Wein am Limit - Hendrik Thoma
16.02.2012 - Folge 3

Stephan Attmann

Weine im Video

Name des Weines Soulfaktor Preisspanne
2010 Riesling Forster Ungeheuer 500
Weingut von Winning, Pfalz
Soulfaktor 5
10-20 Eur

Mein erster Gast bei Wein am Limit – und der macht dem Namen meines Blogs alle Ehre. Denn Stephan Attman vom Pfälzer Weingut von Winning ist ein ganz großes Talent seiner Zunft, der auch ganz bewusst mal etwas riskiert. Gerade wurde er von der Jury des Weinführers Gault Millau zum Aufsteiger des Jahres gewählt. Er steht für einen ganz geradlinigen Stil und hat mit seinem Team das ehemalige Weingut Dr. Deinhard aus dem Dornröschenschlaf geholt. Seine polarisierenden Weine machen für uns Weinfreaks unglaublich viel Spaß. Denn sind sie verdammt ernst gemeint und keine unterirdischen „Nonsens-Abfüllungen“. Der Mann weiß ganz genau, wovon er spricht, und er geht damit ganz bescheiden um.

Mit seinem im kleinen Holzfass ausgebauten Riesling Forster Ungeheuer 500 hat er aber bei sehr traditionellen Verkostern nur Kopfschütteln hervorgerufen. Auch ich hätte das gesagt, bis zu dem Tag an dem ich diesen Wein verkosten durfte. Unfassbar! Ich finde, Stephan durchbricht hier die Schallmauer zwischen: Soll Wein schmecken, oder muss er ganz puristisch nach seiner Rebsorte riechen? Ich bin bei letzterem, denn diese herrliche Riesling-Provokation zeigt eines ganz klar. Der Mann weiß genau, was er tut und setzt es mit einer gekonnten Lässigkeit um, die in meine Augen an Genialität reicht. Er legt seine Passion, aber auch seinen klaren Verstand in diesem Video sehr genial an den Tag. Aufpassen! Denn Wein ist beides: Wissenschaft und Leidenschaft. Danke für diesen Gesprächspartner bei Wein am Limit von dem wir, da bin ich mir sicher, noch ganz viel hören werden.

Im übrigen straft dieser 2010 alle, die behauptet haben, dass dieses Jahr schlecht war. In der Spitze, und vor allem beim spätreifenden, Riesling war es genial. Weine von unglaublicher Klarheit und kühler Frische!

Kommentare

39 Kommentare zu “Folge 3 : Stephan Attmann

  1. Stephan Attmann hat Mut bewiesen und gewonnen. Glückwunsch + Hut ab. Vielfalt ist das Salz des Weines. Standardisierte Langeweile gibts in jeder örtlichen Tiefkühltruhe.

  2. Finde diesen Holztouch in den Von Winning Weinen auch sehr originell und gelungen. Was wird aber, wenn diese Fässer ein paar Jährchen auf dem Buckel haben, dann geht doch diese Stilistik verloren? Oder hat das Weingut vor, jährlich solche Fässer aus dem Burgund zu importieren? Schöner Beitrag!

  3. Hallo Hendrik,

    zuerst einmal Glückwunsch zum neuen Projekt. Es sieht hier zwar optisch noch etwas karg aus hier, doch die ersten Videos sprechen mehr als für sich. Gerade die aktuelle Folge ist wirklich sehr gelungen. Es ist schön Dich in einem Format zu sehen, in dem wieder wirklich mit Leidenschaft über Wein gesprochen und diskutiert wird. Den dämlichen Wine-Entertainment-Quatsch an dem sich Dein ehemaliger Arbeitgeber derzeit versucht, kann man sich nämlich getrost schenken. Ich bleibe Dir in jedem Fall auch in diesem Format treu und wünsche Dir auf diesem Wege viel Erfolg für alles was da kommen mag…

  4. Hallo Hendrik,

    mal wieder ein super Tipp, ich bin immer froh darüber auf solche Perlen hingewiesen zu werden! Habe mir mal 3 Flaschen bestellt und bin ganz gespannt auf das Geschmackserlebnis.
    Bitte auch mehr von solchen Duetten im Blog – die Interaktion von Dir und Stephan Attmann hat mir sehr viel Spass gemacht!

    Ciao
    Peter

  5. Klasse Video – trotz der Länge alles andere als langatmig. Toller Gast und vor allem ein spannender Wein. Ich kannte von Winning-Weine aber nicht diesen Wein. Ziel erreicht: Interesse geweckt und Wein bestellt.
    Bei den weinamlimit-Videos stehen wieder die Weine im Vordergrund und nicht die Show. Weiter So!

  6. 1. Ich habe so viel Spass beim schauen gehabt, da spielt es für ich keine Rolle wie lang das Video ist.
    2. Stephan Attmann solltest du ein mal pro Monat zu dir einladen. Super Typ.
    3. Mehr Blindverkostungen. immer wieder spannend.

  7. Ich finde 22 min Videos definitiv NICHT zu lang. Bestensfalls dauern sie so lange, wie ich für ein Glas Wein benötige. Und das kann bei mir sehr lange gehen … :-)

    Glückwunsch zum neuen Projekt. Ich als TVino-Jünger der ersten Stunde begann mir schon Sorgen zu machen, nach den letzten Thoma-freien Videobeiträgen. Irgendwie hat die Kombination dort ganz gut gepasst und ich finde es Schade, dass es offensichtlich zu Ende gehen musste. Nichtsdestotrotz ist für mich der Inhalt wichtiger als die Verpackung. Deshalb bin ich ‚umgesiedelt‘ und freue mich Dich Hendrik in gewohnter Vitalität über den Wein zu sprechen: „Preach on, Obi-Wein-Kenobi …“

  8. Hendrik is noch was in der Flasche dann komme ich vorbei :-)

    sehr gutes Video endlich gehts zurück zu alter Stärke und endlich wieder interessante Gäste

  9. Ein hochinteressanter, unterhaltsamer und origineller Gast! Weiter so, Hendrik; macht Spaß zuzuschauen!
    Und: Ganz recht, der Jahrgang 2010 wurde enorm unterschätzt. Mir selbst schmecken die meisten 2010er besser als die viel gelobten 2009er. Und 2011 scheint mir ebenfalls ein bemerkenswerter Jahrgang zu werden …

  10. Hey Hendrik, tolle Sendung mit einem interessanten Gast und noch interessanterem Wein. Hier passt wirklich alles. Großes Lob ! Weiter so.

  11. Wunderbares Video, hat sehr viel Vergnügen bereitet. Sehr kurzweilig, dabei mit Informationen angereichert. Hervorragend.

    Beste Grüße

    Diollysos

  12. Hallo Hendrik, tolles Format, unterhaltsam und so wie man es von Dir kennt. Ganz wie aus den Anfangszeiten von Tvino. Freue mich auf die neuen Folgen und viele interessante Weine.

    1. Danke fürs ausführliche probieren und beschreiben, fand ich spannend zu lesen. Den Versuch um einen störenden Holzton herumzuschmecken hab ich auch gerade hinter mir. Bei mir war es eine 2011er Flasche Keller Frühburgunder -S-. Nun sollte man vielleicht bei Rotwein etwas geduldiger sein und den Wein ein paar Jahre weglegen, aber die Neugier siegte. Den kaufe ich trotzdem nicht noch einmal, mir sagt der überdeutliche Holzton, der selbst nach länger als 1 Woche unvermindert vorhielt, auch nicht zu. ;)

  13. http://www.weinkenner.de/2010/coche-dury-magie-im-glas-12415/
    Das zweite Bild auf der Seite zeigt einen fröhlichen Winzer mit Clownsnase – ist das Jean-François Coche?

    http://drunkenmonday.wordpress.com/2012/07/25/clos-rougeard/
    Das verlinkte Video zeigt zwei Weinfreunde die vor verschlossenen Türen des Weingutes Clos Rougeard:
    http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=o9qo9WWS_iU&pxtry=1
    Bitte ggfs. nach „YouTube Proxyserver“ googeln, ich hab mir das Youtube Add-On für von Gema in Deutschland gesperrte Youtube –Videos stattdessen runtergeladen – ist einfacher als die Googelei! ;o)

    Hallo, Hendrik!

    Das sind 2 Beispiele von Winzern die sich lieber um ihre Arbeit kümmern statt neugierigen Touristen Fragen zu beantworten.
    Ich las auch von einem anderen Winzer der seinen Wein zum Probieren nur in Gläsern ausschenkte an denen er den Stil abgebrochen hatte. Der „Gast“ konnte so das Glas nirgendwo abstellen um zu fotografieren oder sich Notizen zu machen, er wurde sie so schneller wieder los. ;o)

    DAS wäre jetzt mal mein Vorschlag für eine WaL-Sendung – erfolgreiche „Kultwinzer“ denen alles was sie produzieren aus der Hand gerissen wird und auf „Öffentlichkeit“ was ihre Person oder Weingut angeht – überdeutlich verzichten. ;o)

    Scheint doch zu funktionieren diese Einstellung? :o)

    Bin gerne bereit bis 50,- EUR für einen Basiswein des Herrn Jean-François Coche auszugeben – aber keine 200,- wie ich ergoogelt habe – soviel „Lehrgeld“ möchte ich als Nichtkenner nicht ausgeben. Egal – natürlich kann man diese Winzer auch ignorieren, aber ihr Erfolg beruht ja auf ihrem handwerklichen Können. Also auf schmeckbarer, messbarer Leistung, das finde ich schon einer Sendung wert in der diese Weine mit anderen ebenbürtigen verglichen werden und dann klarer wird wo genau jetzt der Reiz liegt den „Kultwinzern“ zu huldigen. ;o)

    Danke + Grüße, Rainer

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