Wein am Limit - Hendrik Thoma
11.08.2014 - Folge 187 / Teil 1

Julien Walther von Trois Etoiles

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Weine im Video

Name des Weines Soulfaktor Preisspanne
2013 Covela Rosé
Quinta de Covela, Minho
Soulfaktor 4
10-20 Eur

Liebe WALinauten,

mit Julien Walther vom Foodblog www.troisetoiles.de habe ich in dieser Folge einen besonders illustren Gast bei WaL. Denn der Fokus seiner Arbeit liegt vor allem in der Dokumentation seiner Besuche in den weltbesten Restaurants von Tokio bis New York, analog zu den Bewertungen des „Guide Michelin“, den er als Grundlage für die Planung seiner Reisen nimmt.

Die Leidenschaft für gutes Essen hat er bereits seit seiner Jugend, und genau so lange kenne ich ihn schon. Julien war lange Zeit mein Gast im Hotel Louis C. Jacob, einer meiner jüngsten. Seitdem hat ihn die Neugier und die Freude an seinem „Hobby“ getrieben, immer weitere und längere Reisen auf sich zu nehmen. Ich bezeichne ihn einmal als „positiv essverrückt“.

Mittlerweile ist Julien in der Gourmet-Branche eine geachtete und bekannte Persönlichkeit. Da er auch gerne Weine trinkt, war eine Einladung zu WaL längst überfällig.

Der Rosé von der Quinta de Covela wird aus der Sorte Touriga Nacional gekeltert. Diese, malerisch an einer Flussschleife des Douro gelegen, wird seit 20 Jahren von Rui Walter Cunha weinbautechnisch betreut. Rui hat einen Sinn für natürliche, ausdrucksstarke Weine. Er keltert keine lauten, sondern nachhaltig schmeckende Tropfen.

Dieser köstliche Wein mit einer feinen altrosa schimmernden Farbe und einem nicht zu fruchtigen Bukett ist der Rosé dieses Sommers (und war der Hit beim 33. Klubabend des St. Pauliweinklubs). Er wurde mit wilden Hefen spontan vergoren und hat ein vielschichtiges Bukett, fern von jener langweiligen Dropsigkeit, die 95% aller Roséweine haben. Der Covela Rosé ist ein eleganter, weiniger Rosé mit mineralischem Kern und würzigen Kräuternoten. Er schmeckt leicht, sehr weich und fast ein bisschen cremig. Besonders den lang anhaltenden Geschmack finde ich großartig. Ein Rosé der hervorragend zum Essen passt, wie z. B. Oliven, gegrilltem Fisch oder Auberginen.

Mit viel Feingefühl hat Rui Walter einen der besten Rosé Weine Portugals auf die Flasche gefüllt.

Ich wünsche Euch mehr Spaß im Glas,

Euer
Hendrik

Kommentare

13 Kommentare zu “Folge 187 : Julien Walther von Trois Etoiles

  1. hallo hendrik,
    herzlichen glückwunsch zu einer, wie so oft tollen folge !
    und ich übermorgen fliege ich für 7 tage in diese hoffentlich schöne
    land … hoffe ich finde auch die ein oder andere schöne flasche…
    viele grüsse
    harald

  2. Sehr interessanter Gast und kurzweilige Folge – mich stören die längeren Beiträge sowieso nie, da sie meist auch viel mehr Information enthalten. Der Rose steht jedenfalls auf meiner Einkaufsliste.

    Bin gespannt auf Teil 2 …

    LG Bernd

  3. chèr monsieur,
    leider bewertet der Guide Michelin die Restaurants nicht jedes Jahr. Die Manpower haben sie nicht. Die Tester kann man an einer Hand abzählen. Auch gibt es Restaurants, wo man die 3 Sterne auf dem Teller nicht erkennen kann, da der Guide den Chef oder das Restaurant aus politischen Gründen nicht von der Liste nehmen kann (Bocuse etc.). 3 Sterne heisst in erster Linie Investition, und zwar gross. Eine perfekte Kochkunst auf dem Teller reicht leider NICHT! So ist es zu erklären, weshalb es vielleicht viel mehr sog. 3 Sterne Läden geben könnte, die Jungs aber aus Geldgründen nicht in den Club gelassen werden. Kochen können sie, auch auf dem Niveau. Wer also heute nicht die richtigen Werbeverträge hat oder einen Milliardär im Hintergrund, wird nie die 3 Sterne bekommen, zumindest nicht als „Chef owner“.

    Die beste Art die grossen Erlebnisse zu finden, so es sie noch gibt, ist Leute vor Ort zu fragen, lokale passionierte Esser. Wahrscheinlich wäre eine Mischung aus allen Guides die beste Lösung, vermischt mit nicht kommerziellen Aficionados. Richtig entspannt geht es übrigens in diesen Restaurants nie zu, weder in Deutschland, noch in Frankreich oder anderswo. Es weht immer eine Brise unnötiger Snobismus und wenn der kleine Finger erklärt in welche Richtung man essen muss, weiss man, hier ist man falsch (was übrigens auch an der falschen Ausbildung im Restaurantgewerbe liegt)
    Ein Beispiel übrigens, dass die Michelins nicht alles wissen, ist der Fall des MIBU in Ginza (Tokyo). Hier haben sie keinen Eintritt, da sie nicht eingeladen sind. Hier kann man nicht reservieren, man wird gebeten hier zu essen (1 Jahr im voraus!) und sein Geld hier zu lassen (1500 USD pro Person). Für mich das grösste Restaurantbesuch meiner Fressreisen ( 1 Raum mit 8 Plätzen, das war´s).
    Avec mes Salutations culinaire!

  4. Schöne Folge. Trois etoiles schätze ich sehr, da dieser Blog sehr gut und wertschätzend geschrieben ist. Gerade die erwähnten Berichte aus Japan waren sehr spannend. Ebenso gefallen mir die jeweiligen Fotos von den Gerichten. Der Rosé könnte mir schmecken, weil ja nicht so „dropsig“( schönes Adjektiv).
    Leider habe ich nicht so viele Sterne gesammelt wie Herr Walther, aber Joachim Wissler und Tanja Grandits haben mich durch ihre kreative und trotzdem gut essbare Arbeit schwer beeindruckt.( spannend Chefsache2013!). Wenn ich in Berlin bin, gehe ich gerne zu T. Raue ( war ja auch schon Gast bei WaL) -Warte auf den zweiten Teil.

  5. Hi Hendrik,
    der Rose klingt interessant – ist der nur etwas für den schnellen Genuss (innerhalb der nächsten 2 Jahren) oder hat der Potential für ein längeres Leben?

    Zur Frage: Grundsätzlich finde ich, dass zu einem guten Essen ein guter Wein gehört (und umgekehrt auch), dass sowohl im Restaurant als auch zuhause.
    Zuhause versuchen wir gute Produkte zu kaufen, deren Herkunft einschätzbar ist und die, wenn möglich, in die Session passen und geben dann „unser Bestes“ bei der Zubereitung.
    Diesen (Mindest-)Anspruch haben wir auch an ein Restaurant und da uns Wein sehr wichtig ist, spielt auch die Weinkarte (inkl. der Weinpreiskalkulation) eine große Rolle für uns.
    Diese Ansprüche erfüllt meine Meinung nach u.a. das Essigbrätlein in Nürnberg sehr gut oder das Bistro des Saveurs in Obernai, dass wir diese Jahr durch die Empfehlung von André Ostertag (super Winzer und tolle, bescheidene Persönlichkeit) gefunden haben.
    Michelin Sterne empfinde ich eher wie Parker Punkte – sicher ist ein Drei-Sterne-Restaurant nie ein Totalausfall sowie ein 98-100 Punkte Wein kein schlecht gemachtes Produkt ist, aber am Ende ist der eigene Geschmack, sind die eigenen Vorlieben entscheidender. So fand ich z.B. das Amador (damals noch in Langen) weder mit einem, zwei oder später drei Sterne wirklich umwerfend und eine bessere Weinkarte haben auch einige mit weniger Sterne.

    1. Hi P-no, danke für Deinen Kommentar. Der Rose von der Quinta de Covela kann sicherlich 2-4 Jahre -oder vielleicht länger- reifen. Muss er aber nicht. Bei den wenigsten Rosé lege ich wert auf Reifung, außer vielleicht bei Vina Tondonia aus dem Rioja (hatten wir schon) oder Valentini aus den Abruzzen (z.B. der 2003er ist immer noch frisch). Ich mag einfach die subtile und feine Art von diesem Wein. Er ist einfach zu trinken und hat trotzdem eine komplexe Art. Mehr Spaß im Glas.
      Viele Grüße, Hendrik

  6. Hallo zusammen, schöne Folge die mich in freudiger Erwartung auf Teil 2 zurücklässt. Mit Foodblgs kann ich persönlich zwar nicht so viel anfangen, jedoch muss man das Engagement von Julien wirklich loben – da ist einer mit echter Passion und Hingabe dabei, Respekt. Mit Sternelokalen habe ich keine Erfahrung und bin auch nicht wirklich scharf drauf. Wir haben in LE glaub ich zwei davon. Ich habe es lieber urgemütlich und schlicht als steril mit viel Firlefanz drumrum. Aber jedem das seine – schmecken wird es schon :-)

  7. Hallo zusammen,

    sehr schöne Folge, warte schon auf Teil 2. Folge Trois etoiles auch schon seit geraumer Zeit zumeist auf Facebook, lese aber auch die Blogbeiträge. Ich mag die sehr direkte, unverblümte Art. Wenn Kritik angebracht ist, soll dies auch gesagt werden und Julien nimmt hier so viel wie ich mitbekommen habe, Gott sei dank, kein Blatt vor den Mund.
    Mit Sterneläden hatte ich bisher noch keine Erfahrung, mich würde es aber ungemein reizen mal einen zu besuchen. Hoffe das passiert eher früher als später. Dabei finde ich ungezwungene, legere Läden für viel besser als so steife Nobelrestaurants wo man im Anzug und Krawatte aufkreuzen MUSS um nicht schief angeschaut zu werden. Hier gehen meiner Meinung nach gerade die Amis, speziell in New York (Juliens aktuellen Bericht zum „Blanca“ lesen) und auch die Skandinavier den richtigen Weg. Im Restaurant finde ich leider viel zu oft eine 1. schlechte und 2. viel zu teure Weinkarte vor. Da sollte sich der ein oder andere Betreiber an die Nase fassen.

    Cheers
    Marc

  8. lese auch gerne trois etoilles! julien ist ja auch ein richtiger cooler typ mit guter philosophie… rose zum schwertfisch wäre auch noch ein möglichkeit!

  9. Tolle Assemblage – mein Lieblingsfood- und Lieblingswein“Blogger“ zusammen…. Schwärm. Viel Spaß im Glas und auf dem Teller!

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