Moin Moin Walinauten,
heute verlassen wir mal den Weinpool und machen einen kleinen Ausflug zum Hamburger Fischmarkt. Warum? Weil es dort die besten und frischesten Fischbrötchen der Stadt gibt. Wenn man in der Hansestadt lebt, hat man die Liebe zum Fischbrötchen quasi mit der Muttermilch aufgesogen.
Aber was trinkt man dazu? Viele sagen, dass das einzig wahre Getränk zum Fischbrötchen ein kühles Blondes ist. Andere wiederum sagen, dass zu Fisch ein Weißwein obligatorisch ist. Das kann man machen, muss man aber nicht.
Wie bei vielen Dingen im Leben kommt es darauf an, was man im Brötchen hat ;-) Sind es frische Nordseekrabben, ein Bismarckhering oder der klassische Matjes, macht ein Weißwein eine gute Figur im Glas und im Mund. Wenn man was Geräuchertes oder Gebratenes auf dem Teller hat, kann auch schon mal zu Rot gegriffen werden. Doch Vorsicht! Ist der Rotwein zu intensiv und zu alkoholisch, erschlägt es unsere schwimmenden Freunde. Ist er zu würzig oder zu marmeladig, so geht der Fisch im wahrsten Sinne des Wortes unter. Wenn man aber den richtigen Roten zum Fisch hat, kann es ein nachhaltiges Erlebnis werden (natürlich im positiven Sinne).
Welcher Wein ist perfekt zum Fischbrötchen?
Der 2020er Pinot Noir Rain von Patrick Sullivan aus dem Gippsland hat uns solo schon schlichtweg umgehauen. Patrick, der sich vor einiger Zeit dem Chardonnay verschrieb, kann auch anders. Pinot Noir…und zwar reinsortig. Das Ergebnis der Trauben, die auf unbewässerten Vulkanböden wachsen, ist mit Worten kaum zu erklären. Wenn man metaphorisch versucht, ihm näher zu kommen, könnte man ihn als eine Karikatur sehen. Patrick spielt mit den Aromen von Erdbeere, Himbeere und Stachelbeere in einer uns zuvor unbekannten Weise. Alex (Team member) beschrieb ihn als „Himbeersaft für Erwachsene“. Auch eine mögliche Sichtweise. Man muss sich selbst ein Bild machen, um mitreden zu können.
Die fruchtigen Aromen, gepaart mit einer sehr präzisen Säure und einem leicht kräuterigen Bukett sind ein idealer Counterpart zu den leichten Röstaromen des gebratenen Lachses. Es ist ein Umami-Erlebnis, das alle Sinne anspricht und uns in vollster Zufriedenheit zurücklässt.
Die Weinwelt ist so unendlich groß und steckt voller Überraschungen. Man entdeckt immer wieder etwas Neues, Spannendes, Aufregendes, das einen über den Tellerrand blicken lässt und den eigenen Horizont immer wieder ein Stückchen erweitert. Eine Ode an die Freude.
Wer ist Patrick Sullivan?
Aufgewachsen auf der elterlichen Farm im abgelegenen Hinterland der Heathcote / Victoria gehört Patrick zusammen mit seiner Frau Megan zu den jungen, wilden, handwerklichen Produzenten des Landes. Schon früh hat er sich mit dem Weinbau auseinandergesetzt und im zarten Alter von 12 Jahren pflanzte er seine ersten Weinreben während seiner Schulferien.
Der Funke sprang über und es folgte ein Studium für Weinbau in Adelaide sowie ein Aufbaustudium für Botanik und Mathematik in Melbourne. Das Paar verbindet eine enge Freundschaft zu dem Winzer William „Bill“ Downie, einer Koryphäe für Pinot Noir im naturbelassenen Stil. Der Austausch mit ihm ist für die beiden seit jeher eine Quelle der Inspiration. Durch diese enge Verbindung ergänzen sich die beiden Weingüter sehr gut.
Obwohl seine reduzierte Arbeitsweise den Titel „Natural Wine“ verdient hätte, will Patrick davon nichts wissen. Für ihn steht an erster Stelle ein klares und vor allem fehlerfreies Aromen Profil seiner Gewächse. Für Patrick und Megan bilden Zeit, beste Umsetzung und eine aufmerksame Sensibilität für die Herkunft den Schwerpunkt ihrer Arbeit. So entstehen ihre Weine…mit größtmöglichem Ausdruck bei möglichst geringer Intervention!
Auf mehr australischen Pinot-Spaß im Glas,
Hendrik, Bianca und das WaL-Team
Die Weine aus dem Video
 | 2020 Pinot Noir - Rain Patrick Sullivan, Gippsland | 46.00 € | Details | |
 | 2020 Chardonnay - Baw Baw Shire Patrick Sullivan, Gippsland | 46.00 € | Details | |
 | Haggis Wine Patrick Sullivan, Gippsland | 36.00 € | Details |