Liebe Walinauten,
das neue Jahr ist noch jung und trotzdem ist bereits soviel auf der Welt passiert, dass es sich schon fast wieder alt anfühlt. Bei uns im HQ geht es etwas ruhiger zu, wir feiern gerade die lang ersehnte Arrivage der raffinierten Weine der Fedellos do Couto – den Bengels aus Couto – die im wilden Nordwesten Spaniens faszinierende Weine keltern. Hier trifft das kühle, feuchte Atlantikklima auf die heißen kontinentalen Winde Zentralspaniens.
Weiter landeinwärts liegen die teils hochgelegenen Weinberge des Ribeira Sacra – „Heiliges Uferland“. Hier durchpflügen die Flüsse Sil, Bibei und der Grenzfluss Minho, der Portugal und Spanien trennt, diese zerklüftete Bergregion förmlich. Eine lang vergessene Weinregion mit steil aufragenden Terrassen aus Gneis, Schiefer und Quarzit. Galizien rückt aufgrund der fordernden, natürlichen Voraussetzungen immer mehr in den Fokus von Weinenthusiasten auf der ganzen Welt; auch für Rotwein. Spätestens seitdem diese nicht mehr wie eingekochte Fruchtsaucen mit Speerholzgeschmack oder Alkoholpralinen schmecken müssen, um als großartig wahrgenommen zu werden. Von hier kommt der zeitgemäße, elegante Gegenentwurf zu den Blockbustern.
Was ist das Besondere an den galicischen Stoffen von Fedellos do Couto?
Bei diesen Gewächsen geht es um Finesse, Eleganz und Frische. Sie sind nicht besonders aromatisch, sondern duften eher steinig und schmecken mineralisch. Der gern kolportierte Vergleich zu Burgund passt insofern, dass es eine große Anzahl kleiner Parzellen gibt. Der Unterschied sind vor allem die vielen alten Sorten, die hier in teilweise uralten Weinbergen im gemischten Satz wachsen. Auf alle Fälle sind die roten Galicier längst keine Außenseiter mehr, sondern gehören anerkanntermaßen zu den besten Weinen der iberischen Halbinsel.
Wie schmeckt der Stoff aus den Steillagen?
Von den ursprünglich vier Bengeln sind mittlerweile nur noch Carlos „Courro“ Bareno und Jesus Olivares übrig. Die beiden Madrilenen waren seit jeher die wichtigsten Pfeiler in dem Projekt und haben ihre Sporen in der mittlerweile legendären Sierra de Gredos bei Madrid als Winzer verdient. Ganz bewusst haben sie sich entschieden, ihre Weine nicht nach den Vorgaben der D.O. zu keltern und fahren mit ihrer Philosophie sehr gut. Viele der besten Weine aus Ribeira Sacra, Bierzo und dem Valdeorras werden als Tafel- oder Landweine deklariert. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Jetzt gibt es zwei neue Crus aus den hochgelegenen Weingärten, die das Duo gepachtet hat und erstmalig auf den Markt bringt. Sie bleiben ihrem naturbelassenen, ungeschminkten Stil treu und bringen eine sensationelle Qualität auf die Flasche. Wie bereits erwähnt, legt das Gespann keinen Wert auf aromatische Fruchtbomben, sondern arbeitet mit großem Gespür und Fingerspitzengefühl die Herkunft und den Platz, auf dem die Reben wachsen, heraus. Das schmeckt man… mit dem ersten Schluck.
Auf mehr galicischen Landweinspaß im Glas & bleibt gesund,
Hendrik, Bianca & das WaL Team
Die Weine aus dem Video
![]() | 2019 Testoiro Fedellos do Couto, Ribeira Sacra | 22.60 € | Details | |
![]() | 2019 As Xaras Fedellos do Couto, Valdeorras | 15.90 € | Details |