Liebe Walinauten,
der Weingott aka Alvar de Dios aus Toro höchstpersönlich hat sich die Ehre gegeben, und ist zu uns ins graue Hamburg gekommen. Wir haben viel unternommen, um seine charaktervollen Weine vorzustellen. Im Hamburger Weinrestaurant Kinfelts und in der Ole Liese auf Gut Panker wurden einige Big Bottles aus seinem Sortiment ausgeschenkt. Es ist großartig zu sehen, wie sich die Qualität und Präzision seiner Weine von Jahr zu Jahr steigert.
Alvar de Dios Hernandez arbeitet in seinem Hauptjob als technischer Berater auf der Bodega Marañones in der Sierra de Gredos, den Bergen bei Madrid. Er selbst stammt aus dem heißen Toro in der Provinz Zamorra, einer Gegend bekannt für schwere Rotweine. Vor einigen Jahren fing er an die alten Weinberge seiner Familie zu übernehmen, und kelterte aus den alten Reben dekadente Parzellenweine aus hochgelegenen Weingärten. Mit dem Jahrgang 2016 bekam er die erste große internationale Anerkennung durch Luis Guiterrez vom Wine Advocate, der Spaniens Weine kennt wie kaum ein Zweiter. Auch Eric Asimov von der New York Times ist ihm sehr wohlgesonnen und hat den Tio Uco als „Best buy“ ausgezeichnet.
Was ist das Besondere an Alvars Stoff?
Es ist die Mischung aus Leichtigkeit und Intensität, die bei Alvars Gewächsen so verblüfft. Stilistisch sind diese aufgrund der minimalistischen Vinifizierung echte „Weine am Limit“. Alvar nutzt dabei die Grundelemente, die den „Stoff, aus dem die Helden sind“ ausmachen. Sehr alte, teilweise wurzelechte Weinberge, hohe Lagen mit heißen Tagestemperaturen, kühlen Nächten und anspruchsvollen Böden aus Granit oder Vulkangestein. Im Keller wird nur das Nötigste gemacht. Ungeschönt, ungefiltert, ungeschminkt abgefüllt und ohne Holz, das sich in den Vordergrund spielt oder Extrakt auskommend. Diese entlegenen Weinregionen und Weinberge nahe der portugiesischen Grenze sind wie ein „Phoenix aus der Asche“ entstiegen. Sie sind ein wichtiger Baustein in der Erneuerung der modernen spanischen Weingeschichte, die tiefe Wurzeln in der Vergangenheit hat.
Wie schmecken die Weine von Alvar de Dios?
Der rote Faden durch Alvars Gewächse ist am besten mit Leichtigkeit und Authentizität zu umschreiben. Dabei geht er herrlich undogmatisch vor und erhält den Grundcharakter der Weine so, wie es den natürlichen Voraussetzungen entspricht. Holz als stilgebendes Geschmackselement sucht man vergeblich in diesen Stoffen, eher finden sich Finesse und Mineralität. Vor allem die Weißweine sind in ihrer Art unvergleichlich und von luftiger Feinheit. Die Rotweine aus dem Toro sind, wie es ihrer Herkunft entspricht intensiv und kraftvoll. Dafür sind die vom atlantisch geprägten Klima und portugiesischen Sorten beeinflussten Stoffe, mehr „funky“ und regional unvergleichlich.
Genießt diesen iberischen Weinspaß im Glas vom Feinsten. Olé!
Euer Hendrik