Wein am Limit - Hendrik Thoma
03.10.2012 - Folge 56

Es muss a Woai sei und der muss fei sei!

Die Thermenregion rund um die Stadt Gumpoldskirchen, südlich von Wien, ist klein. Sehr klein. Gerade mal 2.500 Hektar umfasst die 1985 entstandene niederösterreichische Weinregion mit ihren Muschelkalk- und Lehmböden.

Von der autochtonen Rebsorte Rotgipfler, die auch gerne in der Cuvée mit dem auch hier ansässigen Zierfandler angeboten wird, gibt es gerade um die 120 Hektar. Er gilt heute als Kreuzung aus Traminer und Rotem Veltliner und wurde erstmalig um 1840 in der Steiermark erwähnt.

Das Weingut Alphart aus Traiskirchen gehört zu den Spezialisten für lagerfähige Rotgipfler, den ich euch heute in der trockenen Variante präsentiere. Häufig findet man auch halbtrockene Varianten, die sensationell zu hartem Käse und asiatischer Küche schmecken.

Der erste Wein ist leicht, trocken und weich. Typisch, auch schon in dieser Einstiegskategorie, ist das exotisch duftende Bukett mit Aromen von Mandarine, Mango und Gewürzen. Ein super Apero- und Partywein.

Der Topwein aus der Lage Rodauner ist ein anderes, komplexeres Kaliber. Kräftige gelbe Farbe mit der typisch ausgeprägten Aromatik von Orangeat, Mango und Mandeldüften, aber zusätzlich mit einer zupackenden Mineralität (und einer kaum spürbaren Süße). Eine absolute Entdeckung, die man auf seinen persönlichen Weinradarschirm nehmen sollte.

Diese Weine sind eine tolle Alternative zu den gängigen Geschmacksbildern und gehören einfach entdeckt.

Weiterhin viel Spaß im Glas!

Euer Hendrik

Kommentare

24 Kommentare zu “Folge 56 : Es muss a Woai sei und der muss fei sei!

  1. Hi Hendrik durfte letztens auf einer Weinprobe in London das erste mal Rotgipfler probieren, hat mir ganz gut gefallen und kannte ich bis dato garnicht.

    Schöne lockere Sendung.

    Grüße Niklas

  2. Hat sich irgendwas an der Videobandbreite geändert? Grausam, bei mir kommen nur abgehackte Ton- und Bildsequenzen an – ständig wird unterbrochen und die nächste Sequenz nachgeladen. :(

  3. So wie Sie die Weine loben, bin ich ob der 3 bzw. 4 Soulpunkte fast enttäuscht. Oder liegt das vielleicht auch etwas an dem Exotenstatus der Rebsorte?

    1. Lieber Herr Hofer, im Gegenteil. Das sind sehr gute Bewertungen. Wenn ich halbe Punkte geben würde, dann hätten sie 3-4 und 4-5 verdient. Mir ist das egal, ob es eine Exotenrebsorte ist. Wichtig finde ich den Geschmack. Sie werden bei beiden Weinen nicht enttäuscht sein. Viele Grüße, Hendrik

  4. Witzige Kameraeinstellung. Ich finde es sehr gut, dass du dich neben den weitläufig verbreiteten zunehmend auch autochtonen Rebsorten widmest. Das Konzept der Sendung trägt: kenntnisreich, locker, passioniert. So weckt das Ganze Interesse und Spaß.
    Danke Hendrik!
    PS: Aber der Walt sollte nicht ganz so mundfaul daherkommen.. ;-)

  5. Hallo!
    Als leiser Zuschauer, der ich sonst bin, muß ich hier einmal anbringen, dass gerade die Thermenregion ein richtig interessantes Terrain ist – würde mich sehr freuen einmal die Pinots und St. Laurents von dort verkostet zu sehen. Falls Ideen fehlen: Schneider, Aumann, Auer…

    Alles in allem übrigens sehr feines Programm, dass man hier umsonst geboten bekommt, Danke dafür!

  6. Schön, dass du unfallfrei aus der Steillage in gekommen bist. Wieder mal eine schöne und interessante Sendung. Kannte den Rotgipfler bisher auch nicht. Mit welcher Rebsorte kann man den denn vergleichen? Bei exotisc denk ich immer an Grauburgunder mit so einem bestimmten Nachgeschmack, der mir z.B. nicht gefällt.
    Coller Haussklave übrigens… gibts den auch als Dame ;-)

    1. Lieber Messias, Walt Vinslökken ist eine Persönlichkeit! Keineswegs servil, aber stets zu Diensten. Er meint, der Rotgipfler hat was von Viognier. Vor allem wegen Pfirsich Aromatik. Salut, Hendrik

  7. Hallo Hendrik!
    Danke das du Rotgipfler in Deutschland mal auf den Schirm bringst! In meinen Augen eine hoch spannende Rebsorte! Das diese Weine auch verdammt gut reifen können, bewieß ein 1983 (!) Gumpoldskirchner” Zierfandler-Rotgipfler-Neuburger Cuveé vom Weingut Kirchmayr. Diesen hatten wir auf Drunkenmonday.de mit einigen anderen reifen Österreichern verkostet:
    http://drunkenmonday.wordpress.com/2010/01/30/groses-kino-solisten-vom-weingut-kirchmayr/
    Grüße aus Mittelhessen,
    Nico

  8. hallo Hendrik, wie schon die letzte Moselsendung war auch diese Klasse. Rotgipfler und Zierfandler emfand ich als Exilfranke in Wien als absolute Überraschung. Finde auch die Exotik verbunden mit Mineralität sehr eigen. Habe verschiedene von Stadlmann probiert und wurde nicht enttäuscht. Die von Alphart kenne ich noch nicht, scheinen aber ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis zu haben. Bei anderen Erzeugern gehen die Preise leicht an die 40 Euronen für Einzellagenweine. Österreich ist leider etwas teurer als Deutschland. In Österreich wird mit Thermenregion aber zunehmend eher der Rotwein verbunden. Explizit der St. Laurent ( eigentlich eine typische österreichische Sorte ) und Pinot Noirs, welche einen ganz eigenen Stil haben. Da hat Wolfram absolut Recht. Santé.

  9. Hallo Hendrik!
    Wieder eine tolle, spannende Folge, die mir das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Besonders lobe ich mir den Mut zu autochtonen Rebsorten und Weinen, die sich abseits des Mainstreams bewegen – und oft soviel mehr zu bieten haben. Ich kenne und schätze Rotgipfler zwar, die aus dem Hause Alphart sind mir aber neu! Ich werde auf jeden Fall einen Versuch starten.
    Weiter so!
    Cheers
    Christian

  10. Hallo Hendrik,

    coole Sendung! Mich würde mal interessieren was du mit den Paletten Wein machst, die man immer im Hintergrund sieht? Betreibst du eine Weinhandlung?

    LG

    1. Vielleicht hat er auch nur viel Durst ;-) Aber Spass beiseite, für sich selbst+Family & Friends ist es schon überdimensioniert oder einfach passioniert… Oder sind das alles Freebies?

  11. An dieser Folge gefällt mir besonders, dass man einmal Weine jenseits des Mainstreamspektrums kennenlernt. Ich stelle immer wieder fest, dass ich den Keller voller (heiß geliebter) Rieslinge und Burgunder hat. Man kauft dann immer wieder den neuen Jahrgang bekannter Weine und es bleibt etwas das breite Spektrum, das man als passionierter Hobbykoch eigentlich toll einsetzen kann, auf der Strecke. Nach wie vor rege ich an einmal etwas zu sehr reifen Weinen zu machen

  12. Hallo Hendrik,

    als treuer Seher deiner Sendung würde ich mir mal eine Blaufränkisch Verkostung wünschen (gerne auch im Länderduell mit dem Lemberger). Besonders am Herzen liegt mir das Südburgenland mit dieser sehr stark vom Schieferboden geprägten Eisenberg Stilistik. Für mich ganz großer Wein aus einer viell wegen seiner Kleinheit international noch zu wenig beleuchteten Gegend. Meine Empfehlung wäre das Weingut Wachter Wiesler (ich glaube, Christoph war mal bei dir in Tvino?!), deren Weine immer noch besser werden.

    LG, Sebastian

  13. Hallo Hendrik,
    wollte nur bemerken das man bei Alphart das „ph“ als „f“ spricht. Und finde ein oder zwei Zierfandler hätten auch auf den Tisch gehört, aber vielleicht hast du dazu eine eigne Sendung geplant.
    Bekannte Produzenten für Zierfandler sind unter anderem: Johanneshof Reinisch, Spätrot Gebeshuber, Stadlmann, Harald Zierer. Auch beliebt und qualitätvoll sind Cuvees aus beiden Sorten.
    Mach weiter so mit viel Abwechslung wie bisher.
    Gruss Dominik

  14. Hey Hendrik,wieder was gelernt.Die Rebsorte kannte ich noch nicht.Und zum Praktikanten,ein weiblicher wär mir lieber. ;-) Cheers !

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