Wein am Limit - Hendrik Thoma
03.01.2021 - Folge 484

Venta d'Aubert - Weine aus einer anderen Welt

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Liebe Walinauten,

wenn man als Weinhändler Weine wie die von Venta d’Aubert ins Programm nimmt, muss man wohl ein wenig verrückt sein; denn kaum jemand kennt dieses Weingut, obwohl dort ein sehr talentierter deutscher Kellermeister seit über 20 Jahren die Weine keltert. Es liegt völlig abgelegen im Niemandsland Aragóns, unweit des Priorats, aber eben nicht im Priorat. Also, irgendwo südwestlich von Barcelona, wenn es hilft. In dieser alten Kutscherstation werden neben ein paar einheimischen, in erster Linie internationale Sorten angebaut und das mit sensationellen Ergebnissen.

Warum wir Venta d’Aubert im Programm haben? Weil die Weine unglaublich gut sind. Weil Stefan Dorst, einer der wenigen deutschen Flying Winemakers, dort einen gnadenlos guten Job macht. Stefan keltert klassische Cabernets, die es mit den besten der Welt aufnehmen können, wie viele Blindverkostungen bewiesen haben. Und schließlich, weil es uns imponiert, dass dieses konsequent biologisch geführte Weingut seit vielen Jahren von einigen Schweizer Weinfreunden finanziert wird, um den Fortbestand zu sichern. Venta d’Aubert ist eine Liebeserklärung an Land und Menschen.

Was ist das Besondere an Venta d’Aubert?

Auf Venta d’Aubert ist jeder Jahrgang in hohem Maße durch die teils extremen Wetterbedingungen beeinflusst, die in Bajo Aragón herrschen. Wer einmal dort war, wird Dorst und seinem kleinen Team noch mehr Respekt zollen für das, was Jahr für Jahr an außergewöhnlichen Weinen entsteht. Von uns gibt es für die Weine dieses Weinguts also eine doppelt unterstrichene Empfehlung und eine Liebeserklärung. Weine wie diese braucht es in einer von vielen namenlosen Cabernets, Merlots und Grauburgundern beherrschten Weinwelt.

Wie schmeckt der Stoff aus Bajo Aragón?

Man merkt den Weinen die Höhe von etwa 600 Metern über Null des Anbaugebietes an, denn der große Temperaturunterschied zwischen heißen Tagen und kalten Nächten sorgt dafür, dass die Weine nicht plump oder ausdruckslos geraten, sondern immer einen kühlen Kern und ausreichend Säure haben. Auch Stefans fundiertes Wissen über die Ton und kalkhaltigen Parzellen führt zu diesen überragenden Weinen, und es ist weiterhin ein Beweis dafür wie wichtig Kontinuität in unseren schnelllebigen Zeiten sind.

Die Single-Auskopplung der Garnacha Blanca, die ca. 1950 in Gobelet-Buschweinen angepflanzt wurde, sucht ihresgleichen in ganz Spanien. Normalerweise wird diese etwas blumigere Variante nicht so geschätzt und geht in irgendwelchen Cuvées unter. Mit dieser Benchmark setzt Stefan einen Leuchtturm, der im Glas nur so vor Finesse und Komplexität strahlt. Der Cabernet bietet vielen teureren internationalen Weinen die Stirn, ohne dass es je die Absicht war einen Verkostungswein herzustellen. Hier passt es einfach, und die Anstrengungen zu nachhaltigem An- und Ausbau in den letzten Jahren haben sich gelohnt.

Damit kann das neue Jahr mit Spaß im Glas beginnen, alles Gute und viel Erfolg,

Hendrik, Bianca  & das WaL Team

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