Wein am Limit - Hendrik Thoma
10.08.2017 - Folge 5

Woran erkenne ich einen Korkschmecker?

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Liebe Walinauten,

der Korkschmecker ist ein schlimmes Übel, der nach wie vor 3-5% -so schätzen Experten- aller Weine mit dieser Verschlussmethode verdirbt. Dieses Problem hat dazu geführt, dass es immer Alternativen zu ihm gibt, allen voran der Schraubverschluss.

Gleichzeitig ist er eine der ältesten und bewährtesten Arten eine Flasche zu verschließen. Über 60% aller Korkeichen wachsen im Alentejo, tief in Portugals Süden und an der Grenze zu Spanien. Die Bäume werden alle paar Jahre geschält und aus der Rinde, den Korkmatten, werden nach längeren Verfahren die Korken gestanzt.

Es gibt verschiedene Theorien darüber wie der Korkschmecker oder das Kork-Aroma entsteht. Entweder während die Korkmatten am Boden trocknen, oder während der Aufbereitung mit chlorhaltigen Mittelchen und eine weitere Theorie besagt, daß er als natürlicher Schutz gegen Schädlinge eigens von den Bäumen produziert wird. Zumindest weiß man das 2-4-6 TCA (Trichloranisol) der Hauptschuldige im Wein ist. Seine Durchdringung ist extrem und er hinterlässt einen muffigen, schimmeligen Geruch im Wein. Irgendwo ist er geruchlich zwischen nasser, feuchter Pappe, Kartoffelkeller und Schimmel zu verorten. Auf alle Fälle unangenehm.

Ich habe ihn an alten Klamotten, im Leitungswasser, Bier, Putzmittelräumen und in alten Häusern gefunden. Er ist also nicht nur für verdorbenen Wein zuständig, sondern eine Hydra die nicht zu bändigen ist.

Im Video gebe ich Euch ein paar Tips, wie Ihr den Duft besser identifizieren könnt. Manchmal ist er stärker, mal schwächer, mal muß sich der Wein erst erwärmen, um besser wahrgenommen zu werden. Nicht immer ist ein Wein korkig, nur weil er muffig riecht. Deswegen gibt es immer wieder falsche Reklamationen im Restaurant, oder die Kunden sind sich nicht sicher und trinken den Stoff dann lieber ohne etwas zu sagen.

Er ist und bleibt ein Unsicherheitsfaktor und die Debatten, ob er nun noch Sinn macht oder nicht, werden hitzig geführt. Aber das ist eine andere Geschichte.

Euch auf alle Fälle „zapfenfreien“ (schweizerisch für Korkgeschmack) Spaß im Glas,

Hendrik

Die Weine aus dem Video

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Name des WeinesSoulfaktorPreis
6102 ZACMAU
Domaine Causse Marines, Gaillac
20.90 €Details

Kommentare

3 Kommentare zu “Der Wein-Erklärbär – Folge 5 – Woran erkenne ich, ob mein Wein korkt?

  1. Habe mir mal von einem recht bekannten Winzer (Name tut hier nichts zur Sache) erzählen lassen, dass es auch bei alternativen Verschlüssen (Schraub, Glas) zum Korkschmecker kommen kann, wenn z.B. in der Abfüllanlage unsauber gearbeitet wird und TCA sich von dort in den Wein einbringt.

  2. Ich will den Korken weder ganz verteufeln, noch ihn hochloben. Aber mein persönlicher Leidensdruck ist da eher gering, da bei mir die Korkschmeckerrate deutlich unter einem Prozent liegt. Damit will ich die o.g. Rate gar nicht anzweifeln, aber es gibt eben auch eine Preisspanne bei Korken von ca. 10 ct bis über einen Euro. Letztere werden kaum zum Verschluß von Discounerweinen verwendet werden. Aber auch einwandfrei hergestellte Zapfen können letztlich versagen, wenn sie beim Anwender z.B. falsch gelagert werden.
    So habe ich entweder generell ein geringeres Risiko, weil ich bei den „richtigen“ Erzeugern einkaufe oder einfach nur Glück gehabt. Oder beides…
    Schrauber-Kork hatte ich übrigens auch schon zweimal!

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