Liebe Walinauten,
Einige von Euch kennen und schätzen die grandiosen Garnacha Weine von Daniel Gomez Jimenez-Landi aka Dani Landi. Wir tun es auch und sind der Meinung, dass sie zu den besten Garnacha der nördlichen Hemisphäre zählen. Nun ist der neue Jahrgang bei uns im Weinpool eingetroffen… Aber irgendwas ist augenscheinlich anders. Nicht nur die Etiketten haben einen Refresh bekommen, auch die Geschichte hinter dem Weingut und allen voran der Name hat sich geändert. Was steckt dahinter?
Mit dem Jahrgang 2021 geht Dani Landi neue Wege. Seine wichtigsten Weinberge, aus dem der Las Uvas de la Ira stammt, und seine Einzellage Cantos del Diablo hat er einem seiner engsten und ältesten Freunde und Weggefährten vermacht. Dani möchte einen Gang zurückschalten und sich auf ein anderes Projekt konzentrieren. Aber kein Grund zu verzweifeln. Denn der neue Kopf hinter der Vitícola Mentridana ist kein geringerer als Curro Bareño Quintana der einstige Weinmacher der Fedellos do Couto. Dani steht ihm natürlich weiterhin zur Seite.
Obwohl sich alles geändert hat bleibt eine Konstante. Die Qualität der Weine. Mit seinem Premierenjahrgang zeigt der Madrilene Curro, dass auch er die Klaviatur der feinsten Garnachatöne virtuos beherrscht. Das Portfolio umschließt jetzt drei Weine. Der Einstieg – El Mentridano , den Flaggschiff Wein – Las Uvas de la Ira (Die Früchte des Zorns) und der rare Einzellagenwein – Cantos del Diablo. Alle drei sind die Top of the Pops der Garnacha-Welt. Authentisch, filigran und einzigartig. Mehr Mozart als Beethoven.
Exkurs: Garnacha aka Grenache
Ihren Ursprung hat die Grenache vermutlich in Aragonien im Nordosten Spaniens. Unter dem Namen Garnacha/Garnatxa wird sie dort schon 1513 das erste Mal urkundlich erwähnt. Eine alternative Herkunfts-These beruft sich auf eine Erwähnung aus dem Jahr 1549 auf Sardinien. Dort ist sie unter dem Namen Cannonau auch heute noch die wichtigste rote Sorte.
Ihre genaue Herkunft ist trotz erster DNA-Untersuchungen bis heute nicht eindeutig geklärt. Genetische Beziehungen bestehen aber zu Sorten wie Airén oder Verdejo – was dann eher für den Ursprung in Spanien spricht.
So oder so – heute ist die Grenache in praktisch allen weinbauenden Mittelmeerländern bis hin nach Israel verbreitet, dazu in Australien und in den heißen Gebieten Kaliforniens. Ihre recht große Widerstandsfähigkeit gegen Dürre macht sie für den Anbau im Süden besonders geeignet. Allein in Frankreich wächst sie auf über 78.000 Hektar, weltweit sind es rund doppelt so viel.
Grenache ist eine eher tanninarme Rebsorte. Das sorgt für eine helle Farbe und oft für eine frühe Trinkbarkeit und je nach dem für wenig Schutz gegen Oxidation. Statt Gerbstoffen liefert die Grenache aber viel Frucht (Kirsche, Brom- und Blaubeere) – und mindestens genau so viel Alkohol. Sortenrein ausgebaut, kann der auch schon mal 15 bis 16 Prozent betragen. Dass es große reinsortige Grenache gibt, zeigt das legendäre Château Rayas, manch anderer reinsortiger Châteauneuf-du-Pape aus Grenache und eben die feine Interpretationen von Curro und Dani aus der Mentrida. Bei diesen alterungswürdigen Weinen sind das Zusammenspiel zwischen Rebe, Rebalter und Terroir besonders entscheidend.
Die Viticola Mentridana…
Curro und Dani bewirtschaften die uralten Weinberge der Sierra de Gredos, haben alte Parzellen aus Familienbesitz teilweise neu bepflanzt und den wenigen verbliebenen Weinbauern in der Region den Wert ihrer Rebanlagan bewusst gemacht. Der Preis für diese Trauben hat sich dank Danis und Curros Arbeit verdreifacht. Es ziehen sogar wieder Menschen zurück in die Gredos, um die alten Weinberge zu bewirtschaften.
Diese Berge sind so steil und unwirtlich gelegen, dass man teilweise nur mit Pferden dorthin kommt. Bei dem neuen Projekt bleibt Dani etwas im Hintergrund, ist Teilhaber und Berater, lässt Curro aber weitestgehend freie Hand. Selbstverständlich bleiben sie bei der bewährten Arbeitsweise. Nur in Handarbeit und mit Eseln werden die Rebanlagen nach biodynamischen Kriterien bearbeitet. Im Keller arbeiten sie sehr traditionell mit langen, vorsichtigen Maischestandzeiten, ohne zu starke Extraktion, sowie dem Ausbau in gebrauchten und großen Fuderfässern.
Es ist toll, diese Entwicklung zu sehen. Wir waren schon große Fans von Curro und Dani jeweils als Solisten, aber im Team macht das doppelt so viel Freude. Die Weine sind trotz der hohen Alkoholwerte leicht strukturiert und unerwartet frisch. Garnacha next level!
Auf mehr Garnacha-Spaß im Glas,
Bianca, Hendrik & das WaL-Team
