Wein am Limit - Hendrik Thoma
11.04.2014 - Folge 168

Im Alentejo auf Herdade do Esporao

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Weine im Video

Name des Weines Soulfaktor Preisspanne
2013 Verdehlo „V“
Herdade do Esporao, Vinho Regional Alentejano
Soulfaktor 3
10-20 Eur
2012 Esporao Reserva Tinto
Herdade do Esporao, Vinho Regional Alentejano
Soulfaktor 5
10-20 Eur

Liebe WALinauten,

eine weitere Folge von meinem Aufenthalt aus dem portugiesischen Süden, dem Alentejo. Zu Gast bin ich auf dem 400 Hektar großen Weingut Herdade do Esporao in der Subzone Reguengos. Hier hat der Australier David Baverstock schon seit langer Zeit die Regie inne und das Weingut an die Spitze der Topproduzenten des Landes geführt. Das Weingut ist ISO zertifiziert und arbeitet in allen Bereichen nachhaltig und in vielen Weingärten organisch. Eine weitere Besonderheit ist, dass man zu Versuchszwecken über 150 Rebsorten angepflanzt hat.

Im Sommer wird es im Alentejo mollig warm. Bis zu 50 Grad Celsius! Das Klima in dieser Region ist das mit den meisten Sonnenstunden und somit auch das Wärmste in Portugal. Deswegen war ich so erstaunt über die Frische und Festigkeit der Weine. Das geht nur, wenn man die richtige Lauberziehung zur Beschattung der Trauben hat, denn sonst gibt es gebratene Rosinen am Stock. Auch bei der Lese muss alles flott zugehen. Meistens wird Nachts geerntet, um die Säure im Most zu erhalten.

Der erste Wein ist ein fruchtiger nach grünen Äpfeln und Kräutern schmeckender Verdehlo. Ein trocken ausgebauter, fruchtig aromatischer Stoff ohne Allüren. Wer einen anspruchsvollen, dennoch unkomplizierten Alltagswein sucht wäre, hiermit genau richtig bedient. Soviel besser als vieles, was in der dieser Preiskategorie zu bekommen ist. Ein wunderbarer Frühlingswein zu leichten (Gemüse)Gerichten oder Seafood.

Der Esporaro Reserva Tinto ist ein Klassiker der zu den verlässlichsten Weinen Lusitaniens zählt. Mit dem 2011er erreicht er qualitativ ein Allzeithoch. Ein Wein mit reifer, aber nicht zerkochter Frucht und schönen Gerbstoff. Später gab es Lamm dazu und es war ein Traum. Die Blend für diesen Rotwein mit tiefer Farbe besteht aus vier Rebsorten: die Trincadeira für die floralen Aromen, Cabernet Sauvignon für die Festigkeit, Alicante für Farbe und Tannin und Arragonez (Tempranillo) für die fruchtigen Komponenten.

Zu diesem Preis ein absoluter Knaller und in 10 Jahren wird man an diesem köstlichen Rotwein immer noch seine Freude haben. Das sind die Weine die ich sehr gerne in dieser Show vorstelle: Aufregend, gut zu trinken und einfach mehr Spaß im Glas,

„In taste we trust“.

Euer
Hendrik

Kommentare

3 Kommentare zu “Folge 168 : Im Alentejo auf Herdade do Esporao

  1. Hab letzten Monat den 2003er Reserva Tinto getrunken. War fantastisch. Zeigte noch keine Alterserscheinungen. Einfach ein himmlisches Stöffchen

  2. Eine wirklich schöne, entspannte Folge. Erinnert mich irgendwie an Gary V. in seinen letzten Tagen im Weinblogging (meine ich positiv – also keine Kopie sondern ein eigner, cooler HT-Stil).

    Die Weine aus Portugal (ausgenommen Port) sind irgendwie so etwas wie der ewige Geheimtipp, ohne den Durchbruch zu schaffen……. warum auch immer.
    Seit Ende der 90er probierte ich immer wieder mal portugiesische Weine, zunächst die alten bekannten wie Niepoort und Joao Portugal Ramos, später auch weniger bekannt Weinmacher und die „neuen Stars“ wie Sandra Tavares (Pintas) aber irgendwie war kaum etwas nachhaltig beeindruckend. Obwohl es in Portugal hunderte von autochthonen Rebsorten gibt, war vieles irgendwie austauschbar.
    Aber halt, einen Wein der mich beeindruckt hat, gibt es dann schon – der Qunita do Vale Meão. Der ist großartig. Aber typisch für Portugal?…. kann ich nicht wirklich beurteilen.

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