Wein am Limit - Hendrik Thoma
21.11.2021 - Folge

Was ist eigentlich Naturwein – 5 MINUTEN FÜR WEIN AM LIMIT

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Liebe Walinauten,

heute öffnen wir die Büchse der Pandora. Der Begriff Naturwein ist weiterhin in aller Munde. Doch was genau ist Naturwein oder Natural? Es gibt hierzu verschiedene Ansätze. Wir erklären Euch, was davon stimmt und was Verbraucher in die Irre führt. Vorab: Naturwein hat wenig mit Esoterik, Hexerei oder Hokuspokus zu tun. Auch ist nicht jeder Bio-, Orange- oder Amphoren-Wein zwangsläufig ein Naturwein. Naturwein ist vielmehr eine Philosophie, nach der ein Winzer arbeitet und seine Weine keltert. Er beschreibt einen Weinstil, der gar nicht so modern ist, wie viele immer denken.

Naturwein, Natural, Vin Vivant … viele Begriffe. Doch was steckt dahinter?

Das Problem: Es gibt zumindest in Deutschland keine einheitliche Definition. Frankreich ist da weiter. Die Behörden haben mit dem Siegel „vin méthode nature“ Produktionsmethoden im Weinbau geregelt und den Begriff „Naturwein“ offiziell anerkannt. Ein erster Schritt in die richtige Richtung. Viele versuchen nämlich, auf den Hype aufzuspringen und alten Wein in neuen Schläuchen zu vermarkten. Dabei werden teils fehlerhafte Weine als das neue El Dorado des Geschmacks verkauft. Wenn der Kunde fragt, ob der Stoff im Glas fehlerhaft sei, wird geantwortet: „Das muss so schmecken! Das ist Naturwein.“ Unsinn! Auf der anderen Seite spricht es den Verbraucher nicht frei, sich auf ihn einzulassen. Naturwein ist und bleibt eine Lernkurve für uns alle, die manchmal mehr Toleranz und Offenheit fordert.

Egal ob konventionell oder Natur – der Wein muss schmecken!

Es gibt im Markt genauso viele schlechte Naturweine wie konventionelle Weine. Richtig gemacht, eröffnet sich ein neuer Geschmackshorizont. Was genau Naturwein ist, wie er sich zum konventionellen Wein abgrenzt und wie er im Idealfall schmecken soll, dass erfahrt Ihr in unserem neuen Video!

Was ist der neue Ansatz von Naturwein?

Geht man mit einem so sensiblen Produkt wie dem Wein um und verzichtet bewusst auf Mittel, die tief in Gärprozesse eingreifen, dann müssen sich Erfahrungen erst neu entwickeln. Winzer, die solche Weine bewusst entstehen lassen, mit ihren Weinen lernen, dann kann etwas ganz Wunderbares entstehen. Etwas, was den konventionellen Weinen viel stärker verwehrt ist, denn Naturweine sind von Beginn an viel lebendiger. Weshalb? Weil sie nicht durch Schwefel sediert wurden – oder zumindest nur in einem geringe Maße (bei Weißwein darf weniger als 20 mg/l zugesetzt werden, bei Rotwein weniger als 30 mg/l). Im Gegensatz zu den Konventionellen bei denen die Höchstgrenze bei trockenen Rotweinen bei 150 mg/l und bei trockenen Weißweinen bei 200 mg/l liegt.

Damit solch lebendige und sauber vinifizierte Weine entstehen können, müssen die Winzer ihr Handwerk beherrschen – viel präziser und aufwendiger als konventionell arbeitende Weinmacher; denn diese Weine verfügen nicht mehr über die Schminke der vielen Zusatzstoffe (ca. 90 sind in Deutschland zugelassen). Die Zusatzstoffe, derer sich andere Winzer – auch im Biowein-Bereich – im Zweifelsfall bedienen können. Menschen, die sich für diese Art von Wein begeistern, begeben sich nur schwerlich zurück zu wirklich konventionellen Weinen, das liegt eigentlich auf der Hand. Wer etwas Lebendiges genießt, wird sich mit Genussmitteln schwertun, die in den ersten Jahren komplett zugedröhnt erscheinen. Und genau das passiert mit Wein, der stark geschwefelt wird oder dem alle geschmacksgebenden Partikel herausgefiltert wurden.

Was ist das Besondere an den Naturweinen von Collective Z und Roberto Henriquez?

„Was der Bauer verlernt hat, das macht er nicht mehr, dafür mache ich es wieder!“ So müsste wohl der Claim von Christoph Ziegler lauten. Eigentlich ist Christoph Besitzer einer bekannten Pfälzer Weinmarketing-Agentur, doch vor einigen Jahren hat er nebenher zusammen mit seiner Frau Marie das Garagenweingut Collective Z gegründet. Das Ziel: authentische Weine zu keltern. Am Anfang eines jeden charaktervollen Gewächses steht immer ein anspruchsvolles Terroir. Das hat er in der völlig unbekannten Enklave Leistadt gefunden, auf 250 Meter Meereshöhe über Bad Dürkheim.

Normalerweise holen hier die Winzergenossenschaften ihre Ernte ein, doch immer mehr bekannte Produzenten schauen sich in diesen nicht flurbereinigten Weinbergen um. Hier wird es nachts um einiges kühler als in der Ebene und die krassen Kalkfelsen bilden ein forderndes Terroir für die Wurzeln. Ein besonderes Merkmal sind u.a. die im Schnitt 25–50 Jahre alten, zum Teil wurzelechten Reben. Davon gibt es nur wenige in Deutschland, ja sogar weltweit findet man sie selten. Die natürlichen Bedingungen sind also perfekt, nur wurden sie lange einfach übersehen. Austauschbare Weine können viele keltern, doch Christoph und Marie waren von Anfang an überzeugt, elegante Speisebegleiter auf die Flasche zu füllen und keine Verkostungsweine die hohe Bewertungen bekommen und Maulsperre verursachen. Auch aus diesem Grund werden die Weinberge ausschließlich biologisch bewirtschaftet. Wichtiger ist Ihnen der ganzheitliche Ansatz und kein Winemaker-Ego-Trip.

Und wie ist es in Chile?

Auf der anderen Seite des Erdballs ist Roberto Henriquez zu Hause. Er gehört zu den jungen Wilden der chilenischen Naturwein-Szene. Seine Ausbildung machte er bei großen Playern wie Santa Ema und Santa Rita, doch seine wahre Bestimmung sollte er in Frankreich bei den Loire-Winzern Agnés und René Mosse erlernen. Robertos Augenmerk gilt dem minimalen Einsatz von Hilfsmitteln und der stetigen Verfeinerung seines Stils, z.B. durch Ertragsbegrenzung oder biodynamischer Bewirtschaftung.

Obwohl er seine Weine als Pipeño deklariert, entsprechen seine Interpretationen nur teilweise der bäuerlichen oder althergebrachten Mönchsvariante. Das Original wird zu 100 % aus Pais gekeltert, die Entrappung findet auf Zaranda-Matten statt (Zweigen eines chilenischen Bambus „coligües“) und die Vergärung in Rauli Wood, einer einheimischen Buchenart.  Robertos Interpretation ist freier. Für den Ausbau und die Reifung nimmt man gebrauchte, sogenannte Pipa-Fässer. Doch es kommen auch Edelstahl, Betongebinde, große Fässer und gebrauchte alte oder ungetoastete Barriques zum Einsatz. Die Reben sind zum Teil bis zu 200 Jahre alt und wurzelecht. Alle Weine werden spontan vergoren, sind unfiltriert, ungeschönt und unbehandelt. Nur kurz vor der Abfüllung wird minimal geschwefelt. Wer von diesen eleganten Weinen nicht gekostet hat, der hat die Seele des südamerikanischen Weinbaus noch nicht zu spüren bekommen.

Auf mehr naturbelassenen Spaß im Glas,

Hendrik, Bianca und das WaL-Team

Die Weine aus dem Video

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Name des WeinesSoulfaktorPreis
2020 Village Village
Collective Z, Pfalz
16.00 €Details
2020 Tierra de Pumas
Roberto Henriquez, Bio Bio
20.00 €Details
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