Liebe Walinauten,
Zum Wohl die P(f)alz – so lautet der offizielle Claim eines der bekanntesten und wärmsten Anbaugebiete Deutschlands. Steht sie doch wie kaum eine andere Region für klassischen deutschen Riesling auf allerhöchstem Niveau. Unser neuer Protagonist aus der Wein am Limit- Familie – Weingut Seckinger hebt die Wahrnehmung dieser Region auf die nächste Ebene! Nicht schwerfällig, konzentriert und opulent, sondern vielschichtig, elegant und unbekümmert – authentischer Trinkspaß ist die Botschaft im Glas.
Dass die jungen Winzer*innen Deutschlands ihr Handwerk verstehen, wurde in den letzten Jahren immer offensichtlicher. Die Pfalz erlebt seit den 90er Jahren eine Renaissance. Weg vom standardisierten Massenprodukt, hin zu mehr Handwerk, Individualität und weniger Eingriffen bei der Weinbereitung und im Weinberg. Heute gilt: Nicht Masse, sondern Klasse. Einer der Vorreiter des naturbelassenen Stils an der Mittelhaardt ist – neben Collective Z aus Leistadt und Odinstal aus Wachennheim – das junge Weingut Seckinger. 2012 haben die Brüder Jonas, Philipp und Lukas Seckinger die Rebflächen der Familie übernommen, das Weingut gegründet und einen Senkrechtstart hingelegt.
Was ist das Besondere am Weingut Seckinger?
Das Trio kümmert sich gemeinsam um das Weingut. Jonas hat den Hut im Keller auf, Philipp die Verantwortung für die Bewirtschaftung der Weinberge und Lukas kümmert sich vor allem um die Verwaltung und Organisation. Von Anfang an konnten die Jungs mit den Trauben der besten Pfälzer Lagen rund um Deidesheim arbeiten. Behutsam erweiterten sie ihre Rebflächen, rekultivieren verwilderte Terrassenlagen am Rande der Haardt und bestockten diese vor allem mit Riesling. Das erklärte Ziel ist es, die jeweiligen Lagencharakteristiken Jahr für Jahr deutlicher herauszuarbeiten. Mittlerweile verteilen sich die Weinberge rund um Deidesheim, Königsbach und Ruppertsberg.
Der nächste logische Schritt war die Umstellung auf Bio-Anbau, gefolgt von der Umstellung auf biodynamische Bewirtschaftung in 2018, um möglichst ressourcenschonend zu arbeiten und naturbelassene, authentische Weine mit eigener Handschrift auf die Flasche zu füllen.
Avantgarde aus der Pfalz… Warum?
Die gesamte Range der Seckingers präsentiert sich ausgewogen, schlank, animierend und strotzt nur so vor Lebendigkeit und Tiefgang. Die Leichtigkeit, mit der die drei ihrer Passion nachgehen, findet sich auch in ihren Weinen wieder. Laut eigener Aussage auch eher untypisch für die Pfalz. Kaum ein anderes Weingut hat in den vergangenen Jahren einen solch steilen qualitativen Aufstieg an die Spitze gezeigt.
Das merkt man bereits im Einstieg. Der 2021er Weissburgunder vom Kalkstein ist keiner dieser weitverbreiteten und langweiligen Fruchtsalat-Stoffe, sondern ein ausgewachsener Stoff. Mehr Trinkfluss, Spannung und Vibration kann so ein filigraner und schlanker Weißburgunder kaum haben.
Der 2020er Chardonnay „Linse“ packt am Gaumen direkt zu und zieht einen in seinen Bann. Unterhalb der legendären Pfälzer Lage Ruppertsberger Gaisböhl erstreckt sich die Lage Linsenbusch mit den ältesten Chardonna- Stöcken des Weingutes. Buntsandstein, Kalkmergel und Löss im Unterboden sorgen im Wein für eine salzige, kreidige und präsente Art.
Und last but not least der 2020er Kieselberg „Wurzelecht“. Ein Wein, der einem die Sprache verschlägt. Ein vielschichtiger Riesling, kraftvoll und leichtfüßig zugleich. Der Kerl braucht Luft in der Karaffe, um seine wahre Pracht entfalten zu können. Er ist jetzt in einer großartigen Phase, wird aber in 5 bis 10 Jahren zu den großen Klassikern der Pfalz zählen. Hier holt der Barthel den Most. Selten, dass uns ein Riesling so in den Bann gezogen hat wie dieser. Großer und eigenständiger Stoff!
Auf mehr Pfälzer Spaß im Glas,
Hendrik, Bianca und das WaL-Team
