Wein am Limit - Hendrik Thoma
29.05.2012 - Folge 24

Wir trinken Steine!

Weine im Video

Name des Weines Soulfaktor Preisspanne
2011 Riesling „Nierstein“
Weingut Kühling-Gillot, Reinhessen
Soulfaktor 4
10-20 Eur
2011 Riesling „Mölsheim“
Weingut Battenfeld-Spanier, Rheinhessen
Soulfaktor 4
10-20 Eur

Ein kurzer Besuch auf dem Weingut Battenfeld-Spanier in Hohen-Sülzen in Deutschlands größter Weinbauregion Rheinhessen. Vor einigen Jahren fristete dieses Anbaugebiet einen mittelmäßigen, sogar unterirdischen Ruf mit ausdruckslosen Weinen. Heute kommen einige der besten trockenen Rieslinge der Nation aus Rheinhessen. Da das Gebiet flächenmäßig mit 26.000 Hektar recht groß ist, variiert der Weinstil durch Boden und Klima stark. Die wichtigste Rebsorte ist der Silvaner, der meiner Meinung nach völlig unterschätzt wird. Die großen Weine sind jedoch dem Riesling vorbehalten.

Gemeinsam mit Caroline Spanier, die mit ihrem Mann Hans Oliver zwei sehr unterschiedliche Weingüter leitet, verkoste ich zwei sensationelle Weine aus ihrer großartigen 2011er-Kollektion im Verkostungsraum in Hohen-Sülzen.

Die Rieslinge von den Rheinterrassen, die bei Nierstein und Oppenheim auf der Schieferformation, dem Rotliegenden, wachsen, sind sehr würzig (Feuersteinnase) und kräftig. Der 2011er Riesling Nierstein reflektiert diese Eigenschaften bestens und ist analog zu dem Herkunftsgedanken Burgunds als ein so genannter „Ortswein“ klassifiziert. Diese hochwertigen Weine brauchen etwas länger, um sich komplett zu entfalten und schmecken mir nach 2-3 Jahren am besten. Traditionsgemäß waren die Weine vom „Roten Hang“ die bekanntesten Weine Rheinhessens. Sie wurden aufgrund ihres guten Rufs häufig mit den unbekannteren Weinen des Hinterlands verschnitten. Diese Praxis und die völlige Abwertung des Qualitätsgedankens, vor allem in der Nachkriegszeit, haben dieser Region enorm geschadet. Der schlimmste deutsche Weinexportartikel, die süße rheinhessische Liebfrauenmilch, ist leider immer noch in den Köpfen vieler älterer Weintrinker stellvertretend für deutschen Wein haften geblieben.

Der zweite Wein, ein Riesling aus dem Wonnegau, der südlichen Subzone des Anbaugebiets stammt aus der Gemarkung des Dorfs Mölsheim. Den Unterschied zwischen diesen beiden Weinen verstehen selbst die größten Laien, wenn sie nebeneinander verkostet werden. In Mölsheim wachsen die Reben auf Kalkboden, liegen etwas höher auf 200-300 Meter und profitieren von den kühleren Nächten. Die Weine sind rassiger, säurebetonter und frischer. Eine Stilistik, die ich persönlich sehr schätze: trocken, direkt und geradlinig.

Die Rieslinge von Battenfeld-Spanier und Kühling-Gillot sind eindeutig geprägt durch ihre Herkunft. Sie zeigen, dass der „Terroirgedanke“, wenn er konsequent umgesetzt wird, schmeckbar und keine Marketingfloskel ist.

Kommentare

32 Kommentare zu “Folge 24 : Wir trinken Steine!

  1. Bin ein großer Fan von beiden Stilistiken,nach dem Motto, Frucht ist Schein und Stein ist sein,wie es H.O. immer auf den Punkt bringt. Die Weine polarisieren und das ist es,was ich bei Wein liebe.
    Chapeau !

  2. Tolle Sendung! Ich kenne kaum ein Weingut das den Begriff Terroir derart stark in Ihren Weinen betont. Wie wär’s denn mal mit einem Vergleich oder Blindverkostung der beiden stärksten Länder im Bezug auf Riesling (Länderspiel D-Ö). Ich denke Herr Jamek aus Joching/Wachau könnte einen edenwürdigen Gegner zu den BS/KG-Weinen aufstellen…

  3. Ich habe schon einige Weine beider Weingüter getrunken, und schätze an ihnen, daß sie das gewissen Etwas, und eine besondere Note haben, eben Charakter. Besonders schätze ich den „Oppenheim Kreuz“-Spätburgunder (Kühling-Gillot), und halte diesen für einen der besten Spätburgunder Deutschlands. Ebenso gefällt mir der „Grüne Sylvaner“ von Battenfeld-Spanier, weil er so schön eckig, kantig, rauh, schroff und kompromißlos daherkommt. Beide Weine sind ein beeindruckendes Erlebnis, beide auf ihre ganz eigene Art.

  4. Bravo Ihr „Steineflüsterer“ !!! Ich hatte bisher leider noch keine Gelegenheit die Weine von den beiden Weingütern zu verkosten.( muss nachgeholt werden wenn ich mal wieder in Dtschl. bin) In Südfrankreich findet man keine dtsch. Weine. (ausser Liebfrauenmilch im Supermarkt und der wächst wohl nicht auf Stein)

    Salut und Oenologiquement alles Gute nach Rheinhessen !!!!!!!!!!

    Karl Gilles

  5. PS Hendrik: du hast vergessen zu sagen das sie die schönste Winzerin Deutschlands ist und mit dem Schönsten Winzer Deutschlands verheiratet ist ;-) – HO wird das sonst vermissen wenn er das nicht hört loooool

  6. Der grüne Sylvaner „Hohen Sülzen“ von Battenfeld ist ebenfalls grosses Kino !
    Der hat bisher bei jeder Gelegenheit grosse Bewunderung und Erstaunen bei meinen Gästen und „Trinkfreunden“ hervorgerufen …
    Tolle Weingüter !

  7. Mehr von diesen Weinreisen, bei denen man auch mal die Leute kennenlernt, die all den tollen Wein produzieren. Alles, was ich bisher von Battenfeld-Spanier getrunken habe, war einfach toller Stoff. Eben auch weil es nicht der Alltags-Riesling ist. Leider bekommt man Wein aus Rheinhessen hier nur selten. Damit assoziieren noch viele Leute billigen, süßen Massenwein. Ein Grund mehr, mal wieder in die Gegend zu fahren.

  8. Ein paar säurebetonte, gehaltvolle Kommentare wären auch nicht schlecht.
    Schluss mit den billigen, süßen Massenkommentaren!
    „Wein am Limit! Nicht: Weinkommentare am Rande des Erträglichen!

  9. Rheinhessen hat Riesling-technisch einiges zu bieten. Natürlich einerseits die Weingüter, die quasi jeder kennt wie eben die hier behandelten oder auch Wittmann und Keller.

    Mein aktueller Favorit ist aber das Weingut Seehof. Die spielen aus meiner Sicht in der gleichen Liga wie Wittmann, Battenfeld-Spanier, aber preislich liegen sie noch darunter, was damit zusammenhängen mag, dass Seehof (noch!) kein VDP-Betrieb ist.

    Der Gutsriesling für nur 5,50 € ist schon unglaublich gut, aber auch alle Rieslinge der gehobenen Klasse stehen in nichts nach, herausragend aus meiner Sicht die Ortrieslinge aus dem Westhofener Morstein, insb. der „Alte Reben“ – das ist ganz klar Grosse Gewächs-Liga, aber noch unter 20 €.

  10. Hallo Hendrik,
    am Ende der Aufzeichnung fand ich die Frage “ was man bei ihren Weinen empindet“super spannend. Leider habe ich noch keine gelegenheit gehabt die Weine zu trinken. grundsätzlich geht es mir aber um den Genuss , die Lust auf neues , Endekungsreisen zu machen. Eigendlich bin ich immer auf der Suche nachdem perfekten Geschmackserlebnis ! Es macht einfach so viel Freude erst danach zu suchen und wenn man sich drauf einläst es zu finden. Es gibt nur wenige die mir das bis jetzt so vermitteln konnten wie Du.Was ganz besonderes ist es bei Winzern zu sein wenn sie anfangen über ihre Wein zu erzählen und Sie dabei ein wenig zu betrachten, ihr streben nach „Perfektion“ wie Sie es lieben was Sie tun und mich dann und wann mit auf ihre Reise nehmen. Dank !!!!!
    Weinselige Gruße Michael

  11. Jetzt muss ich aber auch mal etwas kritisches anmerken: „Rheinhessen war immer einer der teuersten Weine der Welt und da wollen wir wieder hin…“ Meiner Meinung nach läuft da in vielen VDP Betrieben etwas schief. Steffen Christmann wird auch nicht müde immer wieder zu betonen das die Preise für Große Gewächse stetig steigen. Klar das Qualität seinen Preis hat – Ertragsreduzierung, seletive Handlese, Steillagenweinbau – aber jenseits der 30€ Grenze verprellt man mit dieser Preispolitik zahlreiche Kunden. Das wird in diesem wahnsinnigen Hype kaum thematisiert. Um Florian Weingart zu zitieren: Weinbau oder Chateau? Winzer oder Eventmanager?
    Quo vadis?

  12. Dieser Hurra-Patriotismus ist mir nur zum Teil sympatisch. Leute, ist euch klar was die Dame hier gesagt hat und was das für die allermeisten von uns bedeutet?! Wenn deutscher Wein zum teuersten Wein der Welt wird, dann ist schluß mit lustig. Wein wird so den wahren Weinfreunden unzugänglich und letztlich zum Objekt der Spekulation und Distinktion der Superreichen.

  13. Wahre Weinfreunde wissen hoffentlich das Qualität mit den Aufwänden im Weinberg korrelieren. Kurz: Viel Arbeit = Steigende Qualität. Wenig Arbeit = Wenig Qualität. Am besten sollten diejenigen die bei 30 € das Wasser in die Augen bekommen mal auf einem Weingut arbeiten. Nicht jedes Jahr liefert aufgrund der Wetterkapriolen eine homegene Menge und dies muss natürlich berücksichtigt werden in der langfristigen Preispolitik der Winzer. Wer an der Grenze produziert, darf meiner Meinung nach auch Grenzpreise verlangen. Wer´s nicht mag, kann ja auf Blanchet umsteigen. Irre ich mich? Was glaubt Ihr?

  14. Ich kann da nur zustimmen. Aber dieser Blog arbeitet ja auch so ein bisschen in diese Richtung. Das Versprechen auch mal gute preiswertere Weine vorzustellen, wurde bisher noch nicht so richtig eingelöst. Dabei haben ja auch die vorgestellten Winzer häufig gute Qualitäten im Basis-Segment. Aber es macht wahrscheinlich mehr Spaß, die Spitzen zu verkosten. Aber so bleibt es eben ein Blog für die Besserverdienenden. Ja, ich weiß, Qualität hat seinen Preis und ich gönne mir ja auch ab und zu mal eine teure Flasche, aber ich kann leider nicht jeden Tag 30 Euro versaufen. Und letzlich ist und bleibt Wein ja auch „nur“ vergorener Traubensaft.

    1. Hallo Mathias, besten Dank für Deinen Kommentar. Ich bin da nicht so ganz einverstanden: Bei Wein am Limit haben die Weine nichts mit Besserverdienern zu tun. Das wäre doch ehrlich gesagt zu einfach. Viele der Weine, die ich den letzten Wochen vorgestellt wurden, waren irgendwo im Preissegment zwischen 10-20 €. Für mich persönlich auch die spannendste, weil man hier schon ne Menge richtig guter Weine bekommt. Auch die beiden hier im Video vorgestellten Tropfen haben eine phantastische Qualität und sind jeden Cent wert. Trotzdem, Du hast recht. In Deutschland werden im Schnitt 2,50 € für eine Flasche Wein gezahlt. Da ist der Abstand hier immens. Es sind allerdings ein paar Folgen ganz bewusst mit preiswerteren Weinen vorgesehen. Weiterhin gilt für mich diese Maxime bei WaL: Das Thema muss stimmen!

      1. Hallo Hendrik, ich wollte mit meinem Beitrag auf keinen Fall dem Konsum von Billig-Weinen Vorschub leisten! Aber die meisten Winzer – z.B. auch Battenfeld-Spanier – haben doch auch Weine im Preissegment zwischen 5 und 10 Euro. Das sind doch – zumindest bei mir ist das so – die Weine, mit denen man sich für den „täglichen Bedarf“ bevorratet und die auch in der Gastronomie häufig auf der Karte stehen. Da kann man doch nicht behaupten, das ist alles Mist und richtiger Wein fängt erst bei 15 Euro an (ich weiß: hast Du auch nicht behauptet, aber einige Kommentare in diesem Blog hören sich so an). Das finde ich ein bisschen zu elitär. Klar, dass die teuren Spitzengewächse eines Winzers besser sind als die Basis-Weine – wäre ja auch schlimm, wenn es nicht so wäre, aber man kann doch immer auch beides im Blick behalten.
        Auf jeden Fall hat mich gefreut, dass mein Beitrag mal ein bisschen inhaltliche Diskussion ausgelöst hat.

    2. Ich kann dem auch bei weitem nicht zustimmen

      Aldi Weine für 2-4 Euro sind kein Maßstab –
      Einstiegspreise für vernünftigen Wein liegen def.
      Bei 6-15 Euro

      Wir trinken als normalerverdiener meist Weine für 7-20 EUR und WaL hat sicher zu 70% solche am Start

  15. Ihr soltet euch mal mit Winzern unterhalten oder ein paar Tage eurer Freizeit im Weinberg arbeiten um festzustellen wie viel Sorgen und Nöte so ein Winzer im laufe des Jahres hat. Wenn er seine Weine präsentiert hat er das gröbste überstanden.Natürlich bin ich nicht für eine überzogene Preispolitik doch darf mann nicht vergessen das so ein Produkt den Weinbauer und seine Familie über Generatzionen existieren lassen muß.

  16. Alles mit Maß Freunde! Natürlich muss erhöhter Aufwand der Erzeuger, womit höhere Qualität produziert wird sich im Preis des Weines wiederfinden. Aber Aussagen in der Art „teuerster Wein der Welt, da wollen wir wieder hin“ kann man so oder so verstehen – da sollte vielleicht auch über Qualität und Aufwand gesprochen werden bevor man als Weinproduzent solche Sprüche bringt, das kommt auch leicht mal falsch an beim Kunden bzw. Interessenten.

    Dass sich hier bei weinamlimit keine Konsumenten der Weine im deutschen Durchschnittspreis von 2,20 € treffen ist doch auch klar, aber man muss auch nicht gleich ins andere Extrem gehen! 10 oder 15 € für eine gute Flasche qualitativ hochwertigen Wein nehmen die meisten hier sicher gerne auf sich, aber Leute auch das muss erst mal verdient werden. Also mein Fazit: Qualität hat einen Preis, für 2 € gibt’s keinen trinkbaren Wein, diejenigen bei denen Geld keine Rolle spielt können gerne täglich Weine für 50 € und mehr trinken sollten aber auch bedenken dass sich das nicht jeder leisten kann!

  17. Ich denke, dass man sich an der Formulierung „zur-ück zum teuersten Wein“ nicht unbedingt aufhängen muss. Ich schätze, dass das Ziel hier viel eher ist, wieder einen anständigen Preis für tolle Qualitäten zu etablieren, im besten Sinne von preis-wert. Dabei geht es auch um Wertschätzung. Ich bin gern bereit, für eine tolle Flasche Wein und das damit verbundene Erlebnis einen adäquaten Preis zu bezahlen – aber ich glaube nicht, dass DRC- oder Petrus-Preise in Rheinhessen angestrebt werden – oder umsetzbar wären.

  18. Das stimmt natürlich Qualität hat seinen Preis und das Risiko das der Winzer Jahr für Jahr eingeht um Qualität in die Flasche zu bekommen muss auch gerecht bezahlt werden. Weine wie man sie im normalen Supermarkt oder Discounter bekommt sind eh inakzeptabel, auch der Weinhändler um die Ecke muss natürlich mindestens seine 30% verdienen um Leben zu können. Davon rede ich auch gar nicht. Ich kaufe meine Weine seit Jahren zu 65% direkt vom Winzer und wenn Ihr es mitbekommen hättet wie manche Verkostungsstube vom gemütlichen Gutsausschank zur überstyleten Lounge gepimpt wurde um entsprechende Kunden anzusprechen. Wer von euch war denn schon mal bei Battenfeld-Spanier, Kühling-Gillot, Emrich-Schönleber… usw. verkosten? Ich habe bei vielen Weingütern die Entwicklung mitbekommen (z.B. Clemens Busch) und ebenso die Preissteigerungen. Naja jader hat natürlich eine andere Meinung aber ab 30€+ lässt sich meiner Meinung nach auch nicht mehr viel über Wirtschaftlichkeit diskutieren (BA und TBA mal ausgenommen).
    Ich muss jedoch sagen das Hendrik bisher überwiegend Weine im normalen Preissegment vorgestellt hat. Man muss ja nicht immer gleich eine ganze Flasche für 20€ austrinken. Viel spannender ist es doch sie über eine ganze Woche in ihrer Entwicklung zu beobachten…!

    Viele Grüße Johannes

  19. Teuerste Weine aus Rheinhessen finde ich auch ein wenig daneben. Es gibt in den meisten deutschen Weinbaugebieten unheimlich innovative Winzer. Bitte nicht vergessen auch nach Franken, Mosel, Pfalz, Nahe oder Saale-Unstrut etc. zu schauen. Der Winzer soll schon einen vernünftigen Preis für seine Arbeit erhalten. Er sollte aber auch auf dem Boden bleiben. Ich kann hier immer Horst Sauer aus Franken als Beispiel bringen. Er ist, glaube ich, in einer Kategorie, in die Battenfeld-Spanier noch möchte. Man bekommt aber immer noch als Otto-Normal-Verbraucher einen Silvaner in der Literflasche für 5,50 Euro von sehr guter Qualität. Er fährt extremes Risiko und erhält dafür auch den Lohn in Form internationaler Auszeichnungen. Die Aussagen von Funktionären, dass Weine im GG-Bereich immer teurer werden als Maßstab zu nehmen erinnert mich an Funktionäre im Fußballbereich, die mit dem eigentlichen Sport nix mehr zu tun haben. Diese Entwicklung, dass jedes Weingut eine stylische Vinothek und Probierstube haben muß, finde ich ebenfalls sehr bedauerlich. Schickimicki. Es wäre auch mal sinnvoll über diese negative Einstellung gegenüber Discounter-Weinen hier zu sprechen. Vor einigen Jahren hat Herr Keller aus Baden dadurch badische Winzer unterstützt, die sonst keinen Absatz gehabt hätten. Er hat deren Weine in seinem Namen beim größten Discounter vermarktet und die Qualität war absolut nicht zu verachten. Ich denke schon, dass manche Winzer sich auch an die Zeit zurückerinnern sollten, als die meisten Deutschen zweifelhaften Pinot Grigio aus Italien getrunken haben. Diese neue deutsche Weinkultur ist noch gar nicht so alt. Strömungen auf den Weltmärkten sind eher volatil und man sollte sich eigentlich bemühen den regionalen Absatz auszubauen. Man muß Wein einfach auch als normalen Speisenbegleiter etablieren. Die Zeiten wo Karl Gustav nur an Feiertagen ein lecker Tröpfchen für 30,– Euro aufmacht sind ja wohl nicht mehr erstrebenswert.

  20. 01:34-01:39 OMG!!!
    Absolut niveaulos sowas zu sagen.Gut das du es nicht rausgeschnitten hast.
    Aber so weiss ich jetzt wie manche Winzer denken.Werde Vorsichtsmaßnahmen einleiten.
    Danke dafür Hendrik!

  21. Viel zu spät aber ich habe den Clip gerade erst gesehen:

    Zitat (Caroline Spanier):“Rheinriesling war immer einer der teuersten Weine der Welt und da wollen wir wieder hin“. Gut, jetzt wissen wir wo die Dame hin will. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

    1. Klimek und Würtz sind nicht gerade zimperlich, beide loben die beiden bzw. verbundenen Weingüter und sagen auch detailliert warum. Ist sicher ungeschickt erst zu fordern und dann zu liefern, aber sie haben geliefert! ;-)

  22. ”Rheinriesling war immer einer der teuersten Weine der Welt und da wollen wir wieder hin”
    Ja, das finde ich auch sehr problematisch.

    Ich könnte sehr gut verstehen, dass sie sagt : „Rheinriesling war immer einer der besten Weine der Welt und da wollen wir wieder hin“.
    Aber nee, sie denkt zuerst Verkaufspeise danach Qualität (wenn überhaupt).
    It is twisted !
    Was ist mein Interesse als Verbraucher hier ?!

    Also für mich, ist keine Leidenschaft dabei, sondern nur ein Businessmodel, der zufällig mit Wein zu tun hat. Ohne Interesse für mich. Ich mag lieber die guten Weingüte aus Elsass, die mindestens so gute Rieling bauen, die authentischer sind und eine bessere und wenig Geld-orientiert Motto haben. Wir haben noch den Wahl.

    Dazu sind die erträge in Deutschland (auch bei VDP Mitglieder -> 50hl/ha das ist ENORM) noch sehr sehr hoch im Vergleich mit Frankreich/anderen Länder/Regionen.
    Also, die Preise sind nicht immer gerechtfertigt.

    Die Weinpolitik in Deutschland nimmt den falschen Weg. Die VDP Mitglieder haben entschieden, ihre Preise zusammen nach oben zu treiben. Das heisst, dass sie der Konkurrenz zwischen sie ablehnen und sich in der Weltmarkt (also USA/China) besser verkaufen wollen. Ohne mich : zu viel Business, Alternative gibt es noch. Der Verbraucher soll verstehen, dass dieser Politik nicht unbedingt seine Interesse trifft.

  23. spät zwar aber doch – mein erster komentar.
    der spruch mit den teuersten weinen ist ja nicht neu – Roman Niewodniczanski ist ganz stolz
    auf seine weinlisten aus 1900 als der saar-riesling von vanvolxem noch das 3fache eines bordeaux kostete und er nimmt auch schon lange mehr als 30 euros für einige seiner weine.
    dafür kann man dann auch bei verkostungsevents mit dem hubschrauber die saar entlang fliegen. ist bestimmt der weinqualität zuträglich…
    sicher ist es wichtig für gute arbeit gutes geld zu bekommen, wenn aber wie hier schon mehrfach erwähnt, chichi und degustationslounge-neubauten aus dem boden spriessen hat das meiner meinung nach nicht zwingend mit der qualität der weine zu tun.
    aber so ist´s mittlerweilen fast in allen branchen die von meinungsbildung und geschmack abhängig sind.
    noch gibt es ja weinbauern die auf ihrem boden von dem sie leben geblieben sind…

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