Wein am Limit - Hendrik Thoma
26.04.2014 - Folge 170 / Teil 1

Besuch vom Wochenmarkt

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Weine im Video

Name des Weines Soulfaktor Preisspanne
2014 Mullineux White Blend
Soulfaktor 5
20-30 EurDetails
2012 Vernatsch „Bsunders“
Thomas Pichler, Südtirol
Soulfaktor 4
10-20 Eur

Liebe Walinauten,

mit Konrad Nagele vom Südtiroler Bauernstandl darf ich einen lang ersehnten Gast bei Wein am Limit begrüssen.

Ich kenne Konrad schon lange und bin immer wieder begeistert mit welcher Leidenschaft er seine Produkte aus seiner Heimat Tirol nach Deutschland bringt. Es handelt sich um Käse und Schinken von ausgesuchten Bauern und Käsereien.

Jeden Freitag und Samstag findet man ihn auf dem Volksdorfer- oder dem Isemarkt in Hamburg. Jedes seiner Produkte hat eine ganz eigene Geschichte und ich kenne nur wenige, die ihre Produkte besser vermitteln können als Konrad.

In dieser Folge demonstriert er anschaulich, wie wichtig Fütterung, Aufzucht, Reifezeit und Herkunft für ein exzellentes Naturprodukt sein müssen.

Der erste Wein stammt vom Weingut Mullineux aus dem Swartland in Südafrika. Dieser junge Betrieb ist gerade vom renommierten „Platter Guide“ zum Weingut des Jahres und von der Jury des Guardian als das 2. Beste in SA gewählt worden. Der White Blend ist eine clever komponierte Blend, die eigenständig und langlebig ist. Keine „Show Reserve“, wie so häufig aus der südlichen Hemisphäre, sondern ein vielschichtiger subtiler Wein ohne aufdringlichen Holzgeschmack. Dieses Weingut gehört zu den erfolgreichsten Weingütern in Südafrika, die mit ihrer finessenreichen Stilistik auch international für Aufsehen (Parker, Decanter, Wine Spectator) gesorgt haben. Es ist die gelungene Kombination von Alter und Neuer Weinwelt. Perfekt zum Weichkäse.

Der 2. Wein ist eine „Kalterer See Auslese“ vom Micro Produzenten Thomas Pichler aus Südtirol. Mit diesem Wein beweist er, dass der einst gefürchtete Wein aus Südtirol ein ganz wunderbarer Tropfen sein kann. Nicht schwer, sondern leicht und elegant gleitet er über die Zunge. Viele Vernatsch haben ein starkes Aroma von Bittermandeln und sind sehr blumig. Der „Bsunders“ ist anders und obwohl leicht, doch komplex. Ein köstlicher Duft von Sauerkirschen, Zwetschgen und Veilchen weht im Glas. Der Stoff ist konsequent trocken und hat einen seidigen Geschmack, der gleichermaßen gut zu Käse und Schinken passt. Ein saftiger Allrounder der aus einer alten Rebanlage (70-80 Jahre) stammt. Er ist der Gegenbeweis für das sonst eher zweifelhafte Image dieser bekannten Herkunftsbezeichnung der Überetsch.

„In taste we trust“.

Euer
Hendrik

Kommentare

13 Kommentare zu “Folge 170 : Besuch vom Wochenmarkt

  1. Ich mag die Folgen, die mit solch tollen Produktden zu tun haben sehr. Vergangenen Sommer habe ich in Ville de Glacier am Mont Blanc eine kleine Käserei( Reblochon) besucht, wo ich erleben konnte, warum so viel Milch für die Herstellung notwendig ist. Es lohnt sich definitiv, mal neue Dinge zu probieren. Und so teuer ist es tatsächlich auch nicht. Der Mullineux ist übrigens super.

  2. Es ist immer toll jemanden mit solcher Passion und Wissen zu seinen Produkten zu sehen. Wirklich toll, da macht das zuhören und zuschauen wirklich Spaß!
    Tolle Folge freu mich auf den anschließenden Teil.

  3. Auch ich finde es schön, Menschen mit einer Passion für tolle, handwerklich und „im Einklang mit der Natur“ gemachte Lebensmittel kennen lernen zu dürfen.
    Aber im Fall des „Tiroler Bauernstandl“ bin ich mir da nicht zu 100% überzeugt, handelt es sich hierbei doch um ein Franchise Unternehmen mit 40 bis 50 Ständen deutschlandweit (findet man auch vor diversen Baumärkten, haben einen eigenen Webshop und selbst über Amazon kann man die Produkte kaufen). Okay ist sicher nicht Aldi, Penny oder Rewe von den Einkaufsstrukturen, ist aber sicher auch nicht so, dass Herr Nagele seine Produkte selbst bei dem kleinsten aller Bergbauern in Tirol abholt. Aber als Tiroler nimmt man ihm die (Verkaufs-)Story des Franchise-Systems Tiroler Bauernstandl besser ab als den 40 bis 50 anderen Franchise-Nehmern. Und sicher gibt es auch bei Jacques Weindepot ganz passionierte Verkäufer, mit viel Leidenschaft – aber Wein kaufe ich da trotzdem nicht ;)

  4. Also ich muß sagen, dass ich den Käse entweder auf dem Bauernmarkt in Simmering kaufe und der ist dann aus Österreich, oder im Tiroler Hof im Tiergarten Schönbrunn und der ist absolute Spitze. Hausgemachtes Brot, Lammwürstel und echter Tiroler Speck. Vor einigen jahren habe ich einen Käserkurs im Allgäu gemacht und bin immer noch fasziniert von der Käseherstellung. Für den täglichen, selbstgemachten Frischkäse langt es eh. Wie ist es eigentlich mit lokalen Produzenten um Hamburg herum? Wenn ich wirklich hochwertigen Käse vom Affineur möchte ist für mich Waldmann immer noch die erste Adresse. Übrigens würde ich zum Käse eher eine gereife Rieslingauslese oder zumindest -spätlese restsüß, bzw. einen Gewürztraminer vorschlagen. Aber jeder wie er es grad mag.

  5. Noch kurz zum Wein, den hier vorgestellten Weißwein finde ich interessant.
    Chenin Blanc, Clairette und Viognier hat diese Cuvee in Südafrika seinen Ursprung oder wird das auch in Frankreich so kombiniert?

    1. Sicherlich entlehnt sich das Blendung in dieser Form an die Weine aus Südfrankreich, insbesondere Châteauneuf-du-Pape. Aber in dieser Variante ist das als Swartland Komposition zu verstehen. Viele Grüße, Hendrik

  6. Angenehm leichte Folge, bei der der Wein mal nicht im Vordergrund steht. Ich bin grundsätzlich schon dafür regional und handwerklich gemachte Produkte zu bevorzugen, muss aber persönlich gestehen, beim Käse nicht so „hinterher“ zu sein. Obwohl ich einen recht großen Konsum habe, greife ich da fast immer zum Supermarktprodukt. Bin damit aber auch zufrieden. Beim Fleisch sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Bin insofern auf Teil zwei gespannt, der hoffentlich wieder in kürzerem Abstand folgt.

    @Hendrik gibt es mit dem Versand der Rechnungen für den nächsten Stream Probleme oder sind die einfach noch nicht versendet?

  7. Auch wenn der White Blend sicher ein ganz lecker Tröpfchen ist, hätte ich zu der Tiroler Spezialitätenauswahl wohl eher auch beim Weißen einen regionalen Wein gewählt, zumal die Gegend ja gerade beim Weißwein mittlerweile sehr sehr schöne Gewächse hervorbringt (Sauvignon „DeSilva“ von Sölva zum Beispiel, auch aus Kaltern).

    Ich persönlich bin auch nicht so sehr ein Freund der ungehemmten Globalisierung, d.h. beim Wein als auch bei den anderen Lebensmitteln beschränke ich mich ganz bewußt eher auf die Produkte aus der „erweiterten“ Region, sprich Europa.
    Wenn ich dann aber z.B. in Australien bin, dann genieße ich natürlich die dortigen Spezialitäten ausgiebig (und habe im Rahmen des Möglichen auch etwas mitgebracht).
    Das soll jetzt keine Verurteilung des Konsums von Überseeprodukten sein, jeder nach seinem Gusto…

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