Liebe Walinauten,
heute kommt ein neuer Charakter bei WEIN am LIMIT zu Wort. Einer, der schon alles gesehen und alles getrunken hat, und der alles kennt: uns Manni!
Nur einer kann die feinen Unterschiede beim Wein so fein erklären wie er. Ja, der Manni hat Stil und Geschmack, obwohl uns sein Dialekt manchmal etwas zu schaffen macht. Lange hat uns bei WaL die Frage beschäftigt, mit welchen Wein man den größten Genuss im Jogginganzug hat. Was schmeckt am besten zur Blousonseide? Der einzige, der sich dazu jemals öffentlich geäußert hat, war der Hamburger Modezar Karl Lagerfeld mit seinem treffenden Kommentar zum Kontrollverlust, den jeder bitte selber recherchieren möge. In dieser Folge kommt Manni endlich mal mit seiner These zu Wort.
Wie läuft der Stoff?
Dreimal Chardonnay, dreimal köstlich und einmal der ganz große Wurf. Zugegeben, einen 2013er Le Montrachet (gibt‘s nur im Paket) von Remoissenet trinkt auch Manni nicht jeden Tag, obwohl der Griff zur zweiten Flasche verlockend ist und er sich das locker leisten kann. Was für ein Monument an Wein, immer noch jugendlich und mit einer deutlich spürbaren Intensität, einer delikaten Frucht und einer phänomenalen Würze, die einen förmlich umhaut. So einen Grand Cru sollte man nur „knieend mit entblößtem Haupt“ (frei nach Alexandre Dumas) trinken. Da bekommt selbst der Manni weiche Waden. Leider gibt es jedes Jahr nur 2-3 Fässer aus der Parzelle der Thenards, die direkt neben der weltberühmten Lage von Domaine de la Romanée-Conti liegt. Der „Le Montrachet“ von Remoissenet ist einer in diesem Kontext unterschätztesten Weine dieses Grand Cru.
Der „Fake Montrachet“, der 2015er Grande Chardonnay von Ocean Eight von der Mornington Peninsula, hat schon eine Menge zu bieten. Natürlich ist er mit seiner kühlen, vom nahen Ozean geprägten Frucht nicht mit den gehaltvollen Burgundern zu vergleichen. Aber dennoch ist eine Gegenüberstellung in diesem Fall gut, der Preis ein anderer. Er könnte ein Burgunder sein, ist aber ein Australier durch und durch. Damit kann man auch versierte Kenner aufs Kreuz legen, ohne sich selbst zu blamieren.
Der „Montrachet für Arme“ ist der 2015 Puligny-Montrachet (gibt‘s nur im Paket). Er stammt vom Avantgardisten Philippe Pacalet aus Beaune. Der kleine, aber am Ende doch sehr feine Unterschied liegt wie so häufig im Detail. Puligny ist der Name des Dorfes und dieser Stoff stammt aus den sogenannten Dorflagen, die keinen klassifizierten Lagenstatus haben. Das ist schon ein ziemlich feiner Stoff, aber am Ende eben kein Montrachet; es ist der Name der berühmtesten Lage im Ort.
P.S.: Aus den drei verkosteten Weinen hat Manni Euch ein Paket geschnürt. Das Paket gibt es nur zweimal auf der Welt und wird mit einer von Manni signierten Autogrammkarte geliefert.
Chardonnay oder Burgund, Hauptsache es läuft!
Wir wünschen Euch mehr Manni-mäßigen Spaß im Glas,
Hendrik & das Wal-Team
