Wein am Limit - Hendrik Thoma
22.01.2013 - Folge 81

Die Heldin aus NYC und der Freebie-Silvaner Tag, 2. Teil

Weine im Video

Name des Weines Soulfaktor Preisspanne
2011 Hoch Drei
Weingut am Stein, Franken
Soulfaktor 5
10-20 Eur

Es geht weiter mit Doreen und den Silvanern. Am Ende ist der teuerste Wein der Runde auch der am höchsten bewertete. Über die recht geradlinige Aufmachung des „Hoch Drei“ kann man sicher diskutieren. Das ist Geschmackssache.

Der Inhalt ist dafür sehr überzeugend. Der „Hoch Drei“ stammt aus einer Parzelle in der Steillage „Stettener Stein“ in Franken und ist ein Gemeinschaftsprojekt von drei weinverrückten Menschen. Steffan Sattran, Joe Breuning und Winzer Ludwig Knoll vom Weingut am Stein haben den Weinberg in einer „Nacht- und Nebelaktion“ gemeinsam gekauft und 2010 den ersten Jahrgang abgefüllt. Die 50 Jahre alten Reben werden nach biodynamischen Gesichtspunkten bewirtschaftet und auch der Ausbau erfolgt von der Vergärung bis zur Abfüllung möglichst natürlich. Die Idee ist es vor allem den passionierten Seiteneinsteigern Joe und Steffan (und ihren Familien) einen tieferen Einblick in die Weinbereitung und die Pflege der Reben zu geben. Ein Spaßprojekt mit hohem Anspruch, das alle Beteiligten zusammenschweißt. Aufgrund der geringen produzierten Mengen ist es kommerziell begrenzt, aber nicht anspruchslos.

Ein kompromissloser Wein, den wir da im Glas haben. Extrem trocken, stoffig und mit einem großartigen mineralischem Bukett ausgestattet, kommt der „Hoch Drei“ daher. Er zeigt, dass der Silvaner im kontinentalen Klima Frankens und auf Muschelkalkboden sensationelle Ergebnisse erzielen kann. Ein authentischer, purer, würziger Weißwein, der mir aufgrund seiner puren Art sehr gut gefällt. Nichts für Lederzunge und Weinweicheier. Ein Silvaner, der karaffiert gehört. Denn mit etwas Sauerstoff und Temperatur wird er immer besser.

Weiterhin Euch allen mehr Spaß im Glas! Ich melde mich mit den nächsten Beiträgen vom anderen Ende der Welt, aus Neuseeland.

Kommentare

25 Kommentare zu “Folge 81 : Die Heldin aus NYC und der Freebie-Silvaner Tag, 2. Teil

  1. Hallo Hendrik,
    nehme alles zurück. Den Silvaner kenne ich bisher noch nicht, wird sich aber schlagartig ändern. Lage und Produzent sprechen für Superqualität. Werde den Herrn Knoll dann auch mal fragen, wieso er diesen Wein nicht im Bocksbeutel abgefüllt hat. Finde das bei vielen fränkischen Weingütern etwas irritierend. Wenn dort ein Bocksbeutel gestanden wäre, hätte es auch gar keine Kritik bezüglich eines Fehlens eines fränkischen Silvaners gegeben. Ich verschenke oft Frankenweine an Ausländer und diese sind extrem begeistert bezüglich der Flaschenform. Corporate Identity. Etikett ist wirklich nicht so doll.
    Bezüglich Neuseeland habe ich am Samstag mit einem österreichischen Winzer gesprochen ( Hat Nachschub geliefert) und er sagte mir, dass dort seit kurzem den Anbau von grünem Veltliner forciert wird. Dieser soll demnächst verstärkt in den Export gehen. Hast Du etwas davon gehört?
    Meine Erlebnisse mit den USA und Amerikanern sind eigentlich Extreme. Ich habe extrem nette, liberale und aufgeschlossene Leute kennen gelernt aber auch ziehmliche A.. Religiöse Eiferer und Ignoranten bezüglich allem, was sich außerhalb der USA befindet. Liegt vielleicht auch an der Größe des Landes ( so groß, dass man es gern haben muss). Aber wie gesagt auch prima Leute, sehr gutes Essen und extrem guter Wein ( auch extrem schlechtes Essen und extrem schlechter Wein), Multikulti und auch Borniertheit, Superfilme und Serien ( Starwars, Frasier, Sideways ), miserable Filme und Serien ( die Filme von Sex in the City, von der Serie darf ich das nicht sagen, sonst kriege ich Ärger mit meiner besseren Hälfte). Beiden USA fällt mir immer bei dem Vergleich UK und USA ein, dass man dieses mit dem Verhältnis Österreich zu Deutschland vergleichen kann. Sorry ist mehr als ein Dreizeiler geworden.

  2. Glaube ich sofort, daß der „Hoch 3“ ein grandioser Wein ist. Wenn sich ein Winzer schon traut, deutlich mehr als 10.- Euro für einen Silvaner zu nehmen (letzteres ist recht selten), dann nur, wenn er 100%ig hinter dem Wein stehen kann, und selbst von ihm begeistert ist.
    Und was die USA angeht, gefällt mir an diesem Land der hohe Grad der Meinungsfreiheit, der dort herrscht. In Deutschland ist letztere ja zunehmend durch die Einschränkungen einer „Political Correctness“ reduziert worden. Was außerhalb des Mainstreams liegt, pflegt mindestens Argwohn zu ernten, statt einfach akzeptiert zu werden.

  3. Hallo,
    unterhaltsame Folge. Silvaner sind sicherlich , wenn gut gemacht, nicht zu unterschätzen. Respekt an Doreen, nicht nur wegen der U-bahn Aktion. Es ist mutig in NY ein solches, wie ich finde spannendes wie schlüssiges Dienstleistungskonzept anzubieten. Die Homepage zeigt ja, wie vielfältig ihr Angebot ist. Gerade die NY Szene, die sich mit u.a. Parfüm befasst, stelle ich mir „klischehaft“ etwas „sex and the city“ like vor. Will sagen affektiert und oberflächlich. Das sich solche wirklich für den Wein dahinter interessieren kann ich mir kaum vorstellen. Oder geht es nicht viel mehr darum „cool“ zu sein und ein hippes Getränk wie Wein für sein Geschäft zu nutzen? Warum nicht? tolles Konzept. Was sind diese in der ersten Folge erwähnten … orange Weine. Hab das nicht genau verstanden?

    1. @Markus, derzeit treibt sich Stuart Pigott in NY herum und berichtet fast täglich auf seiner Homepage von seinen Aktionen und Begegnungen. Irgendwo fand ich den Ausdruck „social lubricant“ für Wein um Geschäftskontakte zu knüpfen die sonst vielleicht gar nicht entstanden wären.

      Zu „Orange Wein“ hat sich CC in wutschnaubender Art und in gemäßigter natürlich auch schon oft geäußert, hier geht es besonders hoch her:
      http://www.captaincork.com/Weine/eins-die-fresse-naturwein-pipparello-2004

      Nichts für Lederzunge und Weinweicheier
      Nichts für Rotwein und Light-Biertrinker
      Nichts für Eisschwimmer und Warmduscher
      Nichts für Jeep-Fahrer und Schattenparker
      Nichts für Fahrrad-Kuriere und Sonntags-Radler

      Da ist es ja wieder, Hendriks Lieblingswort „polarisieren“ – passt ja auch in den Winter, polarkalt haben wir es und das bleibt eine Weile auch so. :-D

      Das Flaschendesign lässt mich schaudernd an den nerdigen GV zurück erinnern.
      Die Entstehungsgeschichte ist hier http://baccantus.de/2011/09/22/hoch3-extra-steil-am-stettener-stein/ im Interview gut beschrieben. Ein „Spaßprojekt“ das mit der ganzen Familie an 6 Wochenenden im Jahr betrieben wird – die meiste Arbeit bleibt natürlich an dem hängen der die Idee dazu hatte, auch klar! ;-)

    2. @Markus, derzeit treibt sich Stuart Pigott in NY herum und berichtet fast täglich auf seiner Homepage von seinen Aktionen und Begegnungen. Irgendwo fand ich den Ausdruck “social lubricant” für Wein um Geschäftskontakte zu knüpfen die sonst vielleicht gar nicht entstanden wären.

      Zu “Orange Wein” hat sich CC in wutschnaubender Art und in gemäßigter natürlich auch schon oft geäußert, hier geht es besonders hoch her:
      http://www.captaincork.com/Weine/eins-die-fresse-naturwein-pipparello-2004

      1. Rainer, „Natur-Wein“ ist nicht gleich „Orange-Wine“ – Orange Wine beschreibt wirklich die orangenen Weißweine, welche eine Maischegärung durchlaufen haben. Manfred Klimik bezieht sich in deinem verlinkten Artikel auf die Aromen des „Naturweins“ – welche in diesem Falle ein Rotwein ist und somit mit „Orange Wines“ nichts zu tun hat. Bitte nicht immer alles über einen Kamm scheren.
        Sicher sind „Orange Wines“ auch oft naturnah ausgebaute Weine (wenig bis kein Schwefel, Biodyn etc.), aber bei ihnen steht die Ausbauart im Fokus.

      2. Hi, Nico – hast natürlich Recht, bei CC werden beide Richtungen schon sehr gerne in einem Atemzug genannt und natürlich auch hitzig diskutiert: http://www.captaincork.com/Weine/vin-naturel-mit-schwefel-besser-pinot-grigio-2010-franco-terpin-collio-kauftipp

        Die Leserzuschriften zeigen, da gibt es viel Zündstoff.
        Wal 26. Folge – Natürlich Baby! Da gings um „vin naturel“

        Netzfundstück zu „orange wein“:
        [bio-wein-online.com]
        Maischevergorene Weine haben stets einen oxidativen Charakter, ausgebaut können sie in den unterschiedlichsten Gebinden sein. Das Holzfass ist wohl das üblichste, aber auch der Ausbau in Amphoren nimmt stetig zu, sogar eine Gärung/Reifung im Glasballon ist möglich.

        Netzfundstück zu „Naturwein“:
        [© Thomas Günther / weinverkostungen.de]:
        „Einige Dinge haben sich im Themengebiet Naturwein verändert. Mit den Orange Wines ist es noch etwas komplizierter geworden. Zudem gibt es durch die EU bald die Möglichkeit Bioweine mit diesem Begriff zu kennzeichnen. Die Formulierung “Wein aus Trauben aus biologischem Anbau” wird dann ersetzt. Über diese Regelung kann man lange streiten. Gerade bei den Details. Und so gewinnt der Begriff Naturwein einen neuen Reiz: Er ist ungeregelt und dadurch so schön schwammig wie das Thema selbst. Bei dem Begriff Naturwein kann man sich in keine falsche Gewissheit verrennen.“

  4. Toller Gast und ihre Begeisterung für die USA kann ich teilen.War zwar noch nicht in New York,aber schon zwei mal in San Francisco,Napa Valley und Sonoma Valley und habe tolle Menschen kennen gelernt.Wir Deutschen neigen immer schnell dazu,alles zu kritisieren,schlecht zu reden und in irgend welche Schubladen zu packen.Das ist schade und wird vielen Sachen nicht gerecht.

  5. Nichts für Lederzunge und Weinweicheier
    Nichts für Rotwein und Light-Biertrinker
    Nichts für Eisschwimmer und Warmduscher
    Nichts für Jeep-Fahrer und Schattenparker
    Nichts für Fahrrad-Kuriere und Sonntags-Radler

    Da ist es ja wieder, Hendriks Lieblingswort “polarisieren” – passt ja auch in den Winter, polarkalt haben wir es und das bleibt eine Weile auch so. :-D

    Das Flaschendesign lässt mich schaudernd an den nerdigen GV zurück erinnern.
    Die Entstehungsgeschichte ist hier http://baccantus.de/2011/09/22/hoch3-extra-steil-am-stettener-stein/ im Interview gut beschrieben. Ein “Spaßprojekt” das mit der ganzen Familie an 6 Wochenenden im Jahr betrieben wird – die meiste Arbeit bleibt natürlich an dem hängen der die Idee dazu hatte, auch klar! ;-)

  6. Tag zusammen,
    jetzt bin ich schon seit Beginn begeisterter „Follower“ von weinamlimit.de und erst jetzt (und das obwohl Hendrik immer wieder darum bittet zu kommentieren… I´m so sorry!) wo die Frage nach einer USA-Meinung gestellt wird, sehe ich mich dazu bewogen einen Kommentar zu verfassen:
    Ich war bis zum letzten Sommer auch einer von denen die zu den USA und ihren Menschen eine… nennen wir es… sehr reservierte Meinung hatten. Ein dreiwöchiger Aufenthalt und eine kleiner Trip von Kalifornien bis New York hat mich jedoch vom Gegenteil überzeugt. Gigantisches Land mit unglaublichen Landschaften und zum größten Teil extrem freundlichen Menschen. Wobei mir die Westküste, was die Menschen angeht, definitiv besser gefällt als die Ostküste.
    Was Weine angeht habe ich so große Impressionen nicht sammeln können. Das jedoch in ner Pharmacy ein gut sortiertes Weinregal steht (ich selbst kaufte einen Ravenswood Lodi Old Zinfandel) fand ich sehr cool. Dafür wusste der/die ein oder andere Verkäufer/in in einem Liquor-Store gerade den Unterschied zwischen rotem und weißem Wein. Aber das soll es ja hier zu Lande auch geben ;) Zusammenfassend sag ich mal: America rockz!

    Grüße
    Patrick

    P.S. Ein so gigantische Land erfordert deutlich mehr als 3 Zeilen!

  7. Interessante Weine, quirliger Gast. Was ich mir aber nicht vorstellen kann, ist, dass sich Parfum auf einem Event mit Wein kombinieren lässt. Parfum ist viel zu intensiv. Da riecht man doch vom Wein nix mehr.

  8. Meine Meinung zu „Amerika“ – ganz spontan:
    1. Ursprünglich das Land der individuellen Freiheit, der Marktwirtschaft und des liberalen Rechtsstaats (Gründerväter, z.B. Thomas Jefferson etc. standen für diese Werte).
    2. Aktuell: Im November 2012 ist die Zahl der Menschen, die auf staatliche Lebensmittelmarken angewiesen sind, auf den Rekordstand von 47,7 Millionen gestiegen.
    3. Fazit: Auch in „Amerika“ sind die Verantwortlichen mittlerweile davon überzeugt, daß Wirtschaftswachstum und Wohlstand nicht durch Produktion von Waren entsteht, sondern durch die Produktion von Geld und Kredit – die negativen Effekte eines solchen Vorgehens auf die Wirtschaftsstruktur und das soziale Gesellschaftsgefüge werden mittlerweile auch hier verdrängt.

  9. Also Parfum und Wein zu kombinieren ist ein no-go, was man ja in der Grundausbildung im Weinbusiness schon lernt. Allein die Idee Synthetische Aromenbomben mit natürlichen komplexen Aromaten zusammen zu bringen, deklassiert das Weinerlebnis und macht in meinen Augen deinen Gast in Ihrer Profession völlig unseriös! „Hauptsache mal was anders machen“…Warum dein Gast, das unbedingt machen muss, zeigt ja mal wieder, dass wohl der ökonomische und eventartige Zweck das Mittel heiligt…wahrscheinlich auch nur in NYC möglich, wo man ja geradezu immer nach neuen Thrills lechzt…
    Auf die Frage ins Plenum zurück zu kommen:
    in Nordamerika leben einfach nicht soviele Angsthasen wie in Deutschland. „Anything goes“ wird immer noch gross geschrieben, anders als in D, wo man immer gleich skeptisch pessimistisch ist…auch der deutsche „Sicherheitswinzer“ (Begriffsprägung von Martin Kössler) steht nach wie der Masse vor, geprägt durch mangelndes Wissen zu Hefe-, Säure- und Zeitmanagement, zu Lasten der Individualität, Herkunftscharakteristik und Geschmackserlebniss eines Weins. Gute Weinw gibt es viele, die Kunst ist es, markante Weine zu produzieren! D
    Leider können die wenigsten Konsumenten gute Weine von Weinen, die gut schmecken wollen unterscheiden. Das kommt für den alles entscheidenden Markt noch hinzu…ich sage ja immer „auch tausend Fliegen können irren..“
    Lieber Henrik,
    Eure Sendung erinnert mich immer mehr an die sich wiederholenden Weinbeschreibungen von Wein-plus.de, die wie es scheint nur ein gewisses Wort- und Ausdruckspensum zur Verfügung haben…, klar ist euer Service der Weinvorstellung gegeben, aber man lernt doch effektiv nix dabei!
    Vielmehr würde ich mir wünschen, dass ihr das Thema Jahrgangsunterschiede (gerade bei deutschen Weinen) betont und vor allem vielmehr auf Weinstilistiken und die korrelierend Kellertechnik eingeht. Falls du es nicht weißt, hol die ein Fachmann dazu.
    Traubensorze ist Out, was vielmehr zählt ist der Weinstil, den der Winzer durch Anbau und noch vielmehr durch Ausbau forciert!
    Das sind die wirklichen Themen, was die Weinwelt bewegt und spannend bleibt!
    Also, Hendrik, wünsche dir mehr Mut die eingetretenen Pfade zu verlassen…, think american ;-)

    Cheers Peer

    1. Finde Deine Einstellung schon, sorry, etwas arrogant. So lange selbst eingefleischte Weinjournalisten ( S.P.) einen kalifornischen Fabrikchardonnay in einer Blindverkostung für einen sauber gemachten, sortentypischen Wein halten, würde ich nicht die Meinung des Otto-Normal-Verbrauchers so negativ sehen. Kenne auch viele deutsche und österreichische Winzer persönlich, die alles andere als Sicherheitswinzer sind. Und grade die jüngere Winzergeneration hat ein absolut fundiertes Fachwissen, durch Studium und weltweite Praktika untermauert. Im Unterschied zu vielen anderen Weinbaugebieten weltweit wird in diesen beiden Ländern sehr viel Wert auf die Erhaltung des Bodens gelegt. Unterstrichen wird dies durch eine stetig steigende Zahl an Biowinzern, die zur absoluten Spitze gehören ( Wittmann, Vollmer etc.) Dieses ewige Gelaber von Angsthasen in Deutschland. Ein handwerklich arbeitender Betrieb muß seine Existenz sichern können. Ein riesiger Multibetrieb kann auch seinen Wein, der zuviel Alkohol etc. enthält mal schnell in einer Hexenküche bearbeiten lassen und als trinkbaren Wein abfüllen. Ich sehe in deutschen Weinbaugebieten nicht die Tendenz alles auf internationale Reborten umzustellen, um den Bedürfnissen der Märkte auf Vergleichbarkeit und Austauschbarkeit der Weine nachzukommen. Auch die Aussage über markante Weine. Jeder hat einen anderen Weingeschmack und ich finde es schon ein fehlgeleitetes Prophetentum anderen zu sagen, was sie zu trinken haben. Hendrik
      macht ja nur Vorschläge in dieser Sendung. Diese sind auch für Einsteiger nachvollziehbar. Mein Eindruck ist auch, dass Hendrik ein ausgezeichneter Fachmann für
      das Thema Wein ist, ohne hier unbegrenzt schleimen zu wollen.

      1. Praterralle, da hast du so ziemlich alles gesagt was dazu zu sagen ist, kann ich nur unterstreichen und nicht mehr viel hinzufügen.

        Und allen die hier die Kombination Wein und Parfüm als „nogo“ bezeichnen stimme ich persönlich auch zu, das geht auch für mich einfach gar nicht – aber andererseits sagt man bei uns in Bayern „wer zahlt schafft an“. Wenn jemand daran interessiert ist und Geld dafür ausgibt ist es ja sein Problem.

        @Doreen: Freut mich dass es dir in den Staaten gut geht und dein Geschäftsmodell funktioniert. Wenn die Kombination Wein und Parfüm nachgefragt wird dann wärst du ja dumm das Interesse daran nicht zu nutzen – auch wenn viele (ich eingeschlossen) das Thema absolut nicht nachvollziehen können. Nebenbei: Hut ab wegen der U-Bahn-Geschichte!

    2. Hallo Peer,
      auf jeder Product launch gibt es Wein, warum den nicht involvieren? Das heisst nicht das der ganze Raum mit dem Perfuem eingesprueht wird wenn es um ein solches Event geht! Ich wusste ja es wird Leute geben die gleich erstmal kritisieren.
      Ich gebe gewissen Events einen besonderen Ramen, durch meine Erfahrung in der Fine Dining industrie. Mir gehts hier in New York sehr gut.
      Trotzdem vielen Dank fuers Zuschauen und Deine Kritik!
      Liebe Gruesse aus NYC.
      Doreen

      1. Selbstverständlich kann ich mich Peer G. bezüglich der Frage „Wein und Parfum“ nur anschließen. Gemeinhin dürfte bekannt sein, wie wichtig die Aromen für den Geschmack sind. Auf privaten Weinverkostungen verbiete/verbitte ich mir den Gebrauch von Parfüm. Wenn ein Nebensitzer oder zuviel ‚Fiffy No. 5‘ oder ‚BossOrangeVine‘ aufgetragen hat, ist der Genuss perdu. Puristisch? Ja. Zielführend? Ja. Um diese Ansicht zu revidieren, benötige ich keine „Trends“, die nichts außer arbiträrem Publikumsgeschmack wurzeln.

        Wenn das Doreen Winkler allerdings anbietet und die Veranstaltung nachgefragt werden – bitte sehr, dazu wünsche ich Ihr Erfolg – ich würde eine solche Kombination allerdings nicht erleben wollen.

        Weiterhin fände ich es auch schöner, neben bzw. anstatt einer reinen Beschreibung eine analytische Herangehensweise vertieft zu sehen. Da sich freilich dieses Projekt nicht nur an Fachleute richtet, wäre eine gesunde Mischung wünschenswert.
        Praterralle, keinesfalls sehe ich das Vorbringen von Peer G. als arrogant an und würde mir auch eine weniger inflationäre Verwendung dieses Wortes als Totschlagskeule wünschen.

        Nachdem der bekannte Lapsus von S. P. angesprochen wurde (es waren ja gleich reihenweise sehr krude Urteile), so stellt sich die Frage, ob ein „eingefleischte[r] Weinjournalist[..]“ tatsächlich die personifizierte Kompetenz darstellt. Ihm gegenüber stehe ich persönlich ohnehin kritisch gegenüber; fachlich und was die Herangehensweise anbelangt. Kleidungstechnisch sowieso.

        Den Vorwurf der „Sicherheitswinzer“ kann ich auch nicht nachvollziehen.

        Vinophile Grüße

        Diollysos

  10. Ich bin in Sachen Parfum und Wein ganz bei Peer G. für mich ebenso ein absolutes „No-go“, trotz „thinking outside the box“. Irgendwo sind auch für mich Grenzen. Finde die gesamte Sendung auch nicht wirklich ansprechend wenn ich es sie mit anderen vergleiche (und ich habe alle Sendungen gesehen :-)) Sorry!

    @ Peer: Wir sind hier allerdings auch nicht bei einem Weinblog für absolute Nerds. Korrelierend Kellertechnik interessieren mich persönlich nicht sonderlich.

    Stichtwort: USA. War leider noch nie dort, deshalb kann ich hier keine Erfahrungen mit einbringen. Würde aber unheimlich gerne mal gehen.

    Cheers
    Marc

  11. Nun seid doch nicht immer alle so dogmatisch mit euren „NoGos“ – „Anything goes“ – wie der Ami sagt und warum soll es nicht mal ganz witzig und interessant sein, welcher Wein zu welchem Duft passt und ob sich Parfümsdüfte und Weinaromen nicht gegenseitig beflügeln können. Es gibt ja auch Weinproben z.B. mit Sherry und Zigarren – sensorisch gesehen auch ziemlicher Quatsch, aber trotzdem irgendwie auch mal interessant. Ein extrem wertvolles Spitzengewächs würde ich mir natürlich auch nicht vernebeln lassen und lieber pur genießen.
    Was ich mich schon öfter bezüglich Weinkultur in USA gefragt habe: Warum fassen die Leute in amerikanischen Filmen und Serien die Weingläser eigentlich immer am Kelch und nicht am Stiel an. Trinken sie den Wein gerne handwarm oder sind sie einfach zu grobmotorisch?
    Übrigens Hendrik: Wenn Du zu viele Freebies hast (Du Ärmster), nehme ich Dir gerne ein paar ab und probiere sie für Dich – Versandkosten würde ich auch übernehmen ;-)

  12. Ich kann dem Silvaner zwar generell wenig abgewinnen, weil er mir irgendwie zu leicht bzw. meist geschmacklich zu neutral ist, unterhaltsam waren die Folgen aber trotzdem. Schön, dass mal jemand aus meiner Leeebzscher Heimat zu Gast war. Doreen hat die Sendung deutlich bereichert. ;-)

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