empfehlung ? Besten Dank schonmal, weiter so !

    1. Hallo Jasper,

      erstmal vielen Dank für dein Lob und deine Bestellung! Das Trinkfenster auf „Frucht“ sehe ich von jetzt bis 2014/15 (3 bis etwa 5 Jahre nach Ernte). Das Jahr 2009 war ein bombastisches Jahr im Beaujolais, mit wunderbarer Tanninstruktur und Reifepotential! Auf „Reife“ würde ich den Wein wahrscheinlich zwischen 2016 und 2019 verkosten! (Weiß nicht was Hendrik dazu sagt!)

      Nochwas, die Wachskapsel des Weines ist relativ nervig, weil sie splittert! Einfach das Kellnermesser durch den Wachs drücken und den Korken leicht anheben, dann den Wachs an der Seite mit einem Messer leicht abklopfen – am besten über der Spüle!

      Ansonsten wünsche ich viel Spaß mit den Weinen und freue mich auf Verkostungseindrücke von Dir!

      Cordialement

      Alex

      1. Hallo Alex,

        vielen Dank für deine Empfehlungen. Habe letzte Woche den l’Échalier verkostet und war wirklich angetan. Sehr rauchig und kräutrig, aber auch die Honigmelone konnte man sehr gut nachempfinden. Ich glaube die Rebsorte ist nicht immer jedermanns Sache, aber jeder Weinfreak sollte sowas mal verkostet haben. Ich zumindest hatte super Spaß mit dem Wein. Nun freue ich mich auf den Brouilly. Besten Dank dir !

      2. Hallo Jasper,

        freut mich sehr dass dir der L’Echalier so gut gefallen hat und danke für deine Verkostungseindrücke. Ich stelle mehr und mehr fest, dass dieser Wein viele Leute begeistert. Der Novize sieht mehr die cremige Komponente und die reife Frucht im Vordergrund, der Experte schätzt vor allem die Rauchigkeit und pure Mineralität. Es bleibt spannend – viel Spaß mit den weiteren lebendigen Weinen!

        Cin Cin

        Alex

    2. Moin! Ich sehe das genauso wie Alex. Hoer sind 4-6 Jahre drin. Allerdings muß man vorsichtig sein mit der Haltbarkeit dieser fast schwefelfreien Weine. Weiter stellt sich die Frage, ob man Cru de Beaujolais überhaupt gerne so reif trinken möchte. Ich finde es toll, wenn Sie noch etwas jugendliche Frucht haben. Aber die Geschmäcker gehen hier deutlich auseinander! Cheers

  23. Hallo aus Hamburg! Meine Frau hat in Paris studiert und daher habe ich auch einen schönen, erfharungsbasierten und preiswerten Restaurant-Tipp: Im Bereich Bastille gibt es in der Rue Charonne 13 ein sehr schönes Restaurant mit dem Namen „Chez Paul“. Bei jedem Besuch in Paris ist für uns ein Abend im Chez Paul Pflicht. Man fühlt sich ins Paris der 50er Jahre zurück versetzt und Simone Signoret steht rauchend hinter dem Tresen. Das Steak au poivre (Pfeffersteak) ist sagenhaft und die L´escargot (Schnecken) als Vorspeise auch sehr lecker. Paris ist eine großartige Stadt und immer eine Reise wert.
    Den L´Echalier habe ich eben gerade bestellt und werde ihn mit Freunden verkosten. Am 25.08. machen wir einen „Wein am Limit“-Abend mit Freunden von uns. Wir haben dann vier „Wein am Limit“-Weine da und werden diese gemeinsam verkosten. Wir sind gespannt.
    Mehr Spaß im Glas!
    André aus HH-Rissen

      1. Ich werde hier davon kurz berichten. Ich bin gespannt, welche zwei Weine unsere Freunde aus der Wein am Limit-Auswahl mitbringen. Ich werde den L´Echalier (aus dieser Folge) und den 2009 Château Le Reysse (aus der Folge 9) bringen. Mein Freund Thomas und seine Frau Sabine (Du kennst beide, Hochzeit im Louis C.) suchen ebenfalls Weine aus. Freue mich auf einen Wein am Limit-Abend!

  24. Kurzbericht vo einem WaL-Abend mit dem L´Echalier aus dieser Folge: Eine wirkliche Entdeckung. Dieser Wein polarisiert und ist nicht simpel oder profan, sondern komplex und ich habe in dieser Art bisher noch keinen Wein getrunken. Dieser Wein hat daher für mich eine gewisse Einmaligkeit. Ich verbuche ihn unter lehrreichen „Schulungswein“, würde ihn aber nicht in mein Repertoire aufnehmen. Ein interessantes Geschenk für Weinfreunde ist er aber in jedem Fall. Wir waren zu viert und drei waren sehr angetan bis begeistert und eine Teilnehmerin war unentschlossen in ihrer abschließenden Bewertung. Es stimmt, dass die Vin naturelle sich verändern und besonders sind. Jeder Weinfreund sollte diese Weine mindestens einmal probiert haben. Kaufen und probieren!

  25. Hey Hendrik,

    Wir sind die an verschiedenen Stellen von André zitierten Freunde der gemeinsamen WaL Abende. Ich hab ein wenig Bedenkzeit und ein paar weitere Proben benötigt, aber der Léchalier schmuggelt sich zunehmends in unseren Weinkeller. Wir mögen den Hauch Honig/Met und Ton. Er hilft der Phantasie und lässt einen von Minnesang und Burgfräulein träumen. Zum Glück sind wir disziplinierte Gäste und haben uns angesichts des historisch-natürlichen Aromas nicht dazu hinreißen lassen die Speisereste hinter uns zu werfen… ;-))))

  26. Hey Hendrik,

    bin als WaL-Blog-Newbee noch am Nachholen der alten Folgen. ;-)
    Diese hat mir gut gefallen.
    hema Naturweine fand ich spannend, habe als „Nur-Wein-Trinker-und-keine-Ahnung-haber“ hier bisher schon einiges probiert, aber wurde bisher noch nicht überzeugt. Also einfach weitertrinken. Bei viele „W-Einladungen“ gemeinsam mit Freunden hat die biodynamische Version entweder geschmacklich oder preislich einfach abgelosed…

  27. Hallo Hendrik, hallo Alex,
    Hatte damals direkt nach der Sendung ein paar Weine bestellt. Heute gab es dann den Brouilly und dazu noch mal das Video. Da uns der Wein sehr gut gefallen hat und wir noch nicht so viele vin naturelle getrunken haben, ein kleiner Kommentar, der vielleicht auch andere animiert mal einen vin naturelle zu probieren. Sehr schöne Nase von roten Beeren, was aber besonders auffällt ist die Bekömmlichkeit und die Feinheit des Weins, leichte Säure und mittlere Tannine ergeben einen schöne Trinkigkeit und ruck zuck war die Flasche leer. Wenn auch deutlich verspätetet, vielen Dank für diese Horizont-Erweiterung.

    Viele Grüße,
    Frank

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