Wein am Limit - Hendrik Thoma
07.10.2014 - Folge 199

Was muss ein Wein können, um Cornelia Poletto zu gefallen?

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Weine im Video

Name des Weines Soulfaktor Preisspanne
Pur Meunier - Brut Nature
Soulfaktor 5.5
40-50 EurDetails
2013 Grüner Veltliner „Donau“
Weinmanufaktur Clemens Strobl, Wagram
Soulfaktor 3
10-20 Eur

Liebe WALinauten,

was muss ein Wein können, um auf Cornelia Polettos Weinkarte Platz zu finden? Das ist die zentrale Aussage der heutigen Folge. Cornelia Poletto vorzustellen ist eigentlich unnötig. Fast jeder kennt die umtriebige Köchin, die ein sehr beliebtes kleines, elegant-modernes Lokal ohne Allüren in Hamburg Eppendorf betreibt. Abgerundet wird ihr Angebot durch einen Lebensmittelhandel und eine „Cucina“, eine individuelle Kochschule und Eventlocatation, in der sie monatliche Kochkurse gibt.

Ihren Michelin Stern hat sie vor Jahren zurückgegeben. Nicht aus Trotz, wie einige meinen, sondern weil sie mehr Freiraum für ihre Ideen von ungezwungener Gastronomie brauchte. Wir kennen uns schon lange und ich habe mich sehr gefreut, dass sie auch mit vollem Terminkalender immer etwas Zeit für ihre alten Freunde mitbringt.

Den Wein von Cornelia, einen Grünen Veltliner von der Weinmanufaktur Clemens Strobl aus Wagram, gibt es demnächst auf Ihrer Weinkarte für ca. 9-10,– € pro Glas (0,2L). Ein fruchtiger, leichter Vertreter mit vielen Fruchtaromen und dem klassischen „Pfefferl“. Im Gaumen schmeckt er angenehm, mit salziger Mineralität und hat einen schönen Trinkfluss. Er liegt irgendwo zwischen 3-4 Soulpunkten und stammt aus einer 25 Jahre alten Anlage mit Lössboden. Ein lecker „Stöffchen“, das sich gut anlässt und Lust auf ein zweites Glas macht.

Im Gegenzug präsentiere ich Cornelia eine meiner neusten Entdeckungen. Einen Champagner von Christophe Mignon aus dem Vallée de la Marne, dem Marnetal. Ein knochentrockener Brut Nature mit einer komplexen, gehaltvollen Nase von reifen Früchten, Sauerteig, Honig und Boskop Apfel. Den Wein habe ich auf einer Reise in Frankreich kennengelernt und war so begeistert, dass ich gleich zum Weingut gefahren bin. Leider ist das 7,5 Hektar große Weingut sehr klein, der Arbeitsaufwand mit einem Mitarbeiter pro Hektar extrem hoch, die Erträge dazu auch noch so gering, dass ich nur wenige Flaschen zugeteilt bekomme. Dennoch lohnt sich der Aufwand, denn diese Gewächse machen unglaublich viel Spaß und erweitern den Geschmackshorizont. Kenner wissen, dass der Pinot Meunier (Schwarzriesling) unter den Rebsorten der Champagner eher schlechten Ruf besitzt. Mit diesem Beispiel wird das eindeutig widerlegt. Cornelia gibt ihm 4+ Soulpunkte und von mir würde er 5 Soulpunkte locker einstecken. Ein trink-animierender, vor allem sehr bekömmlicher Champagner. Er zeigt, dass Winzerchampagner längst kein Bauernstoff mehr ist, sondern ein hochgradig raffiniertes Getränk. Vor allem aus der Hand eines Könners und beseelten Menschen wie Christophe Mignon.

Der einzige Nachteil ist, selbst wenn ich mehr davon wollte, kann ich nie soviel bekommen, wie ich haben möchte.

Definitiv mehr Spaß im Glas,

Hendrik

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