Wein am Limit - Hendrik Thoma
12.07.2012 - Folge 36

Wein der Sonne, Brüder und Schwestern!

Weine im Video

Name des Weines Soulfaktor Preisspanne
2011 Mas Clavel
Domaine Clavel, Languedoc
Soulfaktor 4
10-20 Eur

Pierre Clavel ist ein bekanntes Urgestein im südfranzösischen Languedoc in der Subzone „La Mejanelle“. Er gehört zu den Wegbereitern dieser lange vernachlässigten großen Weinbauregion. Sein bekanntester Wein ist die Rotweincuvée „La Copa Santa“, eine im Holzfass ausgebaute Assemblage aus Syrah, Grenache und Mourvèdre, die sich in vielen Blindproben gegen berühmte, viel teurere Konkurrenten durchgesetzt hat. Bei den Preisen ist dieses Weingut immer moderat geblieben. Pierre Clavel ist ein pfiffiger, lebensfroher Mensch, der schon vor langer Zeit auf biologische Bewirtschaftung umgestellt hat.

Der Mas Clavel ist der kleinste Wein des Hauses, aber was für einer. Sozusagen die Hausmarke. Er wird nur in Beton und Edelstahl ausgebaut. Deswegen findet man nur die reinste Frucht von Grenache-, Syrah-, Carignan- und Cinsault-Trauben, ganz ohne Makeup. Ein wilder, würzig-fruchtiger Rotwein mit einem angenehm kühlen Geschmack. Wer diese Qualität zu einem sehr fairen Preis kennen gelernt hat, will nie wieder seinen Wein im Discounter kaufen. Warum auch? Passion rulez!

Kommentare

12 Kommentare zu “Folge 36 : Wein der Sonne, Brüder und Schwestern!

  1. Super, dass hier mal Clavel angesprochen wird, wo hier ja auch oft nach günstigen Weinen gerufen wird (auch von mir). Von Clavel ist eigentlich alles gut – und preiswert!

    Der Le Mas ist toll, insb. unter PLV-Gesichtspunkten. Der Garrigues ist die Stufe höher, wobei mir dieser in den vergangenen Jahren nicht wirklich besser gefallen hat, aber trotzdem ein guter Wein.
    Der Copa Santa ist wohl der bekannteste Wein von Clavel, ein super Beispiel, was Syrah in Südfrankreich leisten kann.

    Mein aktueller Favorit von Clavel ist jedoch der ‚Bonne Pioche‘ 2009 vom Pic St. Loup.

    Das ist eine wirkliche Bombe, insb. wenn man den Preis hinzuzieht – im Inet schon für 11 € die Flasche zu bekommen, hier in Winterhude im Weinhandel um die Ecke immerhin noch für 12,50€. Für die Qualität aus meiner Sicht fast geschenkt : fleischig, ganz tolles Brombeerbouquet, im Mund schöne dunkle Früchte, Wucht aber trotzdme eleganz, einfach toll.

  2. Lieber Hendrik, knackig auf den Punkt! Wie stets ein Vergnügen, dir bei der Arbeit zuzuschauen. Und ich kann dir nur zustimmen: wer sich darauf einlässt, macht nicht selten bei Weinen bis 10 Euro fantastische Entdeckungen, die das (Wein-)Jahr genussvoll (und bezahlbar) machen.

  3. Wieder eine schöne Sendung – WaL ist inzwischen zu einer festen Größe geworden und ich in für die Tipps wirklich dankbar. Hätte mir sonst sicher nie einen Sgarzon oder Morei zum „Probetrinken“ zugelegt, weil mich Italien nicht so interessiert hat. Aber was hätte ich da verpasst …
    Ist übrigens super, dass du nicht irgendwelche Einkaufspreise vorgibst. Die grobe Einteilung reicht vollkommen aus. Es kommt nämlich tatsächlich viel weniger auf den Nachkommastelle beim Preis als auf die Einstellung des Händlers zu seiner Ware und seinen Kunden an. Da ich meist online kaufe habe ich inzwischen eine feste Auswahl an Zulieferern. Da wird in Absprache auch mal eine Lieferung zurückgehalten, dass der gute Stoff im Winter keinen „Transportschaden“ nimmt. Wenn jemand so mitdenkt soll er gern auch seinen Preis erhalten. Das ist zumindest meine Meinung.

    Für die Zukunft würde ich mir mal eine Sendung um Thema Elsass oder Alsace wünschen. Dort gibt viele interessante Weine für relativ kleines Geld, da ja gerade in dem Bereich Bedarf zu bestehen scheint. Wobei die Anzahl der Kommentare eine andere Sprache spricht, siehe Petrus vs. Luigi (der inzwischen zur Verkostung eingetroffen ist ;-) .Der Luigi natürlich – der Petrus ist nicht meine Gehaltsklasse.

  4. Languedoc – nach wie vor ein Tipp für alle, die sparen müssen, und dennoch guten Wein trinken wollen. Es gibt nur wenige Weingegenden, die mit einem derart gesunden Preis-Leistungs-Verhältnis zu überzeugen wissen.

  5. Wieder ein interessanter Tipp! Die Preise und passenden Händler finden wir schon raus. Bleib unabhängig Hendrik und sag deine Meinung. Dass es unter Händlerregie auf Dauer schwíerig ist ein solches Format zu machen hast du ja bereits erlebt, man sieht ja was daraus geworden ist.

  6. Wunderbar- da kommen schöne Erinnerungen hoch. Pierre Clavel war der erste Winzer, den ich persönlich kennenlernen durfte… Zwar war ich damals ein junge Aushilfe in einem Hamburger Restaurant, aber die einzige im Team, die ein paar Worte französisch sprechen konnte, so hatte ich das Vergnügen mit ihm über seine Weine zu plaudern und auch die Weine, vor allem den 99 und 97´er Copa Santa zu verkosten. Eine wirkliche Frohnatur dieser Herr und in den folgenden Jahren hat er das Niveau seiner Weine stetig aufs Neue bestätigt. In dem Sinne wünsche ich auch allen viel Spass im Glas mit dem Mas Clavel…

  7. Hab den 2010er heute probiert, runder, voller, sauberer Geschmack, kein bisschen sticht der Alkohol störend hervor. Der Duft erinnerte mich an Trockenobst, Trockenpflaume, zum leichten Abendessen mit Brot, Kräuterfrischkäse, leicht geräucherte Streichmettwurst und fruchtigen Strauchtomaten ein Genuss. :) Der Händler ist auch voll von Lob für diesen Wein, kleines Wortspiel! ;) Er nennt sich selbstironisch das „Trüffelschwein“ für seine Kunden für die er tolle Weine aufspürt, hat mir seinen telefonbuchdicken Katalog mit ausführlichen Beschreibungen geschickt – da bin ich auch richtig happy was ihn angeht! :)

  8. Gestern angekommen, kurze Ruhezeit im Keller (die Neugier ist kein guter Entkorker…) und: Freude!!! Vorab: für den Preis ein echter Tip. Durchgehend voller Kraft, Frucht und Ehrlichkeit. Kein komplizierter Kram, sondern ein ehrlicher Begleiter. Frisch, sauber, knackig.

  9. Lieber Hendrik Thoma, der „Copa Santa“ , sowohl 2009, als auch 2010, gehört zu unseren Lieblingsweinen. Den Preisunterschied von ca 5,- zum „Mas Clavel“ halte ich für angemessen und wird gerne bezahlt, um zu einem wesentlich intensiveren Geschmackserlebnis zu kommen!:)

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