Wein am Limit - Hendrik Thoma
24.06.2014 - Folge 180

Alles im Busch, Baby!

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Weine im Video

Name des Weines Soulfaktor Preisspanne
2012 Syrah "Bush Vines"
Soulfaktor 4
10-20 EurDetails

Liebe WALinauten,

das Swartland in Südafrika war ja schon häufiger Thema bei Wein am Limit. Es ist zur Zeit Südafrikas spannendste Weinregion. Die natürlichen Grundlagen sind perfekt für großartige Weine. Harte Böden aus Schiefer und Granit, warmes Klima und alte Reben.Doch am wichtigsten sind die Menschen, die in der Lage sind das gegebene Potential auch auszunutzen. Hier hat sich eine experimentierfreudige Gemeinschaft ideenreicher junger Winzer niedergelassen, die eine kleine Revolution losgetreten hat. Vor 15 Jahren war das Swartland eine Massenweinregion und tauchte selten auf dem Etikett auf. Heute sind die „Swartland Indepent Wine Growers“ in aller Munde.

Andrea und Chris Mullineux sind zwei leidenschaftliche Menschen, die nach kurzer Zeit –Gründung des Weingutes in 2008- im Olymp der Besten angekommen sind. Die Auszeichnung zum Weingut des Jahres 2014 im renommierten Platter Guide oder die Bewertung durch die internationale Jury des „The Guardian“ zum zweitbesten Weingut am Kap belegen eindeutig das hohe Niveau, was die beiden vorgeben. Mehr dazu im unten stehenden Link.

Der 2012er Syrah „Bush Vines“ ist ein Wein aus den Trauben von 5 Weingärten in Malmesbury und Paardeberg. Im Schnitt sind die buschförmigen Weinstöcke um die 20 Jahre alt. Nach der Vergärung mit Stielen und Stengeln wurde der vergorene Saft behutsam in gebrauchten Fässern (3+4 Jahr+500 Liter Demi Muids Fässern) knapp ein Jahr gereift. Dadurch hält sich der „Holzaffe“ zurück. Danach wurde der Stoff unfiltriert und ungeschönt auf die Flasche gefüllt.

Der 2012 „Bush Vines“ ist ein feiner, frischer Syrah, der dieser alten, südfranzösischen Rebsorte alle Ehre macht. Er hat ein elegantes, feines Bukett das an Gewürze, Veilchen und dunkle Früchte erinnert. Er ist nicht protzig, fett und überreif sondern animierend-frisch mit einer mittlerer Komplexität. Am besten schmeckt er leicht gekühlt bei ca. 15-17° C zu deftigem Fleisch- und Gemüsegerichten. Ein Klassiker!

„In taste we trust“.

Euer
Hendrik

Kommentare

6 Kommentare zu “Folge 180 : Alles im Busch, Baby!

  1. Moin Hendrik,
    Wieder eine schöne kurze Folge mit allen Informationen, die Lust machen auf diesen Wein. Hab ihn sogar schon mal probiert und fand ihn super, weil eben nicht so fett und mit schöner Stuktur. Genau mein Geschmack, wie viele Weine – kann ja nicht alle probieren ;-) – die Du empfiehlst. Supergeiler Stoff, genau wie Dein Shirt. ;-)
    Einen bunten Tag,
    Frank

  2. Kurz, knackig und informativ. Bevorzuge allerdings deine längeren Beiträge.
    Als Idee – könntest Du einmal ein Rebsortenvergleich z.B. Shiraz aus verschiedenen Ländern machen.

  3. Schöne, knackige Folge und sicher auch ein interessanter Wein, der vielen gefallen wird.
    Gerade in diesem Zusammenhang erschließt sich mir die (teilweise etwas inflationär gebrauchte) Aussage „ein Wein außerhalb der persönlichen Komfortzone“ nicht so ganz.
    Ein Wein „außerhalb der Komfortzone“ könnte für mich z.B. ein auf der Maische vergorener Riesling sein oder ein schwefelfreier Wein oder ein Wein aus einer sehr eigenständiger autochthonen Rebsorte wie Poulsard…… (auch wenn hier vieles für meinen Geschmack nur schwer trinkbar ist).
    Aber ein Syrah aus der „neuen Welt“, der auf Frische und nicht auf Kraft ausgebaut ist, erscheint mir nicht (mehr) sehr ungewöhnlich, eher wie ein Wein für ein breites (weininteressiertes) Publikum. Was grundsätzlich ja positiv ist.
    Also mich würde schon interessieren, was den Mullineux Syrah so ungewöhnlich macht, dass der interessierte Weinfreund mit ihm seine Komfortzone verlässt.
    Für mich persönlich klingt die Beschreibung des Mullineux gut und durchaus auch kaufanimierend aber nicht besonders außergewöhnlich und eher innerhalb der Komfortzone im Hinblick auf den „aktuellen Weingeschmack“.

    1. Hallo P-No, ich weiß nicht wer das Wort „Außerhalb der persönlichen Komfortzone“ noch gebraucht. So häufig höre ich das nicht. Ich gebe Dir recht, daß man dazu unterschiedliche Standpunkte vertreten kann. Denn was für den einen gilt, muß noch lange nicht für den anderen gelten. In diesem Fall ist es so: Die meisten Menschen kennen Syrah/Shiraz im Blockbuster Format mit viel Holzaroma und Marmeladengeschmack. Der Syrah „Bush Vines“ ist ein feiner eleganter Vertreter und genau das Gegenteil davon. Er sit auch richtig trocken und hat frischen Biss. Von daher führt er den ein oder anderen weichgespülten Gaumen an seinen Geschmack. Abgesehen davon ist es ein klasse Wein zum Essen. Wozu sollte Wein auch sonst sein?
      Viele Grüße, Hendrik

      1. Hallo Hendrik,
        stimmt wohl – die Aussage „ein Wein außerhalb der persönlichen Komfortzone“ habe ich wahrscheinlich maßgeblich hier gehört… Manchmal auch bei Weinen wo ich dachte „eigentlich doch ziemlicher Mainstream“ aber deshalb ja nicht schlecht.
        In diesem Zusammenhang habe ich persönlich den Eindruck, dass Weine, die auf Frische und „Tinkigkeit“ vinifiziert sind, schon relativ lange (5 Jahre oder mehr) die Regel und nicht die Ausnahme sind, insbesondere beim Syrah/Shiraz (auch aus der neuen Welt).
        Zumindest findet man diese Weine in allen Publikationen / Blogs und bei den „guten Weinhändlern mit Konzept“. Aber es kann schon sein bzw. ist wahrscheinlich, dass im LEH und den großen Fachhändlern ohne klares Konzept (Hawesko, etc.) noch Brombeerholzmarmeladenshiraz gut und oft verkauft wird. Aber ich schätze diese Käuferschicht erreicht man mit einem Format wie WaL und dem Weinangebot von Calistoga (leider) eher seltener…
        Danke für die ausführliche Antwort.
        VG p-no

Menu