Wein am Limit - Hendrik Thoma
07.07.2019 - Folge 395

Das Dicke Ding von Max Wilm - X-rated

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Liebe Walinauten,

von Magnumflaschen geht für Weinliebhaber, aber auch Amateure eine große Magie aus. Zum einen sind sie aufgrund ihrer üppigen Proportionen sexy, zum anderen beflügeln sie unsere Idee des Teilens. Denn eine Magnumflasche wird am besten in großer Runde geleert und mit Menschen genoßen, die einem etwas bedeuten. So sollte es sein und dafür waren sie einst angedacht. Früher wurde sogar häufig das beste Fass genommen, um die großen Flaschen zu befüllen. Magnum, Doppelmagnum und Imperial sind den bedeutsamen Festivitäten vorbehalten.

Natürlich gibt es auch einen anderen wesentlichen Aspekt. Der Wein reift in den großen Gebinden langsamer und behält deutlich länger seine Frische. Dieser Effekt stellt sich zwar erst nach einigen Jahren Lagerung auf der Flasche ein, aber der Unterschied zu den Eintel ist selbst für Laien gut zu erschmecken. Grund dafür ist in erster Linie eine langsamere Oxydation, durch das geringere Verhältnis von Sauerstoff zu Flüssigkeit in der Flasche. Je kleiner das Gebinde, desto mehr Sauerstoff bekommt der Wein während seiner Reifung. Ein anderer Aspekt sind Moleküle und die Möglichkeiten in einer großen Flasche miteinander zu reagieren. Ein unerforschtes Feld, aber wahrscheinlich ein weiterer Grund für die andersartige Entwicklung in großen Gebinden.

Warum „Dicke Dinger“ aka Magnum?

Magnumflaschen bleiben etwas besonderes, denn sie sind limitiert und können nur von Hand gefüllt werden. Da das Material (Glas, Kork, Label) auch teurer in der Herstellung ist, kosten sie zusammengerechnet mehr als zwei normale Eintel. Interessanterweise sind die Preise für große Gebinde mit wertvollen Weinen auf Edelauktionen rückläufig, vor allem weil die asiatische Hauptkäuferschaft es nicht schafft die großen Flaschen leer zutrinken. Viele Käufer schrecken auch vor der Vorstellung zurück, dass Ihr Wein einen Korkschmecker haben könnte, was im Eintrittsfall fatal ist, doch glücklicherweise sehr selten vorkommt.

Wer sich Notizen zu Wein macht oder sie sogar veröffentlicht, sollte immer das Format angeben. Denn eine Regel hält sich seit Bestehen der Weinkultur: “Es gibt keine großen Jahrgänge, dafür aber großartige Flaschen!”

In diesem Sinn wünsche ich Euch doppelten Spaß in Eurem Glas,
Hendrik

Die Weine aus dem Video

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Name des WeinesSoulfaktorPreis
2015 Pinot Noir - Aylward Reserve Magnum
Ocean Eight, Mornington Peninsula
99.00 €Details

Kommentare

3 Kommentare zu “Folge 395 – Das Dicke Ding von Max Wilm – X-rated

  1. Subjektiv gesehen haben die großen Flaschen schon was, ab und zu mag ich die auch ganz gerne, wenn ich weiß, daß der Inhalt auch weggeht. Ansonsten lieber zwei unterschiedliche Eintel, Vielfalt vor Einfalt quasi.
    Objektiv -vor allem was die Reifung angeht- schwinden jedoch meiner Meinung nach die Vorteile der Magnum etc., weil die Rechnung „kleinere Gasdiffusion durch den Korken je Inhalt“ im Vergleich zu verschraubten Flaschen ja nicht (mehr) aufgeht. Zumal es ja auch schon Schrauber mit „definierter Undichtigkeit“ gibt, also auch dieses pro Kork-Argument nicht mehr viel wert ist. Solange aber in F, I, E in der Regel noch munter gekorkt wird und nur in D, A, AUS auch Hochqualitäten verschraubt werden, hat die Magnum zumindest dort noch ihre Berechtigung.
    Das mit dem Lichteinfluß mag zwar generell stimmen, aber wer bitte lagert seine Schätzchen schon im sonnendurchfluteten Wintergarten? Da schaut die Praxis (hoffentlich) ganz anders aus…

  2. moin,
    extrem schöne sendung morgens um elf.
    stimme den aussagen zur reifung zu. wir haben z.b. einen sekt aus 2007 , 60 monate auf der hefe in eintel und magnum flaschen.
    die eintel sind mittlerweile z.teil grenzwertig oder auch schon drüber, die magnums perfekt auf dem punkt.
    besser kann die langsamere reife nicht dargestellt werden.
    ausserdem gibts erst viel später am abend streit um den letzten schluck :)
    mit den 3-litern machts dann ja noch mehr spass—

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