Liebe Walinauten,
es ist soweit. Die Temperaturen steigen und der Sommer steht in den Startlöchern. Leider muss der Urlaub wohl auf Balkonien oder im heimischen Garten stattfinden, aber das hält uns nicht davon ab exzellenten Stoff zu trinken. Wir widmen uns heute ganz der Provence bzw. der Domaine des Féraud. Das Weingut steht noch am Anfang seiner Entwicklung, aber die Gewächse sind voller Lebensfreude, Esprit und spiegeln die Herkunft der göttlichen Provence bestens wider. „La Provence“ hat in den letzten 20 Jahren einen enormen Wandel erlebt. Der große Ruf war schon lange da, leider selten gerechtfertigt. Zuviel Muff und Selbstbeweihräucherung klebte bis in die 90ger Jahre unter den Gewändern und Talaren. Der eigentliche Aufschwung kam mit der Renaissance für Roséweine und den vielen internationalen Investoren. Denn wenn es einen Platz für großartige Rosé auf der Welt gibt, dann sind es die nach Lavendel und Garrigue duftenden Weinberge bei Aix-en-Provence. Früher altbacken, schwer und plump, sind sie heute der Inbegriff für feine, knochentrockene und würzige Gewächse.
Und damit ihr bestens versorgt seid und nicht auf dem Trockenen sitzen müsst, haben wir für alle im Video vorgestellten Féraud Weine eine 11+1 Aktion. Das heißt: ihr trinkt 12 Flaschen, bezahlt aber nur 11 ;-)
Wer steckt hinter der Domaine des Féraud?
Der Hamburger Markus Conrad hatte schon immer ein Faible und eine Leidenschaft für Wein. Doch damit war es nicht genug. Nach dem Kauf eines Hauses inmitten des Naturschutzgebietes Plaine des Maures in der Provence fasste er den Entschluss, selbst Produzent zu werden.
Im Jahre 2011 übernahm er die alteingesessene Domaine des Féraud in Vidauban, 30 km nördlich von St. Tropez mit 25 Hektar Weinbergen, die er Schritt für Schritt auf biologischen Anbau umstellte. Das Weingut war lange in den Händen diverser Familien aus Bordeaux, was an Peter Mayles Bestseller „Ein guter Jahrgang“ denken lässt. Er ist sicher nicht der einzige Quereinsteiger in diesem Metier und die Geschichte hört sich erst einmal eher nach einer lupenreinen Publicity Story als nach echter Passion an. Wenn ich Markus nicht schon viele Jahre kennen würde und die gesamte Entwicklung auf der Domaine des Féraud in Ruhe beobachten durfte, dann wäre es auch mein erster Gedanke. Die Anfänge waren aus meiner Sicht bescheiden, oder besser gesagt solide. Doch Markus Akribie und seinen eisernen Willen habe ich ehrlich gesagt ziemlich unterschätzt. Mittlerweile hat er sich zu 100% dem biologischen Anbau verschrieben und einige Investitionen in die Weinberge und in den Bau einer neuen Kellerei getätigt. Das Ergebnis ist deutlich schmeckbar.
Wie schmeckt der provencialische Stoff?
…wunderbar unkonventionell und mit viel Trinkfluss. Ganz bewusst hat sich Markus für eine zugängliche, vor allem qualitativ anspruchsvolle Stilistik entschieden. Seine Weine sind für das Herz und den Bauch, weniger für den Kopf gemacht. Jedes Jahr drehen er und seine Equipe an der Qualitätsschraube der Weine, die immer mehr an Charakter und Gripp gewinnen.
Insbesondere der fruchtig herbe 2019er Rolle aka Vermentino de Provence zeigt sich offen und mit einer interessanten wilden Hefenote. Die feine angenehme Bitterkeit am Gaumen und die steinige Mineralität sind einfach herrlich. Das macht Lust und Laune. Bei den beiden im Video besprochenen Rosé zeigt sich wieder einmal, dass diesen Gewächsen etwas Flaschenreife guttut. Natürlich giert die ganze Welt immer nach dem neuen Jahrgang, aber meistens zeigen die Weine noch gar nicht was sie können und sind auch zu aggressiv. Die 2018er sind jetzt voll in Fahrt und bleiben es auch noch für eine gewisse Zeit. Der Cuvée Prestige zeigt traumhafte Kräuternoten, Zitrusfrüchte und hat eine kühle Frische am Gaumen. Der Arômes de Maures, 4 Monate im Holzfass gereift, gibt sich komplexer, ohne übertrieben zu wirken. Der geht großartig zu hellem Lamm, Ratatouille, Tapenade, getrockneten Tomaten oder einer gegrillten Dorade. Wenn man schon nicht reisen kann, dann holen wir uns den Süden auf den Küchentisch.
Wir wünschen Euch göttlichen Provence-Spaß im Glas, bleibt gesund und seid achtsam,
Hendrik & das WaL-Team
