Wein am Limit - Hendrik Thoma
10.06.2014 - Folge 178

Jumilla ist heiß

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Weine im Video

Name des Weines Soulfaktor Preisspanne
2012 El Molar
Casa Castillo, Jumilla
Soulfaktor 3
10-20 Eur
2009 “Las Gravas”
Casa Castillo, Jumilla
Soulfaktor 5
10-20 Eur

Liebe WALinauten,

ich hoffe, Ihr hattet ein entspanntes Pfingstwochenende.

Ich habe einen tollen Tip für Euch. Das Weingut Julia Roch e Hijos ist ein alteingesessener Betrieb im südlichen Zipfel Spaniens, in der Region Jumilla. Lange Zeit waren die Weine aus diesem Landstrich ohne Image und Charakter. Selbst die Reblaus schien sich nicht für die Reben zu interessieren. Erst in den 1980er Jahren überfiel sie die Weingärten von Jumilla. In Frankreich wütete die Weinpest bereits 1880!

Das mediterrane Klima, aber auch die kontinentalen, heißen Winde lassen farbintensive, alkoholstarke, robuste Weine entstehen. Deswegen waren sie lange Zeit in Blends sehr beliebt, ohne aber unter ihrem eigenem Herkunftsnamen verkauft zu werden. Doch die Qualität hat sich im Rahmen der Weinrevolution, durch die Spanien in 90zigern gegangen ist, stark verbessert. Deswegen gelten die Weine aus Spaniens windgepeitschten Süden als Geheimtip.

Zu den glorreichen 7 (Juan Gil, Luzón, El Sequé, El Nido, Casa de la Ermita und Olivares) im Gebiet zählt auch Casa Castillo, respektive Julia Roch e Hijos. Mir ist das Weingut schon vor 10 Jahren aufgefallen und ich habe den 2001er zu meinen besten Tips im Feinschmecker gelistet. Der Einzellagenwein „Las Gravas“ aus alten Monastrell-Reben mit 10% Cabernet und 10% Syrah wird 18 Monate in französischen Barriques gereift. Ein alkoholstarker Wein mit 15 Volt, der im Sommer gekühlt getrunken gehört. Ich empfehle 14-15° Grad und ein kleines Glas, wie z.B. das Riedel Chianti aus der Vinum Serie. Der kräftige Alkohol sollte keine Chance bekommen sich frei im Glas zu entfalten, denn nur leicht gekühlt und in einem engen Glas entwickelt sich die feine Mineralik der Weine.

Der Garnacha „El Molar“ stammt aus einer jungen Anlage, die 2006 gepflanzt wurde. Das besondere an seiner Herstellung ist, dass er mit Stielen und Stengeln vergoren wurde. Das verleiht ihm mehr Kühle und phenolische (grüne bzw. pflanzliche) Frische. Danach wurde er für 1 Jahr in großen Fuderfässern gereift. Ein spannender Wein aus dieser dünnschaligen Traubensorte. Allerdings ist er noch blutjung und bedarf weiterer Reife. Dafür präsentiert er sich mit klassischen weißen Pfeffer-Erdbeerjoghurtduft. Ein klasse Wein für den Grillabend. Auch hier gilt, leicht gekühlt und kleine Gläser.

Da Christian Blau der erste Importeur war, der mich auf dieses Weingut aufmerksam gemacht hat, verlinke ich ihn auch als Bezugsquelle. Wenn Ihr die Tropfen kaufen wollt sollte er Eure erste Wahl sein. Meine Meinung

„In taste we trust“ oder habt einfach mehr Spaß im Glas,

Euer
Hendrik

Kommentare

7 Kommentare zu “Folge 178 : Jumilla ist heiß

  1. Wie eigentlich immer eine interessante Folge! Wieder was dazu gelernt über ein neues Gebiet und neue Weine. Danke Hendrik.
    Allerdings führt die Beschreibung dieses Mal nicht unmittelbar dazu mich auf die Suche zu machen, wo ich die Weine in Österreich bekomme. Der Grund? 15% um 15 Euro…da fällt mir vorher noch einiges Anderes ein, was auf meiner persönlichen Verkostungsliste steht und erworben werden muss…
    Grundsätzlich finde ich den Ansatz die unbekannteren Regionen Italiens, Spaniens, Frankreichs, Portugals vorzustellen aber immer wieder spannend!

  2. Sehr gutes Video, und 2 Weine die ich persönlich auch schätze. Auch wenn diese im Alkohol an der oberen Grenze sind…aber eben, gut eingebunden.
    Kurze Info: in einem Gentest von 1998 wurde herausgefunden das Monastrell und Mourvedre nicht identisch sind, was man bis anhin immer angenommen hat. Aber vielleicht gibt es da wieder ein Up-Date was ich nicht kenne.

  3. Hallo Hendrik,
    mir gefällt das Video auch sehr gut. Es hat was von deinen alten Videos. Find ich gut. Die Weine interessieren mich auch sehr. Macht echt Lust auf mehr.

    @alle: Ist irgendwer an diesem Wochenende auf der Vievinum in Wien?

  4. Hallo,
    ich kenne das Weingut auch schon länger und war vom Finca la Tercia (zumindest Jahrgang 05 und 07) sehr angetan, daher hatte ich mir auch mal 2 Fl Las Gravas gegönnt, hier war ich allerdings etwas enttäuscht, der Wein wirkte auf mich zu süß, ich fand ihn dadurch etwas zu breit und entsprechend langweilig, die 15% Vol haben eigentlich nicht gestört. Die 2te Flasche liegt noch im Keller, ich probiere ihn nochmal kühler und im kleinen Glas.
    Aber sehr schönes Thema.
    Über eine Folge mit spannenden italienischen Weißweinen würde ich mich sehr freuen…

  5. Tolle Folge! Informativ, kurz und gut. Mehr davon!

    PS: Wie wäre es eigentlich mal mit einer Rebsorten-Querverkostung, z.B. mit verschiedenen Suavignon blanc um die Welt?

  6. Vielen Dank für das gute Video. Casa Castillo erzeugt neben dem Las Gravas auch einen „einfachen“ rebsortenreinen Monastrell, der mein Favorit ist / um 10 €.

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