Liebe Walinauten,
im oberen Preissegment ist es einfach großartige Rotweine zu finden. Allerdings ist der Preis kein Garant dafür, dass es einem auch schmeckt. Doch wie sieht es im Einstieg aus? Je weiter nach unten auf der Preisskala geschaut wird, bei Rotwein unter 15€, da wird die Luft dünner und die Stoffe saurer. Nicht selten werden Weine in dieser Kategorie offeriert, die sich am Rande der Trinkbarkeit befinden oder völlig belanglos sind. Dabei sind 15 € für einen Wein eine Menge Holz, da darf der Kunde schon Ansprüche haben.
Heute zeigen wir Euch nicht nur einen Einstieg in die Welt der WaL-Weine, Ihr bekommt köstlichen Stoff für Euer Geld. Drei Rotweine, die uns mit auf eine Reise nehmen und viel Spaß im Glas verbreiten. Es geht um Authentizität, Herkunft, Rebsorte & Ausbau. Alle drei sind weit weg vom Mainstream und noch weiter weg von Belanglosigkeit.
Warum ist es so schwierig, qualitativ hochwertigen Rotwein unter 15€ zu produzieren?
Um Charakterweine zu erzeugen, bedarf es mehr als nur ein standardisiertes und technologisiertes Produkt auf den Markt zu bringen. Dieses Mehr kostet Geld. Aber wieviel? Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat 2014 eine sehr gute Übersicht erstellt. Sie teilt die Entstehungskosten in Basis (ca. 5 bis 7 Euro), Premium ( 7 bis 15 Euro) und Superpremium (15 bis 25 Euro) auf und geht bei ihren Berechnungen von einem Arbeitslohn von € 12,40 pro Stunde aus. Beim Basiswein entstehen auf einem Hektar 7.500 Liter Wein, bei Premium 5.000 und bei Superpremium 2.500. Im Weinberg unterscheiden sich die Kosten vor allem im Mehraufwand der Handarbeit und Arbeitsschritte.
Während es beim Basiswein neben Standardarbeiten und Lese keine weiteren Kosten gibt, fallen bei den hochklassigen Lagen zusätzliche Laubarbeiten an, das Entblättern, die grüne Vorlese bzw. das Ausdünnen und die Handlese. Demnach kostet die Arbeit mit dem Vollernter pro Hektar rund € 725,-, bei der selektiven Handlese können bis zu € 2.500 anfallen. Außerdem können in manchen extremen Weingärten – und wir verkaufen ja Weine, die oftmals am Limit der Möglichkeiten entstehen – die Ernten sehr gering oder sogar komplett ausfallen, so dass eben nicht etwa 2.500 Liter pro Hektar entstehen, sondern nur 1.000.
Im Keller geht das Ganze natürlich weiter. Ein Basiswein wird stark gepresst, ein Spitzenwein nur ganz sanft, manchmal so gut wie gar nicht und es läuft nur der freilaufende Saft ab. Der Spitzenwein wird nach der Gärung viel länger im Weinkeller gereift als der Basiswein, der den Keller rund fünf Monate nach der Ernte schon wieder verlässt. Der Spitzenwein bleibt dort etwa ein Jahr, ein Rotwein eher zwei Jahre oder länger.
Und das ist lediglich die Spitze des Eisbergs. Weinbergserhalt, der Weg vom Keller in die Flasche und zum Kunden kommen on Top… Und wo bleibt die Marge für den Erzeuger, um vernünftig und ressourcenschonend zu produzieren?
Antworten darauf findet Ihr in unserem Magazinbeitrag – Warum kostet ein Wein soviel, wie er kostet!
Wer steckt hinter unseren drei „Best-Buys“ – Rotwein unter 15€!
Alle drei Weine haben eines gemeinsam: sie sind authentische Stoffe mit Trinkfluss. Ausserdem sind sie hervorragende Essensbegleiter und machen viel Spaß im Glas. Doch wer steckt eigentlich dahinter und was macht diese Weine so besonders?
Abbia Nova: Die Proiettis widmen sich bereits seit den 80er Jahren dem biologischen Anbau von Wein. Heute arbeitet Pierluca mit so geringer Intervention Im Weinberg und Keller wie möglich und nötig. Es geht wenig dogmatisch zu, denn in erster Linie wird nach traditionellen Grundsätzen gearbeitet. Mit jedem Schluck dieser ruhigen, leisen Weine taucht man in die Geschichte des Latiums ein, weit weg von „Bling Bling“ und Touristenwein. Schön, dass es so etwas noch oder wieder gibt. Die meisten Rom-Touristen werden diesen Geschmack nie kennenlernen, da es so wenig davon gibt.
Chateau Jean Faux: Die Mär, dass Bordeaux teuer, elitär oder altbacken-langweilig sein muss, wird mit den feinsinnigen Gewächsen von Pascal Collotte trefflich widerlegt. Im Gegenteil: zeitgemäßer als auf Jean Faux gearbeitet wird, geht es nicht. Insbesondere der naturnahe Anbau verhilft den Weinen zu einer anderen, neuen Art der Komplexität. Das spürt man vor allem bei den Weißweinen, die wir zu den interessantesten Werten in Bordeaux zählen. Bezahlbarer Spaß im Glas auf hohem Niveau. Die Rotweine lassen einen schwelgen und verströmen jene positive innovative Aufwärtsstimmung, die an vielen eingefleischten Bordeauxtrinkern vorbei gegangen zu sein scheint. Zeit sich wieder mit Bordeaux jenseits der Grand Cru Classés zu beschäftigen.
Montepeloso: Fabios Rotweine reflektieren einen feinen, eleganten Stil, der das warme Klima der toskanischen Küste widerspiegelt. Es sind Weine von langer Haltbarkeit und ausgewogener Balance. Der Durchbruch begann zwar mit einem sortenreinen Cabernet Sauvignon, doch Fabios Leidenschaft gilt dem „Blending“ und einem wohlproportionierten Ausdruck der Herkunft. Das ist die Essenz seiner Arbeit im letzten Jahrzehnt gewesen. Wir sind froh, mit dem Alpha einen Wein bekommen zu haben, der ein sensationelles Preis- Genussverhältnis bietet und zu 100% Fabios Handschrift trägt. Alpha steht für Anfang. Wir freuen wir uns auf viele weitere Episoden dieses köstlichen Stoffs.
Auf mehr authentischen und bezahlbaren Spaß im Glas,
Hendrik, Bianca und das WaL-Team
